Qualitätsoffensive für NÖ Tourismus: Maßnahmenpaket für Beherbergungsbetriebe vorgestellt

vonRedaktion International
JUNI 10, 2022

Niederösterreich

LR Danninger: Betriebe sollen ihr Angebot verbessern können

Der Tourismus ist eines der wichtigsten Standbeine der niederösterreichischen Wirtschaft. Da das Qualitätsbewusstsein und die Ansprüche der Gäste stetig steigen, müssen Beherbergungsbetriebe regelmäßig und zielgerichtet investieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Schloss Thalheim stand kürzlich daher die Vorstellung eines dreistufigen Maßnahmenpakets, das vor allem die Qualität des Angebots von Beherbergungsbetrieben in Niederösterreich verbessern soll. Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Tourismuslandesrat Jochen Danninger sprachen bei einer gemeinsamen Interviewrunde über Zukunftsaussichten für den niederösterreichischen Tourismus und welche Rolle dabei die Qualität spielt.

„Österreich folgt schon seit vielen Jahren dem Weg des Qualitätstourismus. Stetige Zuwächse bei Gäste- und Nächtigungszahlen zeigen auch in Niederösterreich deutlich, dass die Tourismus- und Freizeitwirtschaft den richtigen Weg eingeschlagen hat. Neben intakten Naturlandschaften, der kulturellen Vielfalt, der hervorragenden österreichischen Küche mit hochwertigen regionalen Produkten und natürlich den gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ist es vor allem auch die Professionalität der Unternehmerinnen und Unternehmer, die für diesen Erfolg stehen. Die Bedeutung der angebotenen Qualität zeigt sich auch im Rahmen der gewerblichen Tourismusförderung des Bundes, die von der österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) abgewickelt wird. So entfiel in den letzten Jahren rund die Hälfte der geförderten Investitionen auf Qualitätsverbesserungen. In Niederösterreich können die Unternehmen auf ein zwischen Land und Bund abgestimmtes Förderungsangebot bauen, das vor allem starke Anreize in Richtung qualitätsverbessernder Investitionen setzt. Im Wettbewerb zu bestehen ist die große Herausforderung, hier will man in Niederösterreich weiterhin starke Akzente setzen, wofür diese auf Qualität steigernde Förderung ein wichtiger Meilenstein ist“, so Staatsekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger informierte: „In den letzten vier Jahren hat sich das Angebot der Qualitätsbetten um fünf Prozent erhöht. Hinzu kommen eine Vielzahl an Hotelprojekten. Wir haben hier in Niederösterreich wirklich einen kleinen Boom, was die Investitionen in Bettenkapazitäten anbelangt. So wurden zwischen 2017 bis 2021 mehr als 200 Millionen Euro in den Tourismus in Niederösterreich investiert. Um die Qualität zukünftig weiter auszubauen, setzen wir ein Maßnahmenpaket.“

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche stellte Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger im Zuge der Veranstaltung ein Maßnahmenpaket zur Qualitätsverbesserung bei Beherbergungsbetrieben vor. Diese „Qualitätsoffensive für Niederösterreichs Tourismuswirtschaft“ besteht aus: einem Gestaltungsleitfaden für Hotels, Privatzimmervermieter und Urlaub am Bauernhof-Betriebe von ecoplus, einem geförderten Beratungsangebot der Wirtschaftskammer NÖ und dem Landesverband für Urlaub am Bauernhof und Privatzimmervermietung in NÖ sowie Förderinstrumenten des Landes Niederösterreich.

Mit zahlreichen Referenzbeispielen belegt, erhalten Betreiberinnen und Betreiber von Gästeunterkünften in einem Leitfaden Gestaltungshinweise für jeden Betriebsbereich: vom ersten Gästekontakt, sei es im Internet oder in Informationsbroschüren, über die Willkommensbereiche wie Rezeption und Lobby, bis hin zu den Gästezimmern. Der Gestaltungsleitfaden, der von ecoplus in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro KLK und der Agentur art:phalanx erstellt wurde, soll dazu motivieren, den eigenen Betrieb mit frischem Blick zu betrachten und in weiterer Folge authentisch und für die Gäste ansprechend zu gestalten. Es muss sich dabei nicht unbedingt um große Investitionen handeln, sondern auch mit wenigen Mitteln kann viel erreicht werden.

Darüber hinaus bieten die Wirtschaftskammer Niederösterreich und der Landesverband für Urlaub am Bauernhof und Privatzimmervermietung wieder eine geförderte Beratung an. „Wir möchten sowohl den gewerblichen als auch den Privatvermietern und ‚Urlaub am Bauernhof Betrieben‘ eine Hilfestellung geben, wie durch überschaubare Aufwendungen und Änderungen eine zeitgemäße Adaptierung bzw. Modernisierung der Unterkünfte erreicht werden kann. Daher ermöglichen wir unseren Mitgliedern eine Beratung durch Interior-Design-Firmen zu Sonderkonditionen“, fügten Mario Pulker, Obmann Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich und Peter Höbarth, Obmann Landesverband für Urlaub am Bauernhof und Privatzimmervermietung in Niederösterreich, hinzu.

Als Beispiel für eine gelungene Qualitätsverbesserung zeigten Katrin Feischl vom Hotel zur Post in Gumpoldskirchen und Veronika Nutz mit ihrem Beherbergungsbetrieb „Urlaub am Bahnhof“ in Wienerbruck, wie auch mit kleinen Veränderungen eine große Wirkung erzielt werden kann.

Neben dem Gestaltungsleitfaden und den Beratungsmöglichkeiten starten ab Herbst 2022 wieder zwei neue Fördercalls des Landes Niederösterreich für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe. Im Zentrum der Förderungen steht die Verbesserung der Qualität des Angebots und des Erscheinungsbildes der Betriebe. Einerseits werden Kleinprojekte ab einer Investition von 5.000 Euro unterstützt, und andererseits werden größere Vorhaben ab 100.000 Euro gefördert.

Der Gestaltungsleitfaden für Beherbergungsbetriebe wurde von ecoplus umgesetzt. „Als Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich ist ecoplus seit vielen Jahrzehnten ein verlässlicher Partner der Unternehmen in unserem Bundesland. Im Rahmen von ‚beherbergung.aktiv‘ fungieren wir als zentrale Ansprechstelle für Fragen rund um das Thema Beherbergung. Für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Niederösterreich sind attraktive Beherbergungsbetriebe ein wesentlicher Erfolgsfaktor,“ erläuterte ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.

Quelle: Land Niederösterreich

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