Burgenland: "RE.F.U.G.I.U.S." feiert 30 Jahre mit neuem Buch

vonRedaktion International
MÄRZ 27, 2023

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

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Landesrat Dr. Leonhard Schneemann: "Der Verein "RE.F.U.G.I.U.S." hat in den vergangenen 30 Jahren des Bestehens viele neue Ansätze in der Erinnerungsarbeit ausprobiert sowie etablieren können und damit wichtige Erinnerungsarbeit geleistet."

1992 gegründet hat es der Verein "RE.F.U.G.I.U.S." in den vergangenen 30 Jahren geschafft, dass die letzten Spuren jüdischen Lebens als Erinnerungsorte erhalten bleiben und die Opfer des Nationalsozialismus sowie ihr Leiden nicht in Vergessenheit geraten. Und dass trotz immer neuer Herausforderungen. Sie haben viele neue Ansätze in der Erinnerungsarbeit ausprobiert und etablieren. "Es ist dem Verein gelungen, in den 30 Jahren seines Bestehens durch Beharrlichkeit und intensive Arbeit ins kulturelle und kollektive Gedächtnis zu dringen. Gegen Widerstände 'von oben' entstanden Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur 'von unten'", betont Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, in Vertretung von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil, bei der 30-Jahr-Feier und der Buchpräsentation. Denn pünktlich zum 30-Jahr-Jubiläum publiziert der Verein "RE.F.U.G.I.U.S." ein neues Buch. „Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen …“ befasst sich mit dem Wandel der Gedenkkultur. Noch vor der Buchpräsentation beging die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative die Jubiläums-Gedenk-Feier inklusive Kranzniederlegung beim Kreuzstadl.

Der Verein "RE.F.U.G.I.U.S." übernimmt einen wichtigen Part, wenn es um Erinnerungsarbeit geht. In den vergangenen 30 Jahren gelang es dem Verein "RE.F.U.G.I.U.S." die Erinnerung an die burgenländischen jüdischen Gemeinden für die kommenden Generationen wach zu halten "Sie setzen sich dafür ein, die Opfer des Nationalsozialismus und ihr Leiden nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, und engagieren sich für Toleranz, Menschenwürde und eine demokratische und pluralistische Gesellschaft, dafür gebührt den Mitgliedern des Vereins ein großes Dankeschön", erklärte Landesrat Dr. Leonhard Schneemann und ergänzt ermahnend: „Wenn es darum geht, aus der Vergangenheit zu lernen, braucht es diese Erinnerung als Mahnung, damit wir nicht Gefahr laufen, dass sich die Geschichte in irgendeiner Form wiederholt.

Einen wichtigen Beitrag leistet auch die neuste Publikation der Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative. Das neue Buch "Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen..." befasst sich mit dem Wandel der Gedenkkultur. Erst in der Folge der "Waldheimdebatte" Mitte der 1980er-Jahre wurden Fragen nach der Verantwortung und Beteiligung der Österreicherinnen und Österreicher an den Verbrechen des Zweiten Weltkrieges und am Holocaust gestellt, ein neues Geschichtsbild wurde notwendig.

Bei der Jubiläums-Gedenk-Feier inklusive Kranzniederlegung traf man sich schon vorab beim Kreuzstadl in Rechnitz. Der Kreuzstadl (ehemaliges Wirtschaftsgebäude) steht für das Gedenken an die Opfer des Südostwallbaus. In der Nacht von 24. auf den 25. März 1945 wurden in der Nähe des Kreuzstadls etwa 200 körperlich geschwächte ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter ermordet. Trotz intensiver Suche und zahlreicher Grabungen konnten die Grabstellen bis zum heutigen Tag nicht gefunden werden. Der Ort in Rechnitz wurde in der Zwischenzeit jedoch zu einem beeindruckenden Symbol des Gedenkens. Der im März 2012 neu errichtete Informationsbereich Kreuzstadl dokumentiert mit Schautafeln, Videozeugnissen und historischen Objekten, wie es dazu kam, dass 1944/1945 Zivilpersonen, Fremdarbeiterinnen und Fremdarbeiter sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zum Bau des Stellungssystems "Südostwall" gezwungen wurden, informiert über die Geschehnisse in Rechnitz und an vielen anderen Orten diesseits und jenseits der Grenze, die für zehntausende Jüdinnen und Juden aus Ungarn Qual und Ermordung bedeuteten.

"Wir dürfen es nicht nur bei pflichtgemäßen Betroffenheitsritualen belassen. Wir haben als Gesellschaft die Verantwortung, immer und überall wachsam zu sein und jeglichen autoritären und antidemokratischen Tendenzen sowie jeder Form von extremistischem und fundamentalistischem Gedankengut entschieden entgegenzutreten", so der Landesrat.

Als Vorsitzende des Vereins "RE.F.U.G.I.U.S." achten die Vorstands-Vorsitzenden Paul Gulda, Ludwig Popper und Christine Teuschler mit ihrem Team darauf, dass das Gedenken an Verstorbene der Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Weitere Informationen zum Verein "RE.F.U.G.I.U.S." finden Sie auf der Homepage www.refugius.at.

Quelle: Land Burgenland

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