vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 18, 2022
LH Wallner und LR Gantner stellten neues Labor in Dornbirn vor – „Testkapazitäten im Land werden weiter ausgebaut“
Bregenz (VLK) – Ein breites Testangebot ist und bleibt wichtige Ergänzung – nicht Alternative – zum Impfen, um Infektionsketten möglichst früh zu erkennen und auch bereits geimpften Personen zusätzliche Sicherheit zu geben. Während in Vorarlberg die über das landeseigene System abgewickelte Auswertung der behördlichen Proben in der Pathologie in Feldkirch einwandfrei funktioniert, hat es bei den Screeningtests – also den PCR-Tests aus den Landesteststraßen sowie den PCR-Gurgelselbsttests – in der vergangenen Woche kurzfristig Schwierigkeiten gegeben, weil das dafür zuständige externe Labor infolge der steigenden Inzidenz und der zusätzlichen Schultests überlastet war und es EDV-technische Probleme gab. Um auch hier die Abläufe zu beschleunigen und zuverlässig zu gestalten, wurde vom Auftragnehmer nun ein eigenständiges Labor am Dornbirner Messegelände in Betrieb genommen. Dadurch werde eine vom Land Vorarlberg schon seit geraumer Zeit vorgebrachte Forderung umgesetzt, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner am Dienstag, 18. Jänner bei der Vorstellung des lokalen Auswertungslabors.
Dass Omikron auch in Vorarlberg zur klar dominierenden Mutation des Coronavirus wird, war erwartbar, so Wallner. Dabei deute die Entwicklung darauf hin, dass es bei stark steigenden Zahlen im Wesentlichen zu milderen Verläufen der Erkrankung komme. Vorarlberg setze jedenfalls weiter auf größtmögliche Intensität beim Impfen, sagte Wallner und bekannte sich auch zu der geplanten Impfpflicht: „Das dient dazu, um für allfällige zukünftige Mutationen besser aufgestellt zu sein.“
Zugleich bemühe sich Vorarlberg beim Testen um Unabhängigkeit und entsprechende Handlungsfähigkeit mit dem Ziel einer raschen und zuverlässigen Auswertung. „Mit dem neuen Labor in Dornbirn können wir nun alle Auswertungen der PCR-Screeningtests der Landesteststraßen und PCR-Gurgel-Selbsttests selbst vornehmen. Keine Probe muss mehr das Land verlassen“, betonte Wallner.
Bis zu 10.000 Auswertungen pro Schicht
Das vom Auftragnehmer, der „ARGE für molekulare Diagnostik“, eingerichtete Labor übernimmt die Auswertung aller Screeningtests der acht Landesteststraßen sowie der PCR-Gurgel-Selbsttests. Dabei erfolgt im ersten Schritt eine manuelle „Pool-Auswertung“. Ist ein solcher Zehner-Pool positiv, werden die darin gesammelten Proben einzeln ausgewertet. Die maximale Kapazität des neuen Labors beträgt 10.000 Auswertungen in einer Schicht. Mit zusätzlichem Personal könnte die Kapazität bei Bedarf noch weiter gesteigert werden.
Auch für Landesrat Gantner liegen die Vorteile dieser lokalen Lösung klar auf der Hand: „Zum einen haben wir kürzere Transportwege und zum anderen erhalten wir vor Ort einen besseren Einblick in die technischen Abläufe. Gerade in krisenhaften Zeiten ist es wichtig, ein höchstmögliches Maß an Eigenständigkeit zu haben.“ Er verwies darauf, dass bis zu den technischen Problemen in der vergangenen Woche die durchschnittliche Dauer von der Testabnahme bis zur Übermittlung des Ergebnisses sehr zufriedenstellend war. Bei den Screeningtests der Landes-Teststraßen lag das PCR-Testergebnis im Schnitt nach 16 Stunden vor, bei den Apotheken-Testungen nach ca. 21 Stunden und bei den PCR-Gurgel-Selbsttests nach durchschnittlich 25 Stunden ab der Testregistrierung. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass diese Durchlaufzeiten wieder erreicht werden. Der eigenständige Laborstandort in Dornbirn kann dazu entscheidend beitragen“, so Gantner.
Quelle: Land Vorarlberg