Kärnten: Regierungssitzung – Wald und Klimawandel in Kärnten

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 23, 2022

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LR Gruber präsentierte Waldbilanz 2021 – 565.000 Festmeter Schadholz, 28 Millionen Euro Wertverlust – Borkenkäfer größter Schädigungsfaktor – Forstreferat unterstützt Aufforstungen heuer mit rund 16 Millionen Euro – Maßnahmen zum Aufbau klimafitter Wälder werden forciert

Klagenfurt (LPD). 565.000 Festmeter Schadholz sind 2021 in Kärntens Wäldern angefallen, auf die Bezirke Spittal und Hermagor, entfallen dabei die höchsten Schadholzmengen. Das ist das Ergebnis eines Monitorings, basierend auf Daten der Landesforstdirektion und der Bezirksforstinspektionen. „Der Borkenkäfer war im Vorjahr unbestritten der größte Waldschädigungsfaktor, denn mit über 245.000 Festmeter geht beinahe die Hälfte der Schadholzmenge auf diesen Schädling zurück“, informierte heute, Mittwoch, Forstreferent Landesrat Martin Gruber, der die Waldschadensbilanz in der Regierungssitzung vorgelegt hat. An zweiter Stelle liegen Schneebruchschäden mit rund 162.000 Festmetern und Windwurfschäden mit rund 113.000 Festmetern.

„Wenn man das aufgrund des Wertverlustes monetär bewertet, so sprechen wir von 28 Millionen Euro Schaden aufgrund von Schadholz im Jahr 2021“, unterstrich Landesrat Gruber die ökonomische Bedeutung dieser Bilanz. Beim Borkenkäferproblem stünde Kärnten im Vergleich mit anderen Bundesländern zwar noch relativ stabil dar, die Situation müsse aber sehr ernst genommen werden. „Denn durch die Schädigung der Wälder geht auch ein Verlust der Schutzwirkung einher. Insbesondere in Oberkärntner Tälern gibt es bereits ein deutlich erhöhtes Gefährdungspotenzial für Objekte, die unter geschädigten Waldflächen liegen“, betonte Gruber.

Das Forstreferat des Landes biete daher finanzielle Unterstützung der Waldbesitzer vor allem bei Aufforstungen. Rund 16 Millionen Euro werden heuer über verschiedene Programme, vom Waldfonds über Flächenwirtschaftliche Projekte bis hin zu EU-kofinanzierten Programmen, an die Kärntner Waldbesitzer ausbezahlt. „Das ist eines der höchsten Förderbudgets im Forstbereich, das wir in Kärnten je abgewickelt haben“, so Gruber.

Zusätzlich setze die Landesforstdirektion aber auch eine Vielzahl an innovativen Projekten um, die klimafitte Baumarten fördern sollen. „Auch hier wird rund eine Viertel Million Euro investiert. Wir kümmern uns intensiv darum, in den nächsten Jahrzehnten zukunftstaugliche Wälder in Kärnten aufzubauen“, so der Forstreferent. Beispielsweise wird versucht, heimisches Saatgut von resistenten Baumarten zu gewinnen, um es dann den Waldbesitzern zur Verfügung zu stellen. Weiters werden Beispielsflächen mit genau solchen Baumarten angelegt, die es den Forstbesitzern ermöglichen, die Bestandsentwicklung in der Praxis zu studieren. Ziel sei es, für die nächsten Generationen die wichtigen Funktionen des Waldes – von der Schutzfunktion über den Klimabeitrag bis hin zum regionalen Wirtschaftsfaktor auch für die Zukunft nachhaltig zu sichern. „Denn uns allen muss klar sein, dass nur gesunde Wälder ihre Schutzfunktionen erfüllen und als wichtiger Rohstofflieferant dienen können“, betonte Forstreferent Gruber. Es gebe daher das klare Bekenntnis dazu, weiter in die Waldpflege zu investieren, den Waldumbau in Kärnten voranzutreiben und eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder zu ermöglichen.



Quelle: Land Kärnten

Mehr Nachrichten aus

Kärnten