Kärnten: Regierungssitzung - Beschäftigungsstudie für Menschen mit Behinderung in Kärnten

vonRedaktion Salzburg
JULI 03, 2024

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LR.in Beate Prettner: Studie zu arbeitsmarktpolitischen Projekten zeigt Kärnten als Pionier für Beschäftigungsmodelle für beeinträchtigte Menschen – mehr als acht Millionen Euro pro Jahr für inklusive Arbeitsprojekte – 225 Betroffene erhalten damit Lohn statt Taschengeld - jetzt steigt auch Bund ein

KLAGENFURT. „Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist eine der größten und wichtigsten Aufgaben im Bereich der Chancengleichheit: Wenn man beeinträchtigten Menschen ermöglicht, einer Beschäftigung nachzugehen, und damit selbst Geld zu verdienen, dann ist das mehr als gelebte Inklusion: Es gibt den Betroffenen enorm viel Selbstvertrauen und Selbstwert – und das ist im Grunde genommen unbezahlbar“, erklärte heute Landesrätin Beate Prettner nach der Regierungssitzung. In der Regierungssitzung selbst präsentierte sie eine vom Land in Auftrag gegebene Evaluationsstudie zum Thema „Arbeitsmarktpolitische Projekte für Menschen mit Behinderung“. Die Studie zeigt, dass „wir in Kärnten einen aktiven Weg gehen, und damit ein Pionier sind, um beeinträchtigten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu holen bzw. ihnen den Weg dorthin zu eben“, betonte Prettner. „Die Ergebnisse geben uns mit unserem Weg recht: Kärnten schafft es, mit inklusiven Beschäftigungsmodellen Jahr um Jahr mehr beeinträchtigte Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Damit setzen wir nicht zuletzt auch einen wichtigen Beitrag, um Armut zu verhindern.“

Ziel der Untersuchung war es, die Wirksamkeit bestehender arbeitsmarktpolitischer Projekte, die vom Land Kärnten/ Fachbereich Chancengleichheit durchgeführt werden, zu prüfen und - wenn erforderlich - Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Evaluation standen die Projekte „ChancenForumclassic“, „ChancenForumlight“, „ChancenForumreha“, „Lea“, „Bistro-Flitzer“, das „Generationen-Café Völkermarkt“, „gernda (Harbach Bistro)“, die „Großküche Waiern:Inklusiv“, die „Einzelfalllösung Lavanttal“ und das „Pilotprojekt Lehre – Umstellung der Anlehre“. „Insgesamt haben wir mit diesen Projekten bereits 225 Personen mit Behinderung ermöglicht, über einen Arbeitsvertrag mit einer Vollversicherung in den Genuss eines eigenen „Lohneinkommens“ zu kommen“, informierte Prettner. „Wir zahlen dafür über das Referat der Chancengleichheit mehr als 8,1 Millionen Euro pro Jahr. Jeder Euro davon ist ein bestens eingesetzter Euro“, zeigte sich die Landesrätin überzeugt. „Mit rund 5,9 Millionen Euro finanzieren wir unsere inklusiven Beschäftigungsprojekte – vom Chancenforum bis zu den Inklusiven Kleinbetrieben. Weitere 2,1 Millionen Euro fließen jährlich in Arbeitstrainingsprogramme und Lohnkostenzuschüsse bei ABC und promente Kärnten.“ Dass Kärnten gerade in diesem Bereich „offen, mutig und visionär für innovative Projekte ist, hat auch der Bund erkannt: Mit dem Modell `Projekt 27` sammeln wir etwa die Datenbasis für eine eventuelle bundesweite Umsetzung. Dabei handelt es sich um eine weitere Maßnahme, Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, wo sie Lohn statt Taschengeld erhalten“, informierte die Referentin.

Sie zeigte sich erfreut darüber, dass der Bund – nach jahrlangem Ersuchen und mit Verweis auf seine kompetenzrechtliche Zuständigkeit für Arbeit und Beschäftigung - nunmehr aus dem Unterstützungsfonds Budgetmittel zur Verfügung stellen wird, um arbeitsmarktpolitische Projekte in den Ländern zu fördern: „Damit hätten wir die Möglichkeit, für unsere Projekte endlich Fördergelder in Form von Zuschüssen abzuholen“, so die Landesrätin. Sobald diese Richtlinie in Kraft ist (geplant wäre das noch im Juli), „wären Zuschüsse zwischen einem Drittel und 50 Prozent denkbar“, so Prettner, die das als „positive und begrüßenswerte, aber auch lange überfällige Entwicklung für eine inklusive Arbeits- und Lebenswelt für Menschen mit Behinderung“ sieht.


Quelle: Land Kärnten

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