vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 09, 2022
LR Schuschnig: „Tourismuspolitik verstärkt an der Wertschöpfung und am Output ausrichten“ – Regionale Steuerungsinstrumente werden ausgebaut
Klagenfurt (LPD). Nächtigungszahlen alleine können nicht die Basis für eine umfassende Ausrichtung der Kärntner Tourismus- und Freizeitbranche sein. Dafür werden in Kärnten nun die Instrumente für tourismuspolitische Entscheidungen weiter professionalisiert. „Wir müssen weg von der reinen Diskussion über Ankünfte und Nächtigungen und hin zu einer umfassenden Wertschöpfungsanalyse. Wir bauen deshalb die Instrumente, die den Tourismusverantwortlichen dafür zur Verfügung stehen, weiter aus“, berichtete Tourismusreferent Landesrat Sebastian Schuschnig heute, Dienstag, in der Regierungssitzung. Die Regionen beteiligen sich an dem Projekt, der Betrieb sei der Praxis sei bereits angelaufen.
So würden den Tourismusregionen erstmals die Daten aus dem Tourismusmonitor ‚Tourmon‘ und der österreichweiten Gästebefragung ‚Tourismus-Monitor Austria‘ zur Verfügung stehen. Die Daten würden dafür auf die jeweilige Region heruntergebrochen. „Durch diese beiden Instrumente können die regionalen Entscheidungsträger den Mitteleinsatz und die erzielten Wirkungen professionell messen, in Verbindung setzen und daraus Rückschlüsse ziehen“, betonte Schuschnig. „Je genauer wir die Wirksamkeit der Förderoffensiven kennen, umso zielgerichteter können tourismuspolitische Entscheidungen auch regional getroffen werden.“
Mit Tourmon werden statistische Daten mit finanziellen Kennzahlen, wie Investitionen in die Infrastruktur, Gästeinformation und Förderungen in Verbindung gesetzt. Das Tool wurde gemeinsam vom Land Kärnten, den Tourismusverbänden und den Regionen erarbeitet. Im Rahmen der Gästebefragung (T-Mona) werden pro Saison ca. 25.000 Gäste, die in Österreich ihren Urlaub verbrachten, online zu ihrem Buchungsverhalten, den Urlaubsentscheidungsgründen, den Aktivitäten im Urlaub oder auch zur Zufriedenheit befragt. „Diese Zusammenschau ergibt nun auch für die Regionen ein wichtiges Gesamtbild. Beispielsweise kann mit einem Mouseklick abgefragt werden, wie viel in den vergangenen Jahren in das Thema Mountainbiking oder touristische Mobilität investiert wurde und welche Auswirkungen das hatte“, so Schuschnig. Die Region, die sich beispielsweise dem Thema Mountainbiking verschreibt, kann bei der jährlich durchgeführten Gästebefragung die Zufriedenheit der Gäste mit dem vorhandenen Mountainbikeangebot regional auswerten.
Erst dieser Gesamtüberblick erlaube eine umfassende Einschätzung, welche Effekte touristische Investitionen haben. Ebenso ist damit ein Benchmark nicht nur mit anderen Regionen innerhalb Kärntens, sondern auch innerhalb des nahezu gesamten Alpenraums (Österreich, Schweiz, Südtirol, Trentino und Deutschland) möglich. Rund 20 Tourismusverbänden bzw. Gemeinden, die ca. zwei Drittel aller Kärntner Nächtigungen repräsentieren, und acht Regionen, sind aktive Projektpartner.
Landesweit beteiligt sich Kärnten auch an der bundesweiten Wertschöpfungsanalyse, dem sogenannten Tourismus-Satelliten-Konto der Statistik Austria. „Darin werden alle Kenngrößen der Tourismuswirtschaft aller Bundesländer erfasst. Neben der direkten wird auch die indirekte Wertschöpfung einheitlich ausgewertet, damit wir laufend einen umfassenden Blick auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus erhalten“, erläuterte Schuschnig. Neben dem Anteil an der nationalen bzw. regionalen Wirtschaftsleistung werden auch die Ausgaben der in- und ausländischen Nächtigungs- und Tagesgäste erfasst und ausgewertet.
Wichtiger noch als die einmalige Auswertung sei jedoch die Entwicklung der Kennzahlen. „Vor allem durch die Betrachtung über mehrere Jahre und die sich damit ergebende Möglichkeit, Entwicklungen abzusehen und sich mit anderen Urlaubsregionen zu vergleichen, bringt einen Mehrwert vor Ort,“ sagte Schuschnig.
Quelle: Land Kärnten