vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 23, 2022
LR Schuschnig: Mit der Initiative „Betriebsnachfolge - fließend übergeben, erfolgreich starten" soll professionale Beratung ausgebaut werden - Förderung über die WKK und die Rechtsanwalts- und Steuerberaterkammer möglich – Infotermine finden landesweit ab 06. April statt
Klagenfurt (LPD). In Kärnten stehen in den nächsten Jahren viele vor allem Klein- und Mittelbetriebe zur Übergabe an. Bei nicht weniger als 7.000 Betrieben wird in den nächsten drei bis fünf Jahren ein Nachfolger gesucht. Aufgrund des demografischen Wandels wird das immer schwieriger. Selbst Familienbetriebe stehen immer öfter vor der Herausforderung einen Nachfolger für das Unternehmen zu finden. Längst ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die Kinder den elterlichen Betrieb übernehmen. Nur rund 10 Prozent der Betriebe schaffen es in die dritte Generation. „Wenn Übergaben scheitern oder kein Nachfolger gefunden wird, müssen Betriebe zusperren und über Jahrzehnte aufgebaute Erfahrung, vorhandene Infrastruktur, Know-how und viele wertvolle Arbeitsplätze stehen am Spiel. Wir wollen deshalb Unternehmer dabei unterstützen, den Fortbetrieb ihres Betriebes zu sichern, einen geeigneten Nachfolger zu finden und die Nachfolge professionell durchzuführen“, berichtete Wirtschaftsreferent Landesrat Sebastian Schuschnig heute, Dienstag, in der Regierungssitzung mit den Sozialpartnern.
Aus diesem Grund hat das Land Kärnten gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie der Kammer der Rechtsanwälte, eine gemeinsame Beratungsförderung gestartet. Anfallende Beratungskosten vom Rechtsanwalt oder Steuerberater werden zu 50 Prozent bzw. mit maximal 500 Euro unterstützt. Zusätzlich kann auch über die Wirtschaftskammer eine betriebliche Beratungsleistung, beispielsweise für ein Nachfolgekonzept, einen Business-Plan oder eine Mediation mit bis zu 500 Euro gefördert werden. „Durch diesen gemeinsamen und flexiblen Baukasten an Beratungsförderungen werden Übergeber und Unternehmer bei der Nachfolge individuell und professionell begleitet“, so Schuschnig. Die Bandbreite reicht von der Ermittlung des Unternehmenswertes, über Fragen des Mietrechts, steuerliche Situationen, Haftungsfragen, Gültigkeit von Verträgen bis hin zu erbschaftsrechtlichen Themen. Auch individuelle Lösungen für das Unternehmen werden bereitgestellt.
Das Wirtschaftsreferat des Landes Kärnten stellt hierfür insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Eine Förderung kann sowohl vom potenzielle Nachfolger, als auch vom zu übergebenden Unternehmen bei den Partnern beantragt werden. Die Beratungsaktion startet ab 14. März 2022, bis Ende November ist die Initiative geplant.
Besonders für junge, die sich selbstständig machen wollen, sei eine Übernahme eines bestehenden Unternehmens eine interessante Möglichkeit, da sie oft mit weniger Risiko behaftet ist als eine Neugründung. „Denn es kann auf bestehende Strukturen, Kunden und wertvolle Mitarbeiter aufgebaut werden. Auch finanziell gesehen muss bei einer Übernahme meist weniger investiert werden, als bei einer Neugründung“, hebt Schuschnig abschließend hervor.
In insgesamt vier Kärntner Regionen starten ab 06. April 2022 Infotermine. Alle Details unter: http://wko.at/ktn/betriebsnachfolge
Quelle: Land Kärnten