vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 02, 2024
LR Fellner – Fokus auf Kooperative Kleinklassen und Schulassistenzleistungen – „Unser Auftrag ist es, allen Schülerinnen und Schülern in Kärnten die bestmöglichen Bedingungen zu bieten – auch jenen, die besondere Aufmerksamkeit und/oder Hilfe benötigen. Inklusion ist hier ein ganz wichtiges Thema“
KLAGENFURT. Das neue Schuljahr hat bereits Fahrt aufgenommen. Um allen Schülerinnen und Schülern, auch jenen mit speziellen und anspruchsvollen Bedürfnissen, die besten Bedingungen und Chancen zu ermöglichen, wurde in der heutigen Regierungssitzung wichtige Maßnahmen beschlossen. Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner: „Bei diesen Maßnahmen will ich nicht von notwendigen Investitionen sprechen, sondern von selbstverständlichen. Diese sollen bedingungslos sein, denn es ist unser Auftrag, jeder Schülerin und jedem Schüler die bestmöglichen Bedingungen zu ermöglichen, sodass ihnen Chancen und Türen offenstehen.“ Fellner ergänzt: „Mit diesen Vorhaben unterstützen wir nicht nur Kinder und Jugendliche mit speziellen Ansprüchen, sondern unterstützen auch ihre Familien ganz wesentlich.“
So wurden unter anderem die Mittel für pflegerisch-helfende und medizinisch-pflegerische Schulassistenzen angepasst. Für das laufende Schuljahr werden Gesamtkosten von rund 600.000 Euro prognostiziert. Damit können in ganz Kärnten rund 350 beeinträchtigte Kinder von 200 Hilfs- und Fachkräften betreut werden, bei etwa 50 Kindern ist eine spezielle medizinische Betreuung erforderlich.
Auch bei den „Kooperativen Kleinklassen“ wurde aufgestockt. Waren es im vergangenen Schuljahren 22 Standorte, kommt nunmehr ein weiterer, die PTS Feldkirchen, dazu. Insgesamt werden damit 207 Kinder im Schuljahr 2024/2025 in 23 Klassen gefördert – das sind 24 Schülerinnen und Schüler mehr als im Jahr zuvor. Ziel dahinter ist die inklusive Beschulung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. In Kleinklassen mit maximal sieben Schülerinnen und Schülern arbeiten Pädagoginnen und Pädagogen gemeinsam mit Behindertenfachkräften eng zusammen, um so einen kooperativen Unterricht in einer Regelklasse zu ermöglichen. Auch die Nachmittagsbetreuung findet inklusiv statt. Zusätzliche mobile therapeutische Angebote wie Logopädie oder Physiotherapie werden direkt an den Schulen bereitgestellt. Für die Finanzierung stellt das Land Kärnten heuer 1,77 Mio. Euro bereit, davon entfallen 1,51 Mio. Euro auf die Betreuung durch die AVS (Arbeitsvereinigung Sozialhilfe Kärntens) und 265.000 Euro auf die Betreuung an der Friedensschule in Villach, die ab dem Schuljahr 2024/2025 von der BÜM gemeinnützige Betreuungs-GmbH übernommen wird.
Ebenfalls beschlossen wurden die Mittel für die Förderung von Kindern mit einer Autismus-Spektrums-Störung – gemäß ASS-Richtlinie. Aufgrund moderner Diagnostik gibt es in den vergangenen Jahren einen rapiden Anstieg der diagnostizierten Kinder zu vermerken. So benötigen heuer 106 Kinder in Kärntens Pflichtschulen eine persönliche Assistenzleistung. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2023/2023 waren es noch 91 Kinder, im Jahr zuvor 66. Dementsprechend steigt auch der Finanzierungsbedarf. Die Personalkosten übernimmt zu 50 Prozent das Land Kärnten, zu 50 Prozent der gesetzliche Schulerhalter. Für das Schuljahr 2024/2025 sind Gesamtkosten von 1,9 Mio. Euro veranschlagt.
Die Assistenzleistung richtet sich an Kinder mit funktionaler Sprache und ohne Intelligenzminderung, insbesondere solche mit Asperger Syndrom. Zielsetzung ist es, die Kinder in ihrer sozialen Interaktion und Kommunikation zu fördern, um ihnen die Teilnahme am Schulalltag zu erleichtern.
„Das alles sind Maßnahmen, die unseren Kindern zugutekommen - und, die uns auch als Gesellschaft, die zusammenhält, auszeichnen. Alle Kinder verdienen die gleichen Chancen für ihre Zukunft“, schließt Fellner.
Quelle: Land Kärnten