Salzburg: Rehbrunft bringt erhöhtes Wildunfall-Risiko

vonRedaktion Salzburg
JULI 27, 2023

Foto: Salzburger Jägerschaft

Wildwechsel jetzt im Sommer auch tagsüber / Verhaltenstipps vom Jäger

(LK) Rehböcke sind derzeit in der Brunft, das heißt größere Gefahr von Wildunfällen, weil das Wild nicht nur vermehrt unterwegs ist, sondern auch „liebestoll und sozusagen blind für alles andere die Straße quert“, informiert die für die Jagd zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek gemeinsam mit der Jägerschaft.

Rehböcke sind in der Brunft und sorgen in den nächsten Wochen für ein erhöhtes Risiko von Wildunfällen. Aufmerksames Autofahren ist deshalb jetzt noch wichtiger als sonst.

Rund 1.300 Rehe kommen auf Salzburgs Straßen jährlich zu Tode. Wildunfälle bringen aber auch Sachschäden und verletzte Verkehrsteilnehmer mit sich. In der jetzt beginnenden Brunftzeit der Rehe ist vorausschauendes und aufmerksames Autofahren noch wichtiger als sonst, wie das Land Salzburg und die Jägerschaft appellieren.

Svazek: „Unfallrisiko steigt erheblich.“

Aktuell beginnt die Rehbrunft und damit auch die erhöhte Gefahr für Autofahrer, auf „liebestolle“ Rehböcke und -geißen zu treffen. „In dieser Zeit hat das Rehwild andere Prioritäten und legt seine Vorsicht wie Scheu ab. Rehböcke haben teils keine Wahrnehmung mehr für ihre Umgebung, während sie die Geißen in ihrem Brunftverhalten treiben. Das Risiko für Wildunfälle steigt dadurch erheblich an“, so die für Jagd zuständige Landeshauptmann Stellvertreterin Marlene Svazek, die gemeinsam mit der Salzburger Jägerschaft zu dieser Thematik sensibilisieren will.

Mayr-Melnhof: „Bitte Vorsicht.“

Insbesondere in der letzten Juli-Woche und in den ersten drei Wochen im August ist die Zeit der Brunft besonders heikel. „Das Rehwild verändert sein Verhalten in dieser Zeit erheblich, so ist auch unter Tags vermehrt mit Wildwechseln über Straßen zu rechnen. Wir ersuchen alle Autofahrer um erhöhte Vorsicht, speziell auf Straßen im Wald oder entlang von Maisfeldern“, bittet Salzburgs Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit. Wildunfälle seien für das Rehwild zumeist tödlich, gehen aber auch oft für den Betroffenen mit erheblichen Sach- und Personenschäden einher.

Verhaltenstipps für Autofahrer

Wie man Wildunfälle auch in der Brunftzeit vermeidet und wie man sich verhält, wenn doch etwas passiert, sagt Georg Grünbart, Geschäftsführer der Flachgauer Jägerschaft, im Kurz-Interview mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ).

LMZ: Wo und wann muss man als Autofahrer in der Brunftzeit mit Wildwechsel rechnen?

Georg Grünbart: Der Flachgau ist ein Hotspot, hier ist die Rehwilddichte höher als in den Gebirgsgauen. Immer, wenn neben der Straße Wald oder Wiesenflächen sind, ist mit starkem Wildwechsel zu rechnen. Die gefährlichsten Zeiten sind die Morgen- und Abenddämmerung, da sieht man die Tiere auch als Autofahrer sehr spät. Jetzt in der Brunftzeit sind die Tiere aber auch am tagsüber sehr viel unterwegs.

LMZ: Wie verhält man sich am besten, wenn man Rehe am Straßenrand sieht?

Georg Grünbart: Abbremsen und dabei auf nachkommende Autofahrer achten - abblenden ist auch ganz wichtig. Denn mit dem Fernlicht werden die Rehe geblendet und sind orientierungslos. Und dann am besten langsam und bremsbereit vorbeifahren.

LMZ: Was ist zu tun, wenn ein Wildunfall passiert?

Georg Grünbart: Zuerst bitte die Unfallstelle absichern. Dann unter allen Umständen die Polizei informieren. Diese nimmt mit der örtlich zuständigen Jägerschaft Kontakt auf und veranlasst alle weiteren Schritte. Auf keinen Fall das Tier berühren. Am besten Abstand halten, es in Ruhe lassen und an Ort und Stelle auf den Jäger oder die Polizei warten.

Quelle: Land Salzburg

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