vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 08, 2023
LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang stellten die Ergebnisse des europaweiten Architekturwettbewerbs zur Revitalisierung historisch wertvoller Flächen der Grazer Burg vor. Nach der Entscheidung des Wettbewerbs beginnen nun die Planungen, die Umsetzung soll Ende 2024 starten und bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein.
Graz (7. Februar 2023).- Im Sommer 2021 wurde von der Landesregierung der „Masterplan Grazer Burg“ beschlossen, an dessen Ende eine Öffnung und Revitalisierung bisher nicht zugänglicher historisch wertvoller Räumlichkeiten in der Grazer Burg und eine Neugestaltung der drei Burghöfe stehen wird. Heute (07.02.2023) präsentierten Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang die Ergebnisse des europaweiten Architekturwettbewerbs, der im Mai 2022 ausgelobt worden ist und im Jänner entschieden wurde. Ort der Präsentation war die gotische Einsäulenhalle der Burg – einer jener Räume, der in den vergangenen Jahrzehnten nur spärlich und wenn als Lagerraum genutzt wurde, in Zukunft aber öffentlich zugänglich sein wird und der Wissensvermittlung für Besucherinnen und Besucher dienen soll.
Insgesamt haben im Rahmen des Architekturwettbewerbs 20 Planungsteams Entwürfe eingereicht. In einer einstimmigen Entscheidung hat die hochkarätig besetzte Fachjury unter der Leitung von Walter Angonese und Simona Malvezzi dem Entwurf des Architektur- und Gestaltungsteams bestehend aus Valentin Spiegel-Scheinost, Tobias Brown, Bernhard König und Lisa Enzenhofer den ersten Preis zuerkannt.
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Ich freue mich sehr, dass dieser Architekturwettbewerb weit über die Grenzen der Steiermark hinaus auf großes Echo gestoßen ist. Zwanzig renommierte Architektinnen und Architekten aus halb Europa haben sich in den vergangenen Monaten mit der historischen Bedeutung beschäftigt und spannende Konzepte vorgelegt, wie wir in Zukunft die Vergangenheit der Grazer Burg zu neuem Leben erwecken können. Ich gratuliere dem Siegerteam sehr herzlich, dessen Einreichung von der Experten-Jury einhellig als das beste auserkoren wurde. Damit sind die architektonischen Leitlinien für die Burgrevitalisierung festgelegt und ein wichtiger Meilenstein am Weg dieses kulturelle Erbe zu attraktiveren gesetzt. Denn wo abseits der Doppelwendeltreppe die historischen Räume bis dato geschlummert haben, entsteht ein Ort der Geschichtsvermittlung, ein offener Komplex der zu einer Zeitreise durch die Jahrhunderte einlädt. Mit dem neuen Charakter des Ensembles der Grazer Burg übernehmen wir die Verantwortung für das kulturelle Erbe und setzen die historischen Schätze in einen Kontext. Besonders freue ich mich, dass es in guter Zusammenarbeit mit dem Bund gelungen ist, eine Projektunterstützung von 15 Millionen Euro zu fixieren und damit einen wichtigen Schritt hin zur Projektrealisierung zu setzen.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang: „Rund um die berühmte Doppelwendeltreppe entsteht Großes: In den kommenden Jahren wird intensiv daran gearbeitet, in der Grazer Burg die Bedeutung von Graz als kaiserliche Residenzstadt und Herrschafts- und Regierungssitz darzustellen. Das Siegerprojekt gewährt uns erste Einblicke, wie sich historisch wertvolle Teile der Grazer Burg in den kommenden Jahren verändern werden. Zusätzlich zum Blick in die Geschichte bekommen wir auch eine ,grüne Burg‘: Mit der Neugestaltung der Burghöfe werden die Versiegelung reduziert und Verkehrsflächen für Autos minimiert, um ein attraktiveres Umfeld zu schaffen. Ich freue mich sehr, dass es uns damit gelingen wird die Grazer Burg den vielen Besucherinnen und Besuchern näher zu bringen und die Bedingungen deutlich zu verbessern.“
Mit dem Abschluss des Architekturwettbewerbs beginnen nun die Planungen für das Projekt. Geplanter Baustart ist im vierten Quartal des Jahres 2024. Derzeit liegen die geschätzten Baukosten bei 30 Millionen Euro. Die Fertigstellung des Revitalisierungsprojekts ist für das Jahr 2028 geplant. Parallel startet auch die Gestaltung der Infozonen, deren Inhalte durch das Landesarchiv, das Universalmuseum Joanneum sowie weitere Fachleute verschiedener Disziplinen erarbeitet werden. Schwerpunktthemen sind: Graz als habsburgische Residenzstadt im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit, der „Steirer“ Friedrich III. als römisch-deutscher König bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches mit der längsten Regierungszeit (1440 – 1493) und sein mysteriöses Herrschaftsmotto „A.E.I.O.U.“ sowie die Grazer Burg als Sitz der Landesregierung von der Ersten Republik bis in die Gegenwart.
Architekturwettbewerb „Revitalisierung Grazer Burg“Preisträger:
1. Preis: Valentin Spiegel-Scheinost, Tobias Brown, Bernhard König, Lisa Enzenhofer, Wien und Graz2. Preis: Riepl Kaufmann Bammer Architektur, Wien3. Preis: epps Architekten, Graz
Mit Anerkennungen bedacht wurden die Projekte folgender Büros:
Architekt Michael Stoß, BerlinStudio WG3 mit Studio Boden, GrazChristian Dengler, Berlin, mit Walter Kletzl, Graz
WettbewerbsausstellungAlle Wettbewerbsbeiträge werden im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Ausstellung vom 10. bis zum 16. Februar 2023 präsentiert.Ort: 8010 Graz - Burg, Hofgasse 15, Erdgeschoß Registraturtrakt (Zugang über 3. Burghof)Öffnungszeiten: täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr
Quelle: Land Steiermark