vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 02, 2022
LR Eichtinger/LGF Hergovich: Niederösterreich hält einmal mehr den Spitzenplatz im Bundesländervergleich
Trotz der dunklen Wolken am Konjunkturhorizont kann sich der niederösterreichische Arbeitsmarkt im November erneut gut behaupten. Die Arbeitslosigkeit geht bereits seit 21 Monaten in Folge zurück, die Beschäftigung ist nach wie vor auf Rekordniveau und auch das Stellenangebot beim AMS ist so hoch wie nie zuvor zu dieser Jahreszeit. Ende November sind 37.392 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 6.537 oder 14,9 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der stärkste relative Rückgang (Österreich: -11,0 Prozent).
„Mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen um knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hält Niederösterreich im Bundesländervergleich einmal mehr den Spitzenplatz. Auch die Erfolgsgeschichte des AMS NÖ beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit hat sich im November mit einem Minus von 47,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr fortgesetzt. Aufgrund der steigenden Unsicherheiten dürften im Jahr 2023 allerdings eine Reihe von Herausforderungen auf uns zu kommen, denen sich das AMS NÖ und das Land gemeinsam mit den Sozialpartnern in bewährter Weise stellen werden“, so Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger und AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.
Gegenüber dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um insgesamt 22,8 Prozent zurück (Österreich: -14 Prozent). Auch hier verzeichnet Niederösterreich den (absolut und relativ) größten Rückgang aller Bundesländer. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer befanden sich 46.572 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. -18,9 Prozent zu 2019). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu November 2019 um 3,6 Prozent auf 656.000 Personen gestiegen (absolut: +23.100).
Alle Regionen Niederösterreichs verzeichnen noch immer einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Spitzenreiter sind die niederösterreichischen Bezirke Neunkirchen (-21,4 Prozent), Gmünd (-20,0 Prozent), Mödling (-19,3 Prozent), Horn (-18,2 Prozent) und Hollabrunn (-18,0 Prozent). Nichtsdestoweniger ist das AMS Niederösterreich gut auf etwaige potenzielle Abschwünge am Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten vorbereitet. „Trotz der aktuellen Herausforderungen sehen wir in allen Bereichen weiterhin einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Vor allem bei der Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnen wir eine deutliche Reduktion und auch die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit reduziert sich weiter um 23 Tage auf 131 Tage. Mit unseren Beschäftigungsprogrammen haben wir bereits vor der Krise die richtigen Maßnahmen für diese Zielgruppe aufgesetzt“, so Landesrat Martin Eichtinger.
Aktuell sind 5.636 Personen in Niederösterreich langzeitarbeitslos (rund 62 Prozent sind Männer) oder 15,1 Prozent gemessen an allen arbeitslos vorgemerkten Personen (Ö: 13,9 Prozent) und damit zuletzt im November 2013 auf so niedrigem Niveau. In den letzten 20 Monaten konnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich um -10.700 (-65,5 Prozent) reduziert werden.
„Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit sinkt in Niederösterreich fast dreimal so schnell wie im Rest Österreichs. So erfreulich die anhaltende positive Arbeitsmarktentwicklung ist, so schwierig gestaltet sich unser Matching zwischen Arbeitskräfteangebot und – nachfrage. Etwa ein Drittel aller Jobsuchenden in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit steht daher weiter ganz oben auf unserer Agenda“, so AMS NÖ-Chef Sven Hergovich. Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende November 2022 sind mit 18.065 freie Stellen um zwei Drittel mehr als vor der Krise im Jahr 2019 gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot wie in den letzten Monaten hat es in Niederösterreich noch nie gegeben.
Im Laufe des Jahres 2022 haben die Beraterinnen und Berater des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 650.000 Vermittlungsvorschläge gemacht. Knapp 74.000 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 15,3 Prozent. Insgesamt 73.282 Jobsuchende konnten heuer ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.
Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation: Lehrstellensuchende stehen einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber. Auch Ende November gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit genau 1.400 sofort verfügbare Lehrstellen in NÖ gibt es mehr als doppelt so viele offene Lehrstellen (abs. +711) als vor der Coronakrise im Jahr 2019 bzw. mit 814 um ein Viertel (abs. -272) weniger Lehrstellensuchende.
Quelle: Land Niederösterreich