vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 29, 2022
Österreichweit die wenigsten Zertifikatsverluste in Relation zur Bevölkerung in der Steiermark
Graz, am 28. Jänner 2022.- Beim 46. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (28.01.2022) Impfkoordinator Michael Koren und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig zum Stand der Corona-Schutzimpfungen in der Steiermark. Als Gast war Klaus Vander, Ärztlicher Direktor vom Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, beim Online-Pressetermin mit dabei.
Mit einer erfreulichen Nachricht begann Impfkoordinator Michael Koren seinen Bericht: „Auch in dieser Woche haben wir wieder fleißig geimpft, seit Anfang der Woche liegen wir bei den Drittimpfungen nun bei über 50 Prozent der impfbaren Bevölkerung." Bislang seien 634.776 Drittimpfungen erfolgt, so Koren, dies entspricht einer Drittimpfungsrate von 50,9 Prozent.
Was die aktuellen Erstimpfungszahlen betrifft, so merke man derzeit die Ankündigung der bevorstehenden Impfpflicht noch nicht, der „große Ansturm" habe sich bisher noch nicht eingestellt, so der Impfkoordinator weiter. „Ab 7. Februar 2022 bieten wir an den Impfstraßen täglich das Kinderimpfen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren an. Dabei wird freitags, samstags und sonntags mit dem „Kinderimpfstoff" (ist derselbe Impfstoff wie der für die Erwachsenen, aber in vorbereiteter geringerer Dosis) geimpft, von Montag bis Donnerstag müssen die Impfenden den Impfstoff von Biontech/Pfizer selbst kindergerecht dosieren. Die Kinderimpfungen sind ein wichtiger Schritt, um auch in dieser Gruppe eine hohe Durchimpfungsrate zu erreichen."
Mit 1. Februar werden außerdem einige Änderungen der Bundesvorgaben in Kraft treten: „Rein technisch gesehen kann die dritte Impfung, um im E-Impfpass und als Impfzertifikat im Grünen Pass eingetragen zu werden, nunmehr bereits nach 90 Tagen erfolgen, anstatt wie bisher nach 120 Tagen. Dies ist allerdings vor allem für immunsupprimierte Personen relevant, da diese die dritte Impfung bereits in kürzerem Abstand zur Zweitimpfung erhalten haben." Generell bleibe die Vorgabe des Nationalen Impfgremiums, wonach die dritte Impfung Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren nach sechs Monaten und Erwachsenen über 18 Jahren nach vier Monaten verabreicht werden soll, unterstrich Koren.
Zudem laufen mit 1. Februar 2022 zahlreiche Impfzertifikate aus: „Österreichweit verlieren rund 500.000 Zertifikate ihre Gültigkeit. Die davon betroffenen Personen werden bereits vor dem Gültigkeitsende mittels einer Push-Nachricht vom Bund über das bevorstehende Auslaufen ihres Zertifikates verständigt, sobald es tatsächlich ausgelaufen ist, erhalten diese Personen eine zweite Verständigung."
In der Steiermark sind aktuell 6.820 Impfzertifikate ausgelaufen, mit heutigem Stand würden weitere 41.442 Personen dazukommen, die damit ihre Berechtigungen nach dem Grünen Pass verlieren werden. Da bis zum 1. Februar noch geimpft wird, werden bis zu diesem Zeitpunkt etwa 40.000 Zertifikate auslaufen. Im Bundesländervergleich ist dies - in Relation zur Bevölkerung der Bundesländer betrachtet - die österreichweit niedrigste Zahl an auslaufenden Impfzertifikaten. Die Impfkoordination lädt alle betroffenen Personen ein, sich noch rasch boostern zu lassen!
Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig wies in seinen Ausführungen auf neu zur Verfügung gestelltes Datenmaterial auf www.impfen.steiermark.at (Rubrik „Aktuelle Zahlen") hin: „Abgerufen werden können nun die gültigen Impfzertifikate pro Gemeinde bezogen auf die Gesamtbevölkerung sowie bezogen auf die Bevölkerung ab fünf Jahren. Letztere ist für die kommunale Impfprämie von Bedeutung. Derzeit haben die Gemeinden Spital am Semmering und Krakau die Schwelle von 85 Prozent überschritten, weitere 30 Gemeinden haben die Marke von 80 Prozent übersprungen." Wichtig festzuhalten sei, dass diese Werte auch wieder sinken können, da die Gültigkeitsdauer der Zertifikate reduziert wurde und diese ohne dritte Impfung nach sechs Monaten auslaufen.
In der Steiermark hat 75 Prozent der Gesamtbevölkerung die Erstimpfung erhalten. Die Dritte Impfung hat 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung erhalten. 72,3 Prozent der Gesamtbevölkerung verfügt aktuell über ein gültiges Impfzertifikat. „Betrachtet man die von letzten Freitag bis zum heutigen Freitag durchgeführten Impfungen, wird ein Trend von abnehmenden Impfungen erkennbar. Verabreicht wurden in diesem Zeitraum rund 30.600 Impfungen, in der vergangenen Woche waren es noch rund 51.000 Impfungen. Davon waren lediglich rund 3.500 Erstimpfungen", so Wlattnig weiter und ergänzt: „Derzeit stellt das Impfpflichtgesetz keinen besonderen Booster bei den Erstimpfungen dar. Ausschlaggebend hierfür sind vielleicht die erst ab 15. März beginnenden Kontrollen." In der Steiermark sind rund 160.000 Personen ab 18 Jahren beziehungsweise 15,3 Prozent der impffähigen Personen ab 18 Jahren vom Impfpflichtgesetz betroffen.
Klaus Vander, ärztlicher Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, analysierte die derzeitige epidemiologische Lage anhand neuer wissenschaftlicher Daten: „Momentan sehen wir eine Explosion der Infektionsfälle in ganz Österreich. Die Sieben-Tages-Inzidenz ist in jungen und sehr jungen Altersgruppen am höchsten. Die 6- bis 14-Jährigen weisen derzeit die höchste Inzidenz auf, junge Erwachsene sind aber fast ebenso stark betroffen. Erst ab 44 Jahren sieht man eine merkbar geringere Inzidenz. Da also Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene derzeit besonders häufig infiziert sind, gibt es noch keine großen Auswirkungen auf die medizinische Infrastruktur, da das Risiko einer Hospitalisierung erst in älteren Altersgruppen höher ist.
In den höheren Altersgruppen wirkt sich hingegen die höhere Durchimpfungsrate positiv aus. „Bei der Reduktion der Krankheitslast sollte daher aus meiner Sicht die Gruppe der Über-40-Jährigen im Fokus stehen, weil dort eben die Risiken und die Sterblichkeit höher sind", so Vander. „Wir sehen jetzt in der Omikron-Welle bei den Krankenhaus-Einweisungen zwar einen leichten Trend nach oben, aber dieser ist immer noch moderat. Es zeigt sich mittlerweile klar, wie sich die Durchimpfungsquote in Kombination mit der jeweiligen Virusvariante auf die Folgen für die medizinische Infrastruktur auswirkt: Am Anfang der Pandemie wurde eine von sieben infizierten Personen hospitalisierungspflichtig, bei der Delta-Variante war der Faktor eins zu 40. Jetzt, bei der Omikron-Welle, liegen wir bei einer Hospitalisierung pro 166 Infektionen."
Vander nahm auch zu dem vermeintlich hohen Prozentsatz der Geimpften auf Intensivstationen Stellung: „In den Altersgruppen, wo das Risiko eines schweren Verlaufs mit Behandlung auf der Intensivstation hoch ist, sind glücklicherweise mittlerweile auch die Impfquoten sehr hoch, oft bei über 90 Prozent. In absoluten Zahlen sind derzeit - auf niedrigem Niveau - ähnlich viele Geimpfte wie Ungeimpfte auf Intensivstationen, schlichtweg deshalb, weil es in der Risikogruppe nur sehr wenige Ungeimpfte gibt. Das individuelle Risiko ist für Geimpfte also deutlich kleiner." Gute Nachrichten konnte Vander aus einer neuen israelischen Studie wiedergeben: „Darin wurde die Auswirkung der Zweifach- bzw. Booster-Impfung untersucht. Diese schützt mit hoher Wirksamkeit bei einer Infektion auch vor Long Covid. Eine solide Immunisierung schützt also auch vor Langzeitfolgen", so der Wissenschaftler.
Überblick über die freien Impfaktionen für KinderAm Dienstag, 1. Februar, werden im Impfbus in Stainach (Hauptplatz 27) von 12 bis 17.30 Uhr Zweitimpfungen durchgeführt. Am Samstag, 5. Februar, wird in Graz zwischen 10:15 und 18 Uhr vor dem Kindermuseum „FRida & freD" geimpft. Am Sonntag, 6. Februar, findet das Kinderimpfen von 8 bis 14 Uhr an den Impfstraßen Graz, Premstätten, Bruck, Judenburg, Hartberg und Leoben statt. Ab Montag, 7. Februar, können Kinder ab fünf Jahren im Rahmen der freien Impfaktionen an den Impfstraßen des Landes Steiermark ohne Voranmeldung geimpft werden. Nähere Infos finden Sie hier.
Das 46. Impf-Update kann hier als Video nachgesehen werden.
Quelle: Land Steiermark