Tirol: SCHUSO nach Lockdown besonders gefragt

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 12, 2021

Tirol

Angebot der Schulsozialarbeit wird ab dem Sommersemester auf neue Schulstandorte erweitert

„Offen – freiwillig – vertraulich“: Dieses Motto zieht nun auch in den Volksschulen Matrei am Brenner, Reichenau und Pradl-Ost in Innsbruck sowie in der Mittelschule Seefeld ein. Seit vergangenem Herbst sind auch in der Mittelschule Prutz sowie in den Mittelschulen und der Polytechnischen Schule Fügen SchulsozialarbeiterInnen im Einsatz. Schulsozialarbeit ist eine Hilfestellung der und soll durch konkrete Angebote in der Prävention und Intervention die Situation von SchülerInnen, deren unmittelbares Umfeld sowie das gesamte Schulklima verbessern.

„Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter helfen bei Schwierigkeiten in der Schule oder in der Familie, bei psychischen Problemen, Mobbing, Sucht und vielem mehr. Zu den 45 Schulen, an denen die SCHUSO aktuell Hilfe anbietet, kommen nun vier neue hinzu“, freut sich LRinGabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol.

Das Aufgabenfeld der SCHUSO ist vielschichtig: So arbeiten die SchulsozialarbeiterInnen beispielsweise mit der Klasse, um dort das Klima zu verbessern oder helfen SchülerInnen ganz individuell bei der Bewältigung persönlicher Krisen. „Dass eine Schulsozialarbeiterin oder ein Schulsozialarbeiter an einer Schule tätig ist, bedeutet nicht, dass diese Einrichtung eine Brennpunktschule ist“, stellt Bildungslandesrätin Beate Palfrader klar. Auch für Themen wie Leistungsdruck, der Wechsel in eine weiterführende Schule oder Prävention seien SchulsozialarbeiterInnen die richtigen AnsprechpartnerInnen.

Gerade aktuell im Zuge der Schulöffnung nach dem Lockdown wird wieder mit viel Gesprächsbedarf seitens der Schülerinnen und Schüler gerechnet. „Kontaktbeschränkung, Schulschließung und Distance-Learning stellten für viele Familien und insbesondere für die Kinder und Jugendlichen eine Belastung dar, die es nun aufzuarbeiten gilt. Dazu leisten die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter eine wertvolle Unterstützung“, sind sich die Landesrätinnen einig. Zu Beginn der Pandemie waren die SchulsozialarbeiterInnen nach den Osterferien vor allem gefordert, den Kontakt mit SchülerInnen zu suchen, die bis dahin nicht erreicht wurden. Hierbei wurden 210 von 242 SchülerInnen oder deren Erziehungsberechtigte erreicht – dies entspricht einer „Erfolgsquote“ von ca. 87 Prozent.

SCHUSO-Angebote an Mittelschulen und Volksschulen

„Nachdem wir in einer ersten Phase die Schulsozialarbeit an Neuen Mittelschulen aufgebaut haben, kommen inzwischen immer mehr Volksschulen als SCHUSO-Standorte hinzu“, berichtet LRin Fischer. Laufende Evaluierungen bescheinigen den hohen Wirkungsgrad in beiden Schulformen: Überall dort, wo Schulsozialarbeit eingeführt wurde, gaben SchülerInnen, LehrerInnen und auch Eltern positives Feedback. Sie betonen die positiven Auswirkungen auf das Schulklima, vermerken eine entspanntere Atmosphäre in der Schule und berichten von vielseitigen Vorteile, welche die Schulsozialarbeit mit sich bringt.

Diese Rückmeldungen seien auch wichtig für das tagtägliche Arbeiten der SchulsozialarbeiterInnen. „Eine gute Kooperation und damit die gegenseitige Akzeptanz sind das A und O für ein funktionierendes Angebot“, weiß PhilippBechter, Fachbereichsleiter Soziale Arbeit & Schule beim Träger Tiroler Kinder- und Jugend GmbH. Schulsozialarbeit gelinge überall dort, wo eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist und die Schulleitung sowie das Lehrpersonal dieses Angebot als für den Standort wichtig und sinnvoll erachtet. Die Erfahrung zeigt: innerhalb von kurzer Zeit ist die SCHUSO im Schulalltag nicht mehr wegzudenken.

„Finanziert wird die Schulsozialarbeit bis auf wenige Ausnahmen vom Land Tirol und den Gemeinden als Schulerhalterin in einem Schlüssel von 65 Prozent bzw. 35 Prozent“, erläutert Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder- und Jugend GmbH. Mit der VS Matrei am Brenner, der VS Reichenau und Pradl-Ost und der MS Seefeld sind in Tirol ab 15. Februar insgesamt 50 SchulsozialarbeiterInnen an 49 Schulen in 17 Gemeinden/Städten im Einsatz. Hinzu kommen fünf MitarbeiterInnen, die im Fachbereich Soziale Arbeit & Schule für Gewaltprävention an Volks- und Mittelschulen tätig sind.

Quelle: Land Tirol

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