vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 26, 2024
Bad Mitterndorf, Tauplitz, Kulm, Bezirk Liezen. – Der Polizeieinsatz bei der Ski-Flug WM am Kulm läuft bislang ohne besondere Vorkommisse. Ein neues Einsatzmittel ist dabei in Erprobung.
Bereits 1783 startete der französische Physiker Jacques Alexandre César Charles einen Gasballon, der rund 45 Minuten in der Luft war. Die Technik ist somit bereits fast 250 Jahre alt aber immer noch bewährt.
Auch beim Polizeieinsatz am Kulm steht dieser Tage ein Gasballon als wichtiges Einsatzmittel zur Verfügung. Der rund zwei Meter lange, mit Helium befüllte Ballon wird an Seilen befestigt, trägt eine ferngesteuerte Kamera und kann somit Live-Bilder in die Einsatzzentrale der Polizei übertragen. Der Einsatzleitung liegen somit immer aktuelle Videobilder des Einsatzgeschehens vor. Ob es nun um Besucherstromleitung, Verkehrsleitung oder lediglich um Übersichtsaufnahmen geht, diese Bilder bieten eine ideale Grundlage für die Lagebeurteilung und das Einschreiten der Polizei.
Revierinspektor Andreas Kofler, ehemaliger Skispringer, ist an dem Pilotversuch des Innenministeriums beteiligt. Er hat eine Ausbildung zum Flight-Operator absolviert und überwacht normalerweise bei Flügen mit den FLIR-Hubschraubern (Forward Looking Infrared) des Innenministeriums die Kamerabedienung. „Wir fliegen mit dem Ballon in einer Höhe von bis zu 100 Metern und bedienen dabei die Kamera. Der Vorteil des Gasballons im Vergleich mit den Polizei-Drohnen ist, dass der Ballon wesentlich länger in der Luft bleiben kann. Alle paar Stunden muss nur der Akku der Kamera ausgetauscht werden. Ansonsten kann der Ballon auch ohne weiteres mehrere Tage in der Luft bleiben. Drohnen müssen nach etwa 40 Minuten landen, um die Akkus wieder auszutauschen.“
Das Pilotprojekt „Aerostat A300“ wird im Innenministerium bereits seit mehreren Jahren erprobt. Einsätze bei größeren Veranstaltungen wie beispielsweise das Donauinselfest in Wien haben gezeigt, dass der Gasballon ein ideales Einsatzmittel darstellt. „Wir stehen kurz davor, dass das System bei anderen Großveranstaltungen in ganz Österreich eingesetzt wird,“ sagt Helmut Greiner, Projektverantwortlicher des Innenministeriums. „Aerostat soll den Einsatz von Hubschraubern oder Drohnen nicht ersetzten, stellt allerdings eine sehr gute Ergänzung dar,“ so Greiner.
Quelle: LPD Steiermark