vonRedaktion International
NOVEMBER 08, 2022
Der Großraum Graz als dynamisch wachsender Ballungsraum steht vor der großen Herausforderung, zukunftsfitte, klimafreundliche Verkehrsmaßnahmen im Bereich des Öffentlichen Verkehrs für die nächsten Jahrzehnte zu setzen. Das Land Steiermark und die Stadt Graz haben hierfür den Schweizer Experten Willi Hüsler gemeinsam mit der Grazer Firma Prime Mobility, mit einer Studie beauftragt, die als die Grundlage für eine generelle, fundierte Systementscheidung dienen soll. Im Fokus der Studie steht der stadtgrenzüberschreitende Verkehr, insgesamt wurden acht Varianten betrachtet. Die Ergebnisse präsentierte heute Vizebürgermeisterin Judith Schwentner gemeinsam mit Willi Hüsler.
Vizebürgermeisterin Mag.a. Judith Schwentner erklärt: „Wir stellen heute die Weichen im Öffentlichen Verkehr für dieses Jahrhundert in Graz. Den ÖV für zukünftige Generationen massiv auszubauen, ist die adäquate Antwort auf die Klimakrise. Parallel zur Stärkung der aktiven Mobilität, also von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, setze ich hier meinen klaren politischen Schwerpunkt. Die Ergebnisse der Studie, die das Land Steiermark und die Stadt Graz in Auftrag gegeben haben, zeigen eindrucksvoll die Wichtigkeit des Ausbaus von S-Bahn und Straßenbahn, um den ÖV-Anteil im Großraum Graz zu steigern und die Klimaziele zu erreichen. Damit auch der stadtgrenzüberschreitende Verkehr möglichst umweltfreundlich mit dem öffentlichen Verkehr bewältigt werden kann, soll zukünftig das S-Bahn-Netz auch im Stadtgebiet erweitert werden. Um die Eingriffe und die Umweltbelastung möglichst gering zu halten, wird eine kurze Tunnel-Variante präferiert, die die bestehenden Strecken optimal ergänzt und verbindet. Zur Klärung der Finanzierungsfrage und zur Erstellung einer Projektstruktur werde ich weitere Gespräche mit Land und Bund führen und eine Klimapartnerschaft anstreben. Dann können wir die nächsten Schritte für den langfristigen ÖV-Ausbau auf Schiene bringen."
Dipl. Ing. ETH Willi Hüsler, Partner der W. Hüsler AG, Zürich, erklärt: „Mittelfristig kommt die bestehende Schieneninfrastruktur im zentralen Bereich an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Ein eher kurzer Innenstadttunnel kann die Situation entspannen und die Anbindung des Grazer Zentrums ans Umland entscheidend verbessern."
Peter König, Gesellschafter der Prime Mobility & Consulting GmbH, Graz, ergänzt: „Es ist richtig, die Straßenbahnlinien in der Innenstadt aufzufächern und die Wachstumsgebiete und Nahverkehrsknoten mit neuen Linien zu erschließen."
Stadtbaudirektor DI Bertram Werle betont: „Das vorliegende Konzept ermöglicht und fördert die urbane Verdichtung und das Entstehen von Nebenzentren. Für die Konkretisierung des S-Bahnausbaus ist eine geeignete Organisation der Zusammenarbeit von Land Steiermark, BMK und ÖBB zu schaffen."
DI Wolfgang Feigl, Leiter der Verkehrsplanung der Stadt Graz hält fest: „Der Ausbau des ÖV kann durch eine generelle Verkehrspolitik zugunsten des ÖV und der aktiven Mobilität (Rad und Fuß) wesentlich wirksamer werden. Ein teures „Wettrüsten" zwischen ÖV und KFZ-Verkehr ist zu vermeiden."
Folgende Kernaussagen ergeben sich aus der Studie:
Quelle: Stadt Graz