Salzburg: Salzburg bietet lückenloses Netz an Hausärzten

vonRedaktion Salzburg
APRIL 20, 2023

Foto: Symbolbild

Früh gesetzte Maßnahmen tragen Früchte / österreichweit jüngstes Durchschnittsalter

(LK) Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit des Landes mit der Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskasse bietet Salzburg für seine Bevölkerung ein lückenloses Netz an Hausärzt*innen. Mit einem Paket an Maßnahmen wurde in Salzburg rechtzeitig Vorsorge getroffen, die sich nun lohnt.

Bis auf eine, die es auf Grund einer Pensionierung seit knapp drei Monaten nachzubesetzen gilt, sind in Salzburg alle Kassenstellen für Hausärzte belegt. „Das vor Jahren gestartete Projekt der Lehrpraxis für die Allgemeinmedizin, Mentoring-Programme und andere gesetzte Maßnahmen wie die Summerschool und Schnupperpraktika für Mediziner haben wesentlich zum Status quo beigetragen. Auch meine Bemühungen, dieses Modell der Lehrpraxis österreichweit auszurollen, waren erfolgreich und wird bereits bundesweit umgesetzt.“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.

Stöckl: „Salzburg gut aufgestellt.“

Für Stöckl steht fest: „Salzburg ist gut aufgestellt. Die Herausforderungen bleiben angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft jedoch groß. Ich beobachte zudem einen neuen Zeitgeist, nachkommende Ärzte wollen weniger als Einzelkämpfer, sondern im Team arbeiten. Durch die Einrichtung von Gruppenpraxen können dadurch gleichzeitig Öffnungszeiten und das Angebot der Versorgung ausgedehnt werden.

Fürthauer: „Hausarztwesen attraktiv.“

Der Vizepräsident der Ärztekammer Salzburg und Referent für Primärversorgung, Dr. Christoph Fürthauer, betont: „Wir haben es in unserem Bundesland geschafft, das Hausarztwesen attraktiv zu gestalten. Das Durchschnittsalter der Allgemeinmediziner*innen liegt bei unter 50 Jahren, man kann also auch von einer nachhaltigen Situation ausgehen.“

Modell bewährt sich

Ein wichtiger Baustein des aktuellen Erfolgs ist laut Fürthauer die Lehrpraxis, die in Salzburg 2012 eingeführt wurde. „Wir haben das Modell hier in Salzburg bereits sechs Jahre, bevor es bundesweit umgesetzt wurde, verwendet. Im Rahmen der Lehrpraxis erfolgen neun Monate der Ausbildung zum Allgemeinmediziner schon direkt in den Ordinationen, eine optimale Vorbereitung auf die Praxis. Dazu führt es oft auch dazu, dass fertig ausgebildete Mediziner*innen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich in oder in der Nähe der Ordination verbleiben.“

Beispiel Mittersill

Anfang April startete in Mittersill eine neue Gruppenpraxis, die vom Allgemeinmediziner vor Ort, Dr. Peter Sturm, und einem jungen Arzt, Dr. Hannes Bacher, der seine Lehrpraxis im nahegelegenen Piesendorf verbrachte, gegründet wurde. „Die Lehrpraxis ist eine absolut sinnvolle Einrichtung. Ich habe vor rund 40 Jahren schon selber ein ähnliche Art der Praxis in Elixhausen absolviert, von der ich als praktischer Arzt sehr profitiert habe. Zusammenarbeitsmodelle sind zeitgemäß, persönliche Betreuung und langjährige Begleitung von Patient*innen dürfen dabei aber nicht zu kurz kommen“, so Sturm.

Von Lehrpraxis zum Hausarzt

Dr. Hannes Bacher, 29 Jahre jung, schildert seine Beweggründe für den beruflichen Start in Mittersill: „Ich war nach meinem Studium unentschlossen, was die weitere Laufbahn betrifft, als Mediziner gibt es bekanntlich zahlreiche mögliche Richtungen. Die Lehrpraxis hat mir gut gefallen und ich habe mich dann entschlossen, als Hausarzt vor Ort im Pinzgau zu bleiben. Im Vergleich zur Arbeit in der Klinik kennt man die einzelnen Patienten und Verläufe besser, das ist ein wesentlicher Unterschied.“

Kinberger: „Top-Leute für Arztstellen“

Thom Kinberger, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Salzburg, ergänzt um einen weiteren Aspekt: „Wir erreichen mit den Lehrpraxen junge Allgemeinmediziner*innen und auch Jungmediziner*innen der Kinder- und Jugendheilkunde, was mich ganz besonders freut. Mittlerweile konnte ein angehender Kinderarzt seine Praxiserfahrung absolvieren und aktuell gibt es in diesem Bereich drei weitere Lehrpraktikanten*Innen. Das Modell ist Teil unserer umfangreichen Strategie, damit wir auch in Zukunft alle Arztstellen mit Top-Leuten besetzen können."

Quelle: Land Salzburg

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