vonRedaktion Salzburg
JULI 26, 2024
4,2 Prozent laut AMS-Halbjahresbilanz 2024 / Rot-Weiß-Rot-Karten werden mehr / Drei Mal so viele Lehrstellen als Suchende
(LK) Heute wurde die Halbjahresbilanz 2024 zum Salzburger Arbeitsmarkt präsentiert. 11.847 Menschen waren demnach im Durchschnitt im Bundesland arbeitslos gemeldet. Das sind um 1.060 Personen beziehungsweise 9,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote betrug im Schnitt 4,2 Prozent, im Halbjahr 2023 lag sie bei 3,8 Prozent.
Trotz der gestiegenen Arbeitslosenquote weist Salzburg laut Arbeitsmarktservice österreichweit immer noch den niedrigsten Wert auf. Zudem steigt nach wie vor die Beschäftigung: Die Zahl der Unselbstständigen ist von 270.552 im ersten Halbjahr 2023 auf 272.588 Personen im ersten Halbjahr 2024 gewachsen. „Das bestätigt mir, dass wir mit unserer Vielzahl von Maßnahmen für die Belebung des Arbeitsmarkts – von Lehrlingsausbildung und Bildungsscheck über die Frauenberufszentren bis zur Rot-Weiß-Rot-Karte - auf dem richtigen Kurs sind“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll anlässlich des Pressegesprächs zur Halbjahresbilanz.
Überblick Halbjahresbilanz 2024
Die Halbjahresbilanz zu den Beschäftigungsdaten - aber auch die monatlichen Auswertungen - ist eine der Grundlagen für die Maßnahmen zur Belebung des Arbeitsmarkts. Hier die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
Schnöll: „Salzburg aktiviert Arbeitskräfte.“
Für Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll steht fest: „Wir haben in Salzburg ein hohes Arbeitskräftepotential. Die richtigen Maßnahmen zu finden, um dieses zu aktivieren, bleibt eine Herausforderung. Dabei gilt es genau hinzuhören, was die Wirtschaft braucht und genau hinzuschauen, was die Menschen mitbringen und wie wir sie dabei unterstützen können.“ Eine wichtige Richtschnur dafür ist und bleibt laut Schnöll die Arbeits- und Fachkräfte-Strategie Salzburg 2030.
Bisher 514 Rot-Weiß-Rot-Karten
Das Land Salzburg setzt auch auf die Rot-Weiß-Rot-Karte, damit mehr Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. „Wir haben im ersten Halbjahr 2024 bereits 514 Rot-Weiß-Rot-Karten ausgegeben. Das sind fast doppelt so viele wie im ersten Halbjahr 2023. Hier zeigt sich viel Potential, um zum Beispiel dem Mitarbeitermangel im Tourismus entgegenzuwirken“, so Schnöll. Wie schon beim Treffen der Wirtschaftsreferenten mit Bundesministers Martin Kocher im Mai festgehalten, ist laut Schnöll „die Schaffung der Möglichkeit einer dualen Ausbildung für volljährige Drittstaatsangehörige“ der nächste wichtige Schritt.
Kocher: „Erfolgreiche Standortpolitik in Salzburg.“
Anlässlich der Präsentation der Halbjahresbilanz betont Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher: „Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt der heimische Arbeitsmarkt relativ robust. Wir haben österreichweit mit aktuell 6,2 Prozent die drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre zum Sommerbeginn. Die besonders positive Entwicklung im Land Salzburg mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 3,3 Prozent ist einerseits auf eine erfolgreiche Standortpolitik Salzburgs zurückzuführen, anderseits darauf, dass Salzburg stark vom Tourismus geprägt ist und der Arbeits- und Fachkräftebedarf in diesem Bereich weiterhin hoch ist.“
Saisonkontingente für Tourismus verdreifacht
Zudem sind für Kocher auch „eine gelungene Arbeitsmarktpolitik und effektive Vermittlung durch das AMS für den Erfolg verantwortlich.“ „Ich freue mich, dass unsere Reform der Rot-Weiß-Rot–Karte auch in Salzburg zu einem starken Anstieg der Bewilligungen geführt und damit Fachkräfte nach Salzburg gebracht hat. Zudem konnten die Salzburger Saisonkontingente für den Tourismus seit 2021 beinahe verdreifacht werden“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Beyer: „Mehr Unterstützung für Frauen.“
Seit 1. Jänner 2024 wird das Pensionsantrittsalter von Frauen vom bisher 60. Lebensjahr um jeweils sechs Monate pro Jahr bis zum Jahr 2033 (65. Lebensjahr) angehoben. „Von dieser schrittweisen Anhebung sind alleine heuer im Bundesland Salzburg rund 1.300 Frauen betroffen. Durch die Anhebung des Pensionsantrittsalters der Frauen werden dem Salzburger Arbeitsmarkt theoretisch pro Jahr etwa 2.000 Frauen zusätzlich zur Verfügung stehen“, erklärt Jacqueline Beyer, Geschäftsführerin AMS-Salzburg. Diese Frauen werden bestmöglich unterstützt.
Gezielte Lösungen durch Arbeitsmarktservice
Frauen im Bundesland Salzburg haben laut Statistik Austria (Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2023) eine Erwerbstätigenquote von 74,2 Prozent (Männer 82,1 Prozent). „Die Unterstützung der Frauen, damit sie ihre Kompetenzen erkennen und somit ihr volles Potenzial ausschöpfen können, hat die oberste Priorität im AMS Salzburg“, bringt es Jacqueline Beyer auf den Punkt. „Die Frauenberufszentren des AMS, die im gesamten Bundesland Salzburg ausgerollt wurden, sind genau darauf spezialisiert und helfen gezielt, bei der Ausbildung, Weiterbildung, Jobsuche und Kinderbetreuung geeignete Lösungen zu finden“, ergänzt Beyer.
700.000 Euro für Frauenberufszentren
An der Arbeit der Frauenberufszentren beteiligt sich auch das Land Salzburg. „Wir beteiligen uns hier mit 700.000 Euro an einem enorm wichtigen und erfolgreichen Modell“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Schnöll und fügt hinzu: „Dadurch war es heuer möglich 2.000 Frauen aktiv zu unterstützen.“ Laut AMS hat jede zweite Frau nach dieser Unterstützung ein Dienstverhältnis.
Blick in die Bezirke
Die heute präsentiert Halbjahresbilanz 2024 ermöglicht auch einen Blick in die Bezirke. Demnach gab es die meisten Arbeitslosen mit 4.545 Personen in der Stadt Salzburg, dort ist auch das Plus (12,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am höchsten. Hier der Gesamtüberblick:
Quelle: Land Salzburg