Salzburg: Salzburgs längstes Verkehrsnetz ist 3.100 Kilometer lang

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 13, 2024

Foto: Land Salzburg

Ländliche Wege sind „Lebensadern“ / Finanziert vom FELS / Drei Fragen an Reija Falkensteiner / Daten und Fakten für alle Bezirke

(LK) 3.100 Kilometer. So lang ist das ländliche Wegenetz im Bundesland Salzburg. Doch nicht nur Wege sind umfasst, sondern auch das nötige „Zubehör“: 1.024 Brücken gehören ebenso dazu wie Viehsperren und Sicherungsmauern. Finanziert, betrieben und ausgebaut wird diese Grundlage des Lebens am Land seit vier Jahrzehnten über den FELS, den Fonds zu Erhaltung der ländlichen Straßeninfrastruktur. Eine Bestandsaufnahme.

Landesrat Josef Schwaiger ist Vorsitzender der FELS-Kommission. Weitere Mitglieder sind sechs Landtagsabgeordnete, Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll als zuständiges Regierungsmitglied für Gemeinden, zwei Vertreter des Gemeindeverbands, je einer vom Städtebund und der Landeshauptstadt sowie die Abteilungsleiter für Land- und Forstwirtschaft, Landesfinanzen und der Gemeindeaufsicht. Landesrat Schwaiger hat die Kommissionsmitglieder sowie Bürgermeister diese Woche zu einer Exkursion zu Wegprojekten im Pongau eingeladen, damit sie sich vor Ort ein Bild machen und um sie über die Arbeitsweise beim ländlichen Wegebau zu informieren.

Schwaiger: „Lebensadern für das Land.“

„Wir können uns ohne das ländliche Wegenetz ein Wirtschaften aber auch die hohe Lebensqualität am Land heute nicht mehr vorstellen. Was hier über die Jahrzehnte gewachsen ist, heute tagtäglich in Schuss gehalten und ausgebaut wird, ist inzwischen unverzichtbar und meist selbstverständlich. In dieser in Österreich einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Güterwegerhaltungsverband, den Mitarbeitern im Land, den Genossenschaften, Gemeinden und Privaten, steckt eine enorme gemeinsame finanzielle und persönliche Kraftanstrengung. Dafür bin ich dankbar und ist es mir wichtig, dieses System weiter in die Zukunft zu tragen, hält Landesrat Josef Schwaiger fest.

Wegeprojekte im Pongau vorgestellt

Die Exkursion führte Landesrat Schwaiger mit drei Landtagsabgeordneten, vier Bürgermeistern und sechs Verantwortlichen aus der Verwaltung dieser Tage zu ausgewählten Projekten im Salzburger ländlichen Wegenetz nach Pfarrwerfen, Bischofshofen, Großarl und Hüttschlag. „Mir ist wichtig, dass allen dadurch die Herausforderungen und die Bedeutung dieser ‚ländlichen Lebensadern‘ bewusst werden und sie so einen wertvollen Blick aufs Ganze bekommen“, erläutert Schwaiger.

Schnöll: „Solidarisch für die Gemeinden.“

Jährlich werden elf Millionen Euro an Fördergeld in das ländliche Wegenetz investiert. 50 Prozent kommen vom Land, die zweite Hälfte von den Gemeinden und dem Gemeindeausgleichsfonds zu gleichen Teilen. „Eine solidarische Leistung für die Gemeinschaft, denn Steilhänge und Gebirgsbäche erfordern natürlich höhere Investitionen beim Wegebau. Deshalb achten wir auf einen fairen Ausgleich zwischen allen 119 Gemeinden“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, zuständig für den Gemeindeausgleichsfonds.

Elf Millionen jährlich investiert

1.000 Kilometer des Wegenetzes sind es, die Jahr für Jahr ausgebessert werden, was bereits die Hälfte des FELS-Budgets von elf Millionen Euro beansprucht. Die andere Hälfte fließt in Einzelmaßnahmen wie Brückenerneuerungen, Fischsperren und Generalsanierungen. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist der 1,8 Kilometer lange Güterweg Oberneureith in Hüttschlag (Pongau). Der gesamte Weg von wird hier auf die Anforderungen von heute gebracht und stand gestern auf dem FELS-Besuchsprogramm.

Salzburgs größtes Straßennetz

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Reija Falkensteiner, Referatsleiterin für Ländliche Verkehrsinfrastruktur, über Bedeutung und Nutzen des Wegenetzes in Salzburgs Landgebieten gesprochen.

LMZ: Ländliche Wege – was darf man sich darunter vorstellen?

Falkensteiner: Außer Autobahnen, Landes-, Forst- oder Mautstraßen kann praktisch jede Straße in Salzburg ein ländlicher Weg sein. Mit mehr als 3.000 Kilometern ist das mehr als das Doppelte an Länge des gesamten Landesstraßennetzes mit 1.400 Kilometern und weitaus mehr als die Autobahnen mit 150 Kilometern.

LMZ: Wer hält sie in Schuss, woher kommt das Geld dafür?

Falkensteiner: Seit 60 Jahren kümmert sich der gemeinnützige Güterwegerhaltungsverband mit 1.600 Mitgliedern darum. 80 Arbeiter erhalten die bestehenden Wege und bauen sie aus. Mein Referat beim Land macht die Planung und die Abwicklung. Für die Finanzierung gibt es seit mehr als vier Jahrzehnten einen eigenen Fonds des Landes, den FELS. Aber auch Gemeinden, Weggenossenschaften oder Private zahlen mit. Durch die regelmäßigen Arbeiten ist es sicherlich die günstigste Form der Wegerhaltung.

LMZ: Salzburg ohne ländliches Wegenetz – was würde abgehen?

Falkensteiner: Diese Wege sind die Grundlage unseres Lebens am Land. Sie stellen die Verbindungen in den Gemeinden und Dörfern her, die Bewirtschaftung wird ermöglicht, die Landschaft zur Pflege erschlossen. Auch der Tourismus wäre ohne diese Wege nicht möglich. Das war noch vor wenigen Jahrzehnten keineswegs selbstverständlich. Alles ist durch die gemeinsame Arbeit – auch körperliche Arbeit – entstanden, meist mit dem Grundbesitz und der Eigenleistung der Anrainer. Und heute kann sie jeder benutzen.

Einmal Lanzarote oder Nordkap

Exakt 3.108,8 Kilometer umfasst das ländliche Wegenetz, das ist einmal mit dem Flugzeug von Salzburg nach Lanzarote auf den Kanarischen Inseln oder mit dem Auto von Salzburg nach Narvik nahe beim Nordkap. Im Pongau, Flachgau und Pinzgau ist jeweils rund ein Viertel der Wege. Die meisten der 1.024 Brücken mit einer Gesamtspannweite von 7,9 Kilometern - so lang wie 75 Fußballfelder - sind mit 48 in der Tennengauer Gemeinde Abtenau. 37 FELS-Brücken hat Rauris, 30 Großarl. Der Lungau hat mit 99 Brücken im Verhältnis zur Weglänge von 200 FELS- Kilometern die meisten Brücken im Bundesland Salzburg.

FELS-Straßen und Brücken nach Bezirk

Top5-Gemeinden Weglänge

Quelle: Land Salzburg

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