Salzburg: Sauberer Strom von Nachbarn für Nachbarn

vonRedaktion Salzburg
JULI 24, 2024

Foto: Land Salzburg/Büro Schwaiger

115 Erneuerbare Energiegemeinschaften in Salzburg / Beispiel Göming

(LK) Mittlerweile gibt es in Salzburg 115 Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG). Sie ermöglichen Privathaushalten, Gebietskörperschaften und kleinen Betrieben die Erzeugung, den Verbrauch, das Speichern und das Verkaufen von erneuerbarer Energie über die Grundstücksgrenzen hinweg.

Ende Juni wurden in Salzburg 37 lokale und 78 regionale EEG gezählt. Der ökologische Nutzen der lokal produzierten Energie liegt auf der Hand. Darüber hinaus gibt es für den aus EEG bezogenen Strom wirtschaftliche Anreize durch den Entfall des Erneuerbaren Förderbeitrags, der Befreiung von der Elektrizitätsabgabe und reduzierte Netzentgelte. Zudem stärkt die enge Kooperation verschiedener Akteure den gemeinschaftlichen Zusammenhalt in der Region.

Schwaiger: „Win-win-Situation für alle.“

Für Landesrat Josef Schwaiger steht fest: „Das Ziel des Landes ist es, bis 2030 100 Prozent der elektrischen Energie im Bundesland erzeugen zu können. Die Erneuerbaren Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin und es gibt durch sie nur Gewinner: Die lokalen Produzenten und Konsumenten sowie den damit einhergehenden Ausbau erneuerbarer Energieträger, denen die Zukunft gehört - und alle leisten zugleich für den Klimaschutz einen ganz wesentlichen Beitrag.“

100. EEG in Göming

Auch in der Flachgauer Gemeinde Göming hat man sich dazu entschlossen, eine EEG zu gründen. Im April wurde dort die landesweit 100. Erneuerbare Energiegemeinschaft aktiviert, die mittlerweile 13 Mitglieder zählt, Tendenz steigend.

Fritz: „Gemeindegebäude mit PV-Anlage“

Der Bürgermeister von Göming, Werner Fritz, informiert: „Bei uns sind die Gemeindegebäude jetzt mit PV-Anlagen bestückt, also das Gemeindeamt, der Kindergarten und die Feuerwehr. Anfangs wurde das EEG-Projekt etwas skeptisch beäugt, mittlerweile melden sich aber immer mehr Interessenten. Wir werben auch sehr aktiv dafür, es ist ein Projekt für die Allgemeinheit und ganz konkret für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger.“

Lokale Stromerzeugung

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Alois Silberer, Obmann der EEG Göming, über die bisherigen Erfahrungen gesprochen.

LMZ: Wie kam es dazu, dass die EEG Göming gegründet wurde?

Silberer: Ausgangspunkt war, dass die Gemeinde sich schon vor Jahren mit der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf den Gemeindegebäuden beschäftigt hat, um in Energiefragen unabhängiger zu werden. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wurde die Möglichkeit geschaffen, EEGs zu gründen und wir griffen das auf. Dadurch kann die Gemeinde ihren Überschussstrom aus ihren PV-Anlagen bestmöglich verwerten und den Gemeindebürgern zu attraktiven Konditionen zur Verfügung stellen. So wird jetzt lokal Strom erzeugt und in der Nachbarschaft verbraucht.

LMZ: Aus welchen Akteuren setzt sich Göminger EEG zusammen?

Silberer: Es handelt sich in unserem Fall um eine lokale EEG, die als Verein organisiert ist und aktuell 13 Mitglieder umfasst, Tendenz steigend. Das sind neben der Gemeinde zwölf Privathaushalte. Gegründet wurde unsere EEG im vergangenen November, im April 2024 ist sie als 100. ihrer Art im Bundesland aktiviert worden und es freut uns natürlich, dass dank uns die dreistellige Zahl erreicht wurde.

LMZ: Wie sind die bisherigen Erfahrungen?

Silberer: Natürlich brauchte es vor der Gründung einiges an Zeit, um Interessenten zu informieren und die Statuten des Vereins auszuarbeiten. Auch die Anpassung der zur Verfügung stehenden Mustervereinbarungen für Einspeiser und Verbraucher auf unsere Vereinsgegebenheiten und die Klärung von steuerlichen Themen waren eine gewisse Herausforderung. Es läuft aber alles wunderbar und daher sind wir auch sehr bemüht, dass wir weitere Mitglieder gewinnen. Zu diesem Zweck werden wir die Göminger Haushalte aktiv ansprechen und die Vorteile der EEG herauszustreichen, wobei wir auch ein Beispiel für eine wirtschaftliche Vergleichsrechnung mitliefern. Interessierte können sich natürlich auch direkt beim Gemeindeamt oder bei mir als Obmann melden.

Quelle: Land Salzburg

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