vonRedaktion Salzburg
JUNI 04, 2022
Abtenauer Bauer stellt innovativen Dünger her / Regional und nachhaltig
(LK) Ein bis zwei Mal pro Jahr werden Schafe geschoren. Alleine in Salzburg fallen jährlich so rund 90 Tonnen Wolle an. „Die Züchter und Bauern haben zunehmend das Problem, das tierische Produkt gewinnbringend zu vermarkten. Umso spannender ist die Idee von Josef Quehenberger. Er produziert Schafwollpellets als Düngemittel. So hat das Produkt einen Sinn – auch für andere Produzenten“, sagt Landesrat Josef Schwaiger. Alle Fotos zum Download.
Schafwolle in Form von Pellets: „Diese bestehen hauptsächlich aus Keratin, einem Faserprotein, aus dem auch unsere Haare sind. Zusätzlich liefert sie den Pflanzen nicht nur Stickstoff, sondern auch Kalium, Phosphor und Magnesium. Für eine Tomatenpflanze braucht man etwa 100 Gramm Pellets. Das reicht für eine Saison. Zudem kann die Wolle viel Wasser speichern, bis zum Zweieinhalbfachen ihres Eigengewichts. Deshalb eignet sie sich auch besonders gut für wasserdurstige Kübel- und Balkonpflanzen“, erklärt Biobauer Josef Quehenberger.
Schwaiger: „Regionale Innovation.“
Landesrat Josef Schwaiger jedenfalls sieht im neuen Produkt einen Mehrfachnutzen. „Erstens wird die Schafwolle effizient verwertet, zweitens ist der Dünger nachhaltig sowie regional und drittens profitiert von dieser Idee nicht nur ein Landwirt, sondern viele Schafbauern, da wirtschaftlich gearbeitet und vermarktet werden kann“, so Schwaiger.
Nachhaltigkeit ist Trumpf
Die Idee für sein innovatives Produkt hatte Josef Quehenberger direkt bei der Arbeit mit den Tieren. „Mir ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig. Ich habe nicht gewusst, was ich mit der Wolle machen soll und ich wollte Müll vermeiden. So entstand der Gedanke, sie zu Düngemittel zu verarbeiten“, sagt der Abtenauer Landwirt. Pro Schaf fallen jährlich im Schnitt rund drei Kilo Dünger an.
Regionalität im Fokus
Bei den Pellets spielt auch Regionalität eine ganz entscheidende Rolle. „Das Produkt wird aus 100 Prozent Salzburger Schafwolle direkt am Hof verarbeitet und der Dünger mit PEFC zertifizierten Kartons aus heimischen Wäldern an die Endnutzer verschickt. Der Großteil wird übrigens im Bundesland verkauft. Mehr Regionalität geht nicht mehr“, sagt Josef Schwaiger. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von Josef Quehenberger aus dem EU-Topf für Ländliche Entwicklung.
Quelle: Land Salzburg