vonRedaktion Salzburg
MAI 03, 2024
In den Abendstunden des 28. April 2024 erstattete ein Zeuge per Notruf die Anzeige bei der Polizei, dass er in Vösendorf, Bezirk Mödling, beobachtet habe, dass mehrere Personen aus einem weißen Kastenwagen gestiegen seien und er vermute, dass es sich dabei um geschleppte Personen handeln würde.
PolizistInnen des Bezirkes Mödling konnten kurze Zeit später fünf syrische Staatsbürger im Alter zwischen 16 und 50 Jahren sowie das vermeintliche Schlepperfahrzeug, ein Kastenwagen mit bulgarischem Kennzeichen samt Lenker, einem 37-Jahre alten bulgarischen Staatsangehörigen anhalten.
Die Amtshandlung wurde in weiterer Folge vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel und Prostitution übernommen.
Der 37-jährige Lenker zeigte sich bei seiner Einvernahme durch die Kriminalisten geständig, die fünf syrischen Staatsbürger für einen Schlepperlohn von 6.000 Euro pro Person von Bulgarien nach Österreich geschleppt zu haben und wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die do Justizanstalt eingeliefert.
Besonders hervorzuheben bei dieser Schleppung ist der hydraulische Umbau des Fahrzeuges. Dabei wurden die geschleppten Personen vor den Grenzkontrollen in eigene Boxen unter der Bodenplatte, die hydraulisch geöffnet und wieder geschlossen werden können, verbracht. Nach den Grenzkontrollen wurden die Personen wieder in den Gepäcksraum des Fahrzeuges untergebracht.
Die intensiven Maßnahmen des Innenressorts (BMI), die illegale Migration nach Österreich einzudämmen, erzielen weiterhin stark positive Resultate. Die Aufgriffszahlen belegen, dass die kriminellen Schlepperorganisationen Österreich zunehmend meiden und ihre Routen verlegen.
Der kontinuierliche Rückgang an Aufgriffen ist besonders gut seit Oktober 2023 messbar. Wurden in NÖ im Jahr 2023 im Zeitraum vom 1. Jänner bis 1. Mai noch 909 geschleppte Personen aufgegriffen, so ist die Zahl der Geschleppten im selben Zeitraum dieses Jahres auf 219 gesunken. Wurden zwischen dem 1. Jänner und dem 1. Mai 2023 noch 18 Schlepper festgenommen, so wurde bislang in NÖ erst ein Schlepper, nämlich jener wie oben beschrieben, festgenommen.
Aufgrund der internationalen Vernetzung und der umfassenden operativen Maßnahmen im Grenzbereich mussten sich die Schlepper rasch umorientieren. Die Schleppungsroute verlagerte sich von Serbien - Ungarn in Richtung Bosnien-Herzegowina - Kroatien - Slowenien nach Italien. Da Österreich besonders drastische Gegenmaßnahmen gesetzt hat und diese dauerhaft aufrecht erhält, sind die Schleppungs-Preise nach Österreich auch um ein Vielfaches gestiegen, was zu einer geringen Nachfrage bei Flüchtlingen sorgt.
Die von der österreichischen Polizei gesetzten Schwerpunktmaßnahmen, insbesondere die Grenzkontrollen zur Slowakei und Tschechien sowie die Vernetzung der kriminalpolizeilichen Schlepperbekämpfer sind zentrale Faktoren für den anhaltenden Erfolg in der Bekämpfung der illegalen Migration.
Die weiteren Entwicklungen der Schlepperrouten werden genau beobachtet, um sofort auf Änderungen und neue Schleppermethoden reagieren zu können.
Quelle: LPD Niederösterreich