vonOTS
AUGUST 22, 2020
In wenigen Wochen startet wieder die Schule. Schulkinder sollten mit den Eltern rechtzeitig beginnen, den sichersten Schulweg zu üben.
Wien (OTS) - Auch wenn derzeit noch die Sonne vom Himmel lacht und der Schulbeginn in weiter Ferne erscheint, so sollten Kinder und Eltern aber bereits jetzt mit den Vorbereitungen auf den Schulalltag beginnen. Dazu zählt auch, dass gemeinsam der Schulweg geübt wird. Nicht nur Schulanfänger, auch ältere Kinder, denn gerade während der Sommermonate werden oftmals Bauarbeiten durchgeführt, die den bekannten Schulweg verändern oder eine neue Strecke noch sicherer machen.
Wie wichtig es ist, den Schulweg zu üben, zeigen die aktuellen Zahlen der Statistik Austria zu den Schulwegunfällen: 2019 kam es österreichweit insgesamt zu 510 Unfällen mit 576 verletzten Kindern. Vier Kinder verloren 2019 bei Schulwegunfällen sogar ihr Leben.
Den neuen Schulweg sollten die Kinder gemeinsam mit den Eltern schon in den letzten Ferienwochen üben. „Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt, sondern es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen am Schulweg auch als solche erkannt werden. Auch Kinder, die den Weg scheinbar gut kennen, sollten die Strecke wiederholen und herausfinden, ob es noch immer die sicherste Variante ist“, so ARBÖ-Verkehrspsychologin Mag. Patricia Prunner.
Damit die jungen Verkehrsteilnehmer fit für den Schulweg werden, ist es wichtig, dass sich die Eltern ausreichend Zeit nehmen, und folgende Punkte beachten:
1. Gemeinsam mit den Kindern den sichersten Weg (mit den wenigsten Straßenüberquerungen) verbindlich festlegen. Der sicherste Weg muss nicht der kürzeste sein! 2. Der Schulweg ist medienfreie Zone! Musik hören oder am Handy spielen lenkt massiv vom Verkehrsgeschehen ab und hat im Straßenverkehr keinen Platz. Hier gilt ebenso: Eltern sind das Vorbild der Kinder. Daher ist es besonders wichtig, dass auch die Erwachsenen sich diese Regel besonders zu Herzen nehmen. 3. Gefahrenquellen wie zum Beispiel Abbieger bei Ampeln gemeinsam aufspüren. Auch wenn die Ampel „grün“ zeigt, muss sich das Kind vergewissern, dass es die Straße gefahrenlos überqueren kann. 4. Den Kindern vorzeigen und auch im Alltag vorleben, wie man sich richtig auf der Straße, insbesondere beim Überqueren, bei Ampeln, auf dem Zebrastreifen oder bei Ein- und Ausfahrten, verhält. Auch auf einem Zebrastreifen darf sich ein Kind nicht darauf verlassen, dass die herannahenden Autos anhalten. Daher sollten die jungen Verkehrsteilnehmer immer erst dann die Straße überqueren, wenn die Straße frei ist oder die Autolenker aus beiden Richtungen angehalten haben. Wenn möglich den Blickkontakt zu den Autofahrern aufnehmen um sicher zu gehen, gesehen zu werden. 5. Eltern müssen auch das richtige Verhalten am Gehsteig vorzeigen. So ist es sicherer, auf der Innenseite des Gehsteigs zu gehen. Erklären sie dem Kind, das sich damit der Abstand zum vorbeifahrenden Fahrzeug erhöht. Regeln müssen für Kinder (aber auch für Erwachsene) immer einen Sinn ergeben um gerne eingehalten zu werden. 6. Auf gute Sichtbarkeit achten. Kinderwarnwesten, reflektierende Schnappbänder oder Anhänger gibt es in den ARBÖ-Prüfzentren. 7. Eltern sollen den Kindern genau erklären, warum gewisse Verkehrssituationen gefährlich sind. Beobachtetes Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer thematisieren und die Kinder auf die möglichen Folgen aufmerksam machen. 8. Kinder lernen durch Verstärkung und Lob des richtigen Verhaltens. Drohungen oder schimpfen verunsichern nur.
Mit diesen Tipps sind die Schülerinnen und Schüler für den Schulweg bestens gerüstet. Eltern sollten auch während dem Jahr regelmäßig den Schulweg abgehen, um so mögliche neue Verkehrssituationen wie etwa Baustellen kennen zu lernen und mit den Kindern das Verhalten in diesen Situationen zu besprechen und den sichersten Weg zu erarbeiten.
Quelle: OTS