vonOTS
APRIL 18, 2024
Schüler:innenorganisationen fordern verbesserte Lehrkräfteaus- und weiterbildung, bessere Schulbücher und bundesweites Netzwerk für Wirtschaftsbildung
Eine verbesserte Lehrkräfteaus- und -weiterbildung, ein besseres Angebot an digitalen Lernmedien und Schulbüchern und ein bundesweites Netzwerk für Wirtschaftsbildung. Das sind die Forderungen, auf die sich die die Vertreter:innen aller 1,1 Millionen Schüler:innen in Österreich heute im Zuge eines von der der Stiftung für Wirtschaftsbildung organisierten Round Tables im Impact Hub geeinigt haben.
Die gemeinsame Stellungnahme der Vertreter:innen der vier führenden Schüler:innenorganisationen "Schülerunion Österreich", "Aktion kritischer Schüler_innen", "Junos Schüler:innen" und "Verde - Die Grüne Schüler:innenorganisation" sowie des Bundesschulsprechers markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der heimischen Schüler:innenvertretung.
Gemeinsame Verantwortung für die ZukunftIn ihrer Stellungnahme gehen die Schüler:innenorganisationen auch auf die Gründe ein, die zu diesem erstmaligen, inhaltlichen Schulterschluss geführt haben: "Als Vertreter:innen von 1,1 Millionen Schüler:innen sehen wir es als unsere Verantwortung, uns für die Themen stark zu machen, die unseren Mitschüler:innen Sicherheit und Kraft für das Leben nach der Schule geben." Zudem sehen die Organisationen eine solide Wirtschaftsbildung als essenzielle Grundlage für eine gerechte Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und die kritische Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Zusammenhängen.
Matthias Reisinger, Vorstand der Stiftung für Wirtschaftsbildung, begrüßt die Initiative der Schülervertreter:innen. „Wirtschaftsbildung betrifft uns alle. Der heutige Schulterschluss der Schülervertreter:innen für eine starke Wirtschaftsbildung ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man einem gemeinsamen inhaltlichen Anliegen den Vorrang vor Partikularinteressen einräumt. Die Parteien im Nationalrat wären gut beraten, sich daran ein Beispiel zu nehmen und gemeinsam die Weichen im österreichischen Schulsystem für eine lebensnahe Wirtschaftsbildung zu stellen."
Stellungnahmen der Vertreter:innen des Round Table"Die frühzeitige Vermittlung von Finanz- und Wirtschaftsbildung ist essentiell für erfolgreiches wirtschaftliches Handeln. Daher wollen wir gemeinsam genau hier ansetzen, um ein Grundverständnis für finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge als Basis für ein selbstbestimmtes Leben in Beruf und Alltag zu ermöglichen." - Marius Hladik, Bundesschulsprecher 2023/24.
„Die Zahl der jungen Menschen unter 30 Jahren, die die Schuldnerberatung aufsuchen, steigt. Diese Zahlen, ein komplizierter Immobilienmarkt, der Umgang mit Steuern und die höchste Inflation der 2. Republik, sprechen eine klare Sprache: Das Bildungssystem von heute braucht Wirtschafts- und Finanzbildung.“- Charlotte Stütz, Bundesobfrau der Schülerunion Österreich (SU).
„Wirtschaftsbildung kann ein Schlüssel für soziale Teilhabe von Schüler_innen sein, wenn auf verschiedene Lebensrealitäten von Schüler_innen eingegangen wird. Konsument_innenschutz, Arbeitnehmer_innenrechte und lebensnahe Skills sind dafür unabdingbar.“- Lina Feurstein, Bundesvorsitzende der Aktion kritischer Schüler_innen (AKS).
„Wir JUNOS Schüler:innen begrüßen diese Initiative sehr und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit, besonders weil dieses Thema von den zuständigen Ministerien und deren Vertreter:innen in den letzten Jahrzehnten massivst vernachlässigt wurde.“- Frederik Witjes, Bundesvorsitzender der Junos Schüler:innen
„Es freut uns, dass bei diesem Thema über Organisationsgrenzen hinweg Wille für Veränderung besteht. Dabei ist uns besonders wichtig, dass sich junge Menschen für ein klimabewusstes und sozial gerechtes Wirtschaftssystem einsetzen und Raum für die kritische Betrachtung des vorherrschenden Systems geschaffen wird.“- Felix Niederhuber, Bundesvorsitzender von Verde – Die Grüne Schüler:innenorganisation.
Über die Schüler:innenvertretung in ÖsterreichDie gesetzlich verankerte Vertretung aller 1,1 Millionen Schüler:innen ist die Bundesschülervertretung, die sich aus den drei Landesschulsprecher:innen (AHS, BMHS, BS) aller Bundesländer zusammensetzt. Darüber hinaus gibt es vier Schüler:innenorganisationen, die diverse Interessen der Schüler:innen vertreten, Serviceleistungen bieten und jährlich für die Wahlen zur gesetzlich verankerten Landes- und Bundesschüler:innenvertretung kandidieren.
Über die Stiftung für Wirtschaftsbildung
Die Stiftung für Wirtschaftsbildung wurde im Jahr 2021 ins Leben gerufen, um das Thema Wirtschaftsbildung im österreichischen Bildungssystem zu stärken und verbreiten und Lehrkräfte bei der Umsetzung zu unterstützen. Junge Menschen sollen möglichst früh mit grundlegenden Wirtschafts-, Finanz- und Zukunftskompetenzen auf ihr Leben nach der Schule vorbereitet werden. Um das zu erreichen, arbeitet die Stiftung an der Stärkung und Verbreitung einer lebensweltbezogenen wirtschaftlichen Bildung in der schulischen Allgemeinbildung. Die Stiftung wird von einer breiten zivilgesellschaftlichen Allianz getragen, der es ein besonderes Anliegen ist, die ökonomische Bildung junger Menschen in Österreich zu fördern. Gründungspartner sind die Arbeiterkammer, ERSTE Stiftung, Industriellenvereinigung, Innovationsstiftung für Bildung, MEGA Bildungsstiftung, Oesterreichische Nationalbank und Wirtschaftskammer Österreich.
https://stiftung-wirtschaftsbildung.at/
Quelle: OTS