vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 05, 2022
Stadt Wien fördert Leitungswasser als gesundes und klimaneutrales Schulgetränk
Wien wird flächendeckend mit Hochquellwasser aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen versorgt. Dank der Schwerkraft sprudelt das Wasser fast in ganz Wien ohne Pumpen aus dem Wasserhahn. Zudem ist es erfrischend kühl. „Das Wiener Wasser ist der beste und gesündeste Durstlöscher der Welt. Außerdem ist Leitungswasser trinken gut fürs Klima, weil es ganz ohne LKW-Transport zu uns in die Haushalte kommt. Um den Erstklässlern das Wasser trinken in der Schule leicht zu machen, erhalten heuer alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger eine kostenlose Trinkflasche von Wiener Wasser“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Die Auslieferung der 22.000 leichten, geschirrspültauglichen und 100 Prozent recycelbaren Flaschen – die nebenbei erwähnt in Österreich hergestellt werden – wird durch den Einsatz von WienWork und Max Catering sichergestellt.
Gute Gewohnheiten von Anfang an
Für Bildungsdirektor Heinrich Himmer, ist das Thema Leitungswasser trinken eng mit dem pädagogischen Auftrag der Schule verbunden: „Wenn Kinder gleich in den ersten Schultagen dazu motiviert werden, Wasser zu trinken, bedeutet das Gesundheitsförderung und Klimabewusstsein zugleich“, so Himmer. „Wir wissen, dass Kinder zu süß und häufig auch zu wenig trinken. Das hat negative Auswirkungen auf Konzentration und Gesundheit. Deshalb sind auch zwei Drittel unserer Volksschulen und rund die Hälfte unserer Mittelschulen ‚Wasserschulen‘. In diesen Schulen wird auf Süßgetränke verzichtet und das Wassertrinken aktiv gefördert. Rückmeldungen von Eltern zeigen uns, dass Kinder, die sich in der Schule ans Leitungswasser-Trinken gewöhnen auch zu Hause häufiger zum Wasserglas greifen.“
Die Wiener Initiative wurde extern evaluiert. In der ersten Phase, an Volksschulen, war dafür das Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research zuständig. In der zweiten Phase des Projekts, welches an Mittelschulen durchgeführt wurde, evaluierten Rosemarie Felder-Puig und Gunter Maier. Es gilt mittlerweile bundesweit und auch auf europäischer Ebene als „best practise“ für Gesundheitsförderung. Sie findet im In- und Ausland Nachahmerinnen und Nachahmer.
Die Förderung von Leitungswasser als Schulgetränk hat gute Gründe: Wasser trinken steigert die Konzentration bei den Schülerinnen und Schülern – so können sie dem Unterricht aufmerksamer folgen. Wasser hat gegenüber gesüßten Getränken klar den Vorteil, dass es kalorienfrei ist, Adipositas und Karies vorbeugt und nicht verpackt werden muss. Wer Leitungswasser trinkt, reduziert den Einweg-Plastikmüll und trägt so zum Klimaschutz bei.
Breite Unterstützung für interessierte Schulen
Die Wiener Initiative „Wassertrinken in der Schule“, entwickelt von gutessen consulting und getragen von der Wiener Gesundheitsförderung, dem Fonds Gesundes Österreich, Wiener Wasser und der Bildungsdirektion für Wien, hat sich als außergewöhnlich erfolgreich erwiesen. Sollten ursprünglich bis zu 50 % der öffentlichen Pflichtschulen dazu motiviert werdem, eine „Wasserschule“ zu werden, sind heute drei Viertel aller öffentlichen Wiener Volksschulen und rund die Hälfte der Mittelschulen Teil der Initiative. Im Unterricht, am Sportplatz und in der Pause wird „frisch gezapftes“ Leitungswasser getrunken. Lehrkräfte ermuntern die Schülerinnen und Schüler dazu ausreichend zu trinken. Ein Materialienpaket – abgestimmt auf die Altersgruppe – und die Schulung der Pädagog*innen unterstützt sie dabei.
An einem Paket für weiterführende Schulen (Sekundarstufe II) wird derzeit gearbeitet. Interessierte Wiener Schulen erhalten Information bei gutessen consulting (office@gutessen.at, Tel 0664/1508431).
Quelle: Stadt Wien