Burgenland: Selbstbestimmt in die Zukunft - Rückblicke und Perspektiven aus 20 Jahren Frauenhaus Burgenland

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 04, 2024

Selbstbestimmt in die Zukunft: Rückblicke und Perspektiven aus 20 Jahren Frauenhaus Burgenland 03.12.2024

Selbstbestimmt in die Zukunft: Rückblicke und Perspektiven aus 20 Jahren Frauenhaus Burgenland 03.12.2024

Selbstbestimmt in die Zukunft: Rückblicke und Perspektiven aus 20 Jahren Frauenhaus Burgenland 03.12.2024

Selbstbestimmt in die Zukunft: Rückblicke und Perspektiven aus 20 Jahren Frauenhaus Burgenland 03.12.2024

LH-Stv.in Eisenkopf/LR Schneemann/LRin Winkler: Wichtige Einrichtung im Burgenland - enge Zusammenarbeit des Landes Burgenland mit dem Frauenhaus

Vor 20 Jahren begann das Frauenhaus Burgenland mit seiner Tätigkeit und hat sich seither als wichtiger Bestandteil des sozialen Netzwerkes im Burgenland etabliert. Bis heute hat die Einrichtung insgesamt 651 Frauen und 686 Kindern Schutz und Sicherheit geboten. Hinzu kommen über 6.000 Beratungen und Nachbetreuungskontakte in den vergangenen 20 Jahren. Im Rahmen der diesjährigen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wurde heute, Dienstag, mit einer Fachtagung und anschließendem Festakt dieses Jubiläum in Eisenstadt gefeiert. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrat Leonhard Schneemann bedankten sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und betonten unisono, dass umfassender Gewaltschutz nur dann gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. „Die Eingliederung des Frauenhauses in die Sozialen Dienste Burgenland vor vier Jahren war ein bedeutender sozialpolitischer Meilenstein, der eine langfristige und nachhaltige Finanzierung sicherstellt. Besonders erfreulich ist die enge Zusammenarbeit des Landes Burgenland mit dem Frauenhaus, die sich nicht nur bei der Entwicklung und Umsetzung, sondern auch bei der regelmäßigen Evaluierung des burgenländischen Aktionsplans gegen Gewalt zeigt. Diese Kooperation ist ein hervorragendes Beispiel für unser gemeinsames Bestreben, nachhaltigen Schutz und Unterstützung für Frauen in Notlagen zu gewährleisten“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Soziallandesrat Leonhard Schneemann betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Einrichtung: „Seit zwei Jahrzehnten steht das Frauenhaus Burgenland für Schutz, Hilfe und Hoffnung. Es ist ein sicherer Ort, der Frauen und ihren Kindern in schwierigen und oft lebensbedrohlichen Situationen Zuflucht bietet. Doch es ist mehr als nur ein Zufluchtsort, sondern auch ein Ort der Ermutigung, um Frauen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ebnen. Das Ziel des Frauenhauses ist es, Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, zu schützen und in ein gewaltfreies Leben zu begleiten. Das Frauenhaus ist in stürmischen Zeiten ein sicherer Hafen für viele Frauen und Kinder im Burgenland.“

Neben den Fachvorträgen am Vormittag durch Sabrina Luimpöck (FH Burgenland – Department Gesundheit und Soziales) und Elli Scambor (Institut für Männer- und Geschlechtsforschung), bei dem auch Landesrätin Daniela Winkler anwesend war, wurde der Festakt am Nachmittag mit langjährigen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern gefeiert. Zusätzlich wurde ein Teil der Ausstellung „Totgeliebt“ mit textilen Kunstwerken zum Thema Femizide und Gewalt an Frauen und Mädchen ausgestellt. Landesrätin Daniela Winkler erklärte dazu: „Frauenhäuser sind ein sicherer Zufluchtsort für jene, denen Gewalt oder Drohungen widerfahren. Sie sind viel mehr als ein Ort, um sich zu verstecken. Die Frauenhäuser mit ihren Teams sind wichtige Anlaufstationen mit einer guten Versorgung und ausgezeichneter Beratung in außergewöhnlichen Situationen. In psychischen und physischen Ausnahmezuständen bei einem geschulten und verständnisvollen Team ankommen zu können, ist für die Betroffenen in der jeweiligen Situation eine enorme Hilfe, Es ist erschreckend, dass wir solche Einrichtungen benötigen. Wenn wir uns die jüngste Statistik über Gewalt an Frauen anschauen, dann sind die häufigsten Motive, auch für die hohe Zahl an Frauenmorden, im familiären Umfeld zu finden. Daher sind Frauen zu Hause oft nicht sicher. Ein großes Danke an alle Teams und Verantwortlichen in Frauenhäusern, die für Frauen so hervorragende Arbeit leisten und ihre Unterstützung anbieten.“

Ein Ort der Sicherheit

Das Frauenhaus bietet Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, eine geschützte und sichere Unterkunft sowie Beratung und Begleitung. Die Unterstützung ist dabei anonym und kostenlos. Kerstin Bedenik, Leiterin des Frauenhauses, dazu: „Unser Ziel ist es dabei nicht nur ein hohes Maß an Schutz zu bieten, sondern auch die Frauen und deren Kinder zu stabilisieren, ihre Selbstbestimmung und Eigenständigkeit zu fördern und mit ihnen gemeinsam neue Lebensperspektiven zu erarbeiten.“ Das Frauenhaus ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, unter 05 09 44 4000 erreichbar.

Finanzielle Absicherung durch Land Burgenland

Im Jahr 2021 wurde das Frauenhaus (und das Sozialhaus) vom bisherigen Trägerverein „Die Treppe“ in die Landesholding-Tochter Soziale Dienste Burgenland (SDB) eingegliedert. „Damit konnte man die langfristige finanzielle Absicherung dieser wichtigen Einrichtung garantieren“, so der Geschäftsführer der SDB, Johannes Zsifkovits. Durch die anderen Bereiche der SDB wie dem Psychosozialen Dienst ergeben sich außerdem Synergieeffekte in der Betreuung der Betroffenen.

Breites Feld an Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

Das Burgenland hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Gewalt an Frauen zu bekämpfen.

  1. Aktionsplan gegen Gewalt: Strategischer Fahrplan für gezielte ressortübergreifende Maßnahmen für mehr Gewaltprävention im Burgenland.
  2. Gewaltschutzzentrum, Frauenhaus und Übergangswohnungen: Das Burgenland hat ein breites Netz an Anlauf- und Beratungsstellen, die Opfern von Gewalt Unterstützung und Schutz bieten.
  3. Öffentlichkeitskampagnen: Regelmäßige Kampagnen zur Sensibilisierung und Aufklärung über Gewalt an Frauen. zB K.O.-Tropfen Kampagne, Notrufnummern auf Apothekersackerln oder SPAR-Kassenbons; Projekt "Stadtteile ohne Partnergewalt" in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg, Oberwart und Jennersdorf.
  4. Schulungsprogramme: Gewaltschutzschulungen an Schulen, oder über die Akademie Burgenland.
  5. Beratungsangebote: Frauenberatungsstellen bieten Unterstützung für Opfer von Gewalt, um psychologische Unterstützung und rechtliche Hilfe zu erhalten. Männerberatungsstellen helfen gewalttätigen Männern dabei, einen Weg aus der Gewalt zu finden.
  6. Kooperationen und Netzwerkarbeit: Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Behörden, um eine umfassende Unterstützungsstruktur zu schaffen.

Wichtige Telefonnummern

Quelle: Land Burgenland

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