Burgenland: Sicherer Start für Schulen und Kindergärten

vonRedaktion International
SEPTEMBER 07, 2021

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

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Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler überreichte Schultüten an Taferlklassler der Volksschule Nickelsdorf

Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler und Bildungsdirektor Mag. Heinz Josef Zitz begrüßen am ersten Schultag im Burgenland stellvertretend Eltern und Kinder in der Volksschule Nickelsdorf. Der Start in das neue Schul- und Kindergartenjahr beginnt mit einer Sicherheitsphase für die ersten drei Wochen. Diese steht ganz im Zeichen von besonderen Gesundheits- und Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-Infektionen. Weiters wurden neben den neuen hygienischen und pädagogischen Richtlinien alle Neuerungen vorgestellt, die PädagogInnen und SchülerInnen erwarten. Die Schwerpunkte im Bildungsbereich werden im kommenden Schuljahr auf Digitalisierung, Bewegung, Gesundheit sowie Klima- und Naturschutz ausgerichtet sein. „Es ist jedes Jahr ein schönes Erlebnis, Eltern und Kinder in ein neues Schuljahr und in einen neuen Lebensabschnitt zu begleiten. Ich darf hier in Nickelsdorf die 21 Taferlklasslerinnen und Taferlklassler stellvertretend für die rund 2.750 Kinder im Burgenland begrüßen, die heute ihren ersten Schultag haben. An dieser Stelle möchte ich auch auf das Schulstartgeld hinweisen, das vom Land an Familien mit Schulanfängern auf Antrag ausbezahlt wird. Für alle Kinder, die im Burgenland ihren Hauptwohnsitz haben und zum ersten Mal eine Schule besuchen, gewährt das Land, unabhängig vom Einkommen, ein Schulstartgeld in der Höhe von 100 Euro. Die Situation um Corona soll die Freude über den ersten Schultag nicht trüben, wenngleich wir mit dem nötigen Respekt in das neue Schul- und Kindergartenjahr starten. Wir haben alle auf einen normalen Schulstart gehofft, aber die Situation ist ähnlich, wie im Vorjahr und erfordert deshalb besondere Maßnahmen. An oberster Stelle steht für uns alle die Gesundheit. Unter dieser Prämisse setzen wir alles daran, dass der Unterricht mit gesunden Kindern und LehrerInnen in den Schulen stattfindet“, so Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler, die an die Taferlklassler der Volksschule Nickelsdorf Schultüten überreichte.

Sicherheitsphase Schule

Die Rückkehr in die Schulen birgt ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, daher werden die ersten drei Wochen nach Schulbeginn zu einer Sicherheitsphase, in der die Maßnahmen erhöht werden. Während dieser Zeitspanne werden alle Schülerinnen und Schüler drei Mal pro Woche getestet, auch jene, die bereits genesen oder geimpft sind. Zwei Antigen- (Nasenbohrertest) und ein PCR-Test (Mundspülung) müssen pro Woche gemacht werden. Das gleiche gilt für Lehrkräfte und Verwaltungspersonal. Im Unterschied zu den Schülern reicht bei Geimpften der anterio-nasale Antigen-Schnelltest. Ungeimpfte müssen einen PCR-Test einer befugten externen Stelle erbringen. Während der Sicherheitsphase tragen alle Personen in den Schulen außerhalb der Unterrichts- und Gruppenräume MNS. Nach dieser dreiwöchigen Sicherheitsphase wird entsprechend der Entwicklung und Lagebeurteilung von der Corona-Kommission bzw. dem Bundesministerium die weitere Vorgehensweise beschlossen.

Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler dazu: „Darüber hinaus soll die Risikolage regionalspezifisch berücksichtigt werden, wofür ich mich schon seit Monaten ausspreche. Das heißt, es können bezirksspezifisch Verordnungen erlassen werden, die sich nach den regionalen Faktoren richten. Weiters soll ein Frühwarnsystem mit Abwasseranalyse und Gurgelstudie frühzeitig Aufschlüsse über das Risiko geben, um die Lage zu beurteilen und einzuschätzen. Für Schülerinnen ab dem 12. Lebensjahr sollen die Impfangebote verbessert werden. Dazu haben wir im Burgenland für die erste Schulwoche in allen Bezirken insgesamt 10 Informationsveranstaltungen für Eltern und Schüler organisiert. Bei diesen Aufklärungsgesprächen informieren Schulärztinnen und Schulärzte über Ablauf und Wirkung der COVID-19-Schutzimpfung und beantworten allfällige Fragen dazu.“

Sicherheit in den Kindergärten

Die sensible Situation in den Kindergärten hat die allgemeinen Umstände während der Pandemie für alle Beteiligten noch verschärft. „Seitens des Landes wurde der letztgültige Leitfaden adaptiert und an den Erlass des Bundes für einen sicheren Schulbetrieb angepasst. So werden wir auch in den Kindergärten in den ersten drei Wochen mit einem engmaschigen Testbetrieb die Sicherheit erhöhen und das Ansteckungsrisiko minimieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen, die in unmittelbaren Kontakt mit Kindern stehen, haben für jeden Tag der Anwesenheit in der Einrichtung den Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr zu erbringen. Bei Geimpften reicht ein Antigen-Schnelltest (Nasenbohrertest über die Gemeinden). Ungeimpfte benötigen anstelle eines Antigen-Schnelltests einen PCR-Test von einer befugten, externen Stelle. Außerhalb der Gruppen- und Betreuungsräume besteht die Verpflichtung zum Tragen eines MNS“, betonte Winkler.

Darüber hinaus wird in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen auch das Testregime der Kinder auf PCR-Tests erweitert. Zu den Lollipop-Tests, die wie gewohnt weiterhin verwendet werden, kommt ein PCR-Test. Dieser wird auf freiwilliger Basis zu Hause durchgeführt und die zu untersuchende Probe im Kindergarten abgegeben, von wo sie in die Labors zur Auswertung gebracht werden. Die Ergebnisse der PCR-Tests sind qualitativ höher und lassen eine genauere Trefferquote erwarten. Das ist ein wesentlicher Beitrag, um das Ansteckungsrisiko in den Kindergärten zu minimieren. Die Testphase mit den PCR-Tests beginnt am 09. September 2021. An diesem Tag kann die Probe bis 10.00 Uhr in den Einrichtungen abgegeben werden. Der neue Hygieneleitfaden bzw. die Ergänzung wurden an die Kindergärten verschickt. Um die laufenden Anpassungen in die letztgültige Version einzubringen, ist es notwendig, die Entscheidung der Corona-Kommission, die immer an einem Donnerstag zusammentritt, abzuwarten. Dadurch kommt es zu einer sehr zeitnahen Veröffentlichung im Hinblick auf die Umsetzung der Maßnahmen.

„Eine der gravierenden Folgen von Corona ist die psychische Belastung der Schülerinnen und Schülern. Wir haben während der Ferien schon darauf reagiert und mit den Lern- und Feriencamps für Kinder ein abwechslungsreiches Angebot geschaffen. Diese Camps waren mit ihren vielfältigen Inhalten eine große Entlastung nach dieser schweren Zeit mit sozialen Einschränkungen und psychischen Belastungen. Es wird aber auch während der Schulzeit dahingehend Sorge getragen. Ab dem ersten Schultag wird wieder die Beratungshotline der Abteilung Schulpsychologie von 8.00 bis 20.00 Uhr zur Verfügung stehen. Eine neue Planstelle im Burgenland wird mit September dieses Jahres eine deutlich erhöhte Anzahl von Sprechtagen vor allem an Höheren Schulen, mit einem besonderen Schwerpunkt auch an unseren Berufsschulen, ermöglichen. Unabhängig davon sind die rund 60 Familien-Beratungsstellen des Landes für die unterschiedlichsten Bereiche aktiv“, erklärte Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler.

Digitalisierung

Es soll sich im kommenden Schuljahr aber nicht immer alles um Corona drehen. Es gibt viele Themen und Schwerpunkte, die im Mittelpunkt des Schulalltags stehen werden. Winkler: „So werden wir in der Digitalisierung einen riesigen Schritt vorwärts machen. Das Burgenland ist zwar schon gut aufgestellt, aber künftig werden alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Schulstufe, die mit einem Laptop oder ein Tablet ausgestattet werden, vom Land Burgenland die notwendige Software erhalten. Jede Schülerin/jeder Schüler erhält eine Microsoft-Lizenz. Im Burgenland werden dafür und für die Servicierung rund 140.000 Euro investiert. Die Lizenzen sind für die SchülerInnen und LehrerInnen Grundlagen zum Arbeiten.“

Gesundheit und Ernährung

Ebenso ein besonderes Anliegen ist die Gesundheit der Kinder. „Mit der Umstellung auf Verpflegung durch Produkte aus biologischem Anbau haben wir gute Voraussetzung für eine gesunde Ernährung geschaffen. Nun wollen wir die Verpflegung in den Schulen um ein zusätzliches Angebot erweitern. In einem Pilotprojekt wird in einigen ausgewählten Schulen ein ‚Gesundes Frühstück‘ angeboten. Die Details dazu werden wir im laufenden Semester präsentieren, der Projektstart ist mit November geplant“, betonte Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler.

Bewegung und Sport

Neben der bewussten Ernährung ist die Bewegung ein wesentlicher Faktor für das allgemeine Wohlbefinden und nachhaltige Gesundheit. Statistiken belegen Jahr für Jahr, dass mehr als ein Drittel der Kinder zu dick sind. Winkler dazu: „Daher wollen wir im Burgenland im Unterricht den Fokus verstärkt auf Bewegung und Sport ausrichten. Die zweisemestrige Zusatzausbildung an der Pädagogischen Hochschule erhöht die Qualität des Turnunterrichts. LehrerInnen und Bewegungscoaches werden zu Multiplikatoren für einen gesunden Lebensstil. Außerdem wird der Unterricht nach den Grundsätzen des neuromotorischen Lernens ausgerichtet, was die koordinativen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder nachweislich verbessert.“

Umwelt- und Klimaschutz

Als eines der wichtigsten Themen für die Zukunft gelten Umwelt- und Klimaschutz. „Wir haben im Burgenland viele Kooperationen mit den Naturparken, Naturparkschulen und -kindergärten, die Initiative ‚Tierschutz macht Schule‘ und vieles mehr. Nun setzen wir ein besonderes Zeichen und übergeben den ersten Klassen in jeder burgenländischen Volksschule und jeder Kindergartengruppe einen Baum, der am Schulgelände gepflanzt werden soll. Insgesamt werden in den ersten Wochen des neuen Schuljahres 1.700 Bäume an die Bildungseinrichtungen ausgeliefert. Die Kinder pflanzen den Baum, pflegen ihn und beobachten seine Entwicklung und sein Erscheinungsbild während der Jahreszeiten. Damit und mit vielen anderen Projekten erzeugen wir eine besondere, intensivere Beziehung zwischen den Kindern und der Natur“, betonte Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler abschließend.

Quelle: Land Burgenland

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