vonRedaktion International
OKTOBER 30, 2022
Aus ehemaligem Parkplatz wurde urbaner, gekühlter Platz im Herzen der City
Mit Ende des Sommers wurde der neu gestaltete Neue Markt im Herzen der Wiener Innenstadt feierlich eröffnet. Aus einem ehemaligen Parkplatz im Herzen der City wurde ein einladender Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Oberfläche wartet mit neuen Bäumen, sogenannten XL-Bäumen, mit Grünflächen, Staudenbeeten und zahlreichen Wasserelementen auf, die den urbanen Raum in der warmen Jahreszeit kühlen. Jetzt sind auch die letzten Arbeiten vollbracht: Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Figl waren bei der Pflanzung der letzten beiden XL-Bäume am Neuen Markt dabei. Damit ist die klimafitte Umgestaltung des Platzes abgeschlossen. Weitere vier ebenso große Bäume werden in diesen Tagen auf dem Platz zwischen Albertina und Oper in die dafür vorbereiteten Mega-Baumscheiben gepflanzt. Insgesamt spenden somit künftig 10 XL-Bäume, also über 25 Jahre alte Bäume mit großen Baumkronen, am Neuen Markt und am anschließenden Platz zwischen Albertina und Oper Schatten.
„Der Neue Markt ist wunderschön geworden, die Überarbeitung der Pläne hat sich echt ausgezahlt, der ehemalige Parkplatz ist ein neuer Treffpunkt in der Stadt geworden. Die darunter liegende Tiefparkgarage war natürlich eine Herausforderung für die Bepflanzung der Oberfläche, die aber wirklich sehr gut gelungen ist und an den sonnigen Herbsttagen schon viele Menschen begeistert“, so Planungsstadträtin Ulli Sima, die sich beim Bezirk und beim Garagenbetreiber für die gute Zusammenarbeit bedankt.
Bezirksvorsteher Markus Figl: „Mit der heutigen Setzung der letzten beiden großkronigen Platanen findet die Oberflächengestaltung am Neuen Markt einen schönen Abschluss. Damit kommen wir dem vielfachen Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner nach mehr Grün und einer verbesserten Aufenthaltsqualität im Bezirk entgegen. Auch die für das Weltkulturerbe unverzichtbare historische Charakteristik konnte bewahrt werden“.
Bäume und Wasser verbessern Mikroklima
In gemeinsamer Planung zwischen Stadt, Bezirk und Wirtschaft wurde ein zentraler Ort im Zentrum Wiens entsiegelt und begrünt, der fortan die Wienerinnen und Wiener sowie die Gäste aus dem In- und Ausland zum Verweilen und Flanieren einlädt. Besonders auffällig sind die sogenannten XL-Bäume, die aufgrund ihres Alters einen sehr breiten Kronenumfang aufweisen und somit schon in den ersten Jahren viel Schatten spenden. Vier dieser großkronigen Platanen wurden bereits im Frühjahr am Neuen Markt gepflanzt. Um trotz darunterliegender Tiefgarage diese natürliche Beschattung zu ermöglichen, wurden in Granit eingefasste, erhöhte Baumscheiben errichtet, die etwa einen Meter über den Boden ragen. An heißen Tagen tragen darin installierte Vernebelungsanlagen zu einem angenehm temperierten Mikroklima bei. Die an den Baumscheiben angebrachten Sitzelemente bieten viel Platz zum Ausruhen und Entspannen unter dem Dach der Zweige.
Für weitere Abkühlung während der heißen Sommermonate sorgen ein Wasserspiel mit Bodendüsen und zwei Trinkbrunnen.
Zusätzlich erhöhen vier Schrägbeete mit Staudenpflanzungen und Hochstammsträuchern den Grünanteil. Auch das auf dem Platz befindliche Lüftungsbauwerk der U1 wurde mit einer Vertikalbegrünung eingekleidet.
Wer vom Opernring kommend über den Albertinaplatz in Richtung Innenstadt spaziert, erhält künftig schon dort einen Vorgeschmack auf den neu gestalteten Neuen Markt. Unmittelbar hinter dem altehrwürdigen Opernhaus sorgen vier weitere XL-Platanen für ein schattiges Mikroklima und werten den hochfrequentierten Platz als urbanen Aufenthaltsort auf.
Granitsteinpflasterung für Wasserrückhalt, gegen Hitze
An jenen Stellen, wo aufgrund behördlicher Vorgaben keine Begrünung am Neuen Markt erfolgen konnte, weil etwa Sichtachsen und Feuerwehrzufahrten gewährleistet werden müssen, verbessert helle Granitsteinpflasterung das Rückstrahlverhalten und sorgt dafür, dass sich der Platz nicht so stark aufheizen kann. Dies erhöht auch den Wasserrückhalt und sorgt für zusätzliche Kühlung auf dem Platz, da Niederschlagswasser versickern und anschließend verdunsten kann. Ergänzend wurde der gesamte Projektbereich mit einem taktilen Blindenleitsystem versehen. Für mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie ein angenehmes Ambiente sorgt ein neues Beleuchtungskonzept. Die Lampen wurden auf moderne, energiesparende LED-Technologie umgerüstet, wobei darauf geachtet wurde, den historischen Charakter des Platzes zu bewahren.
Autos unter die Erde – Platz für Menschen und Begrünung
Durch die Verlegung des ruhenden Verkehrs von der Oberfläche in die Tiefgarage, die unter dem Neuen Markt errichtet wurde, ist der gesamte Platz weitgehend verkehrsfrei gestaltet. Das reduziert auch den Parkplatz-Suchverkehr im Bereich zwischen Oper und Graben. Lediglich ein kurzer Fahrstreifen für die bestehende Route der Buslinie 2A und den Individualverkehr im Zuge Tegetthoffstraße - Plankengasse wurde berücksichtigt, um sowohl für den öffentlichen als auch den Lieferverkehr und für Einsatzfahrzeuge die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Donnerbrunnen erstrahlt in neuem Glanz
Im Rahmen der Neugestaltung des Platzes hat die Stadt Wien auch den Donnerbrunnen saniert. Er wurde zur Eröffnung wieder in Betrieb genommen. Der Brunnen wurde von Georg Raphael Donner (1693-1741) gestaltet und auf dem damaligen Mehlmarkt, einem der wichtigsten Orte Wiens, im Auftrag der Stadt errichtet. Der Brunnen wurde nun im Zuge des Tiefgaragenbaus komplett demontiert und wieder neu aufgebaut: Die Brunnenstube samt Wasser- und Elektroinstallationen wurde neu errichtet. Bei der behutsamen Restaurierung der Figuren wurden Schäden behoben, das ursprüngliche Erscheinungsbild aber bewahrt.
Quelle: Stadt Wien