vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 11, 2023
18 neue Bäume, 3.000 m² Entsiegelung und viel Platz für Fußgänger*innen
Et voilà! Fertig ist die nächste klimafitte Umgestaltung in der Entsiegelungsoffensive der Stadt: Die ehemals eintönig und asphaltlastige Schleifgasse hat sich in ein klimafittes Wohnzimmer mitten in Floridsdorf verwandelt. Die rund 200 Meter lange Einbahnstraße zwischen Floridsdorfer Markt und Angerer Straße wurde ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ begrünt, gekühlt und entsiegelt. Damit ist das nächste Projekt in der großen Entsiegelungsoffensive der Stadt fertiggestellt. Schon im nächsten Sommer laden hier 18 neue Bäume die Bewohnerinnen und Bewohner ein, den schattigen Aufenthalt im neu gestalteten Freiraum zu genießen. Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Georg Papai überzeugten sich selbst von der gelungenen Aufwertung des Grätzls.
„Die Schleifgasse ist ein gelungenes Beispiel für die Nachnutzung von neugewonnenen Flächen im Zuge der Parkpickerl-Erweiterung. Weniger parkende Autos bedeuten hier mehr Platz für Begrünung, Kühlung und eine deutlich verbesserte Aufenthaltsqualität“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Bezirksvorsteher Georg Papai: „Als direkte Zu-Fuß-Verbindung zwischen dem Floridsdorfer Bahnhof und dem Floridsdorfer Markt (Schlingermarkt) ist die Neugestaltung der Schleifgasse ein wichtiger Baustein, unser Bezirkszentrum zukunftsfit zu machen. Deshalb war es mir von Anfang an ein Anliegen, Bewohner*innen und Nutzer*innen einzuladen, sich am Planungsprozess zu beteiligen. Gemeinsam konnten wir eruieren, was die Schleifgasse braucht und wie sie zur hohen Lebensqualität in Floridsdorf beitragen kann. Danke an alle, die sich hier konstruktiv eingebracht haben – dieses Ergebnis kann sich sehen lassen!“
Wohnhäuser mit kleinen Geschäften und Lokalen, vereinzelt Bäume, viel Asphalt und jede Menge parkende Autos – so sah das eher unscheinbare Bild der Schleifgasse bisher aus. Die Gasse liegt im dicht bebauten Gebiet zwischen dem Bahnhof Floridsdorf und dem Floridsdorfer Markt und lud bis vor kurzem nicht unbedingt zum Aufenthalt im Freien ein. Die umfangreiche Neugestaltung seit Sommer dieses Jahres hat zu einer umfassenden Verwandlung geführt. Die Straße wird jetzt an beiden Seiten von Bäumen gesäumt. Insgesamt wurden 18 neue Bäume gepflanzt und 450 Quadratmeter an zusätzlichen Grünflächen angelegt. Alle Bäume, auch die 6 die schon vor dem Umbau da waren, haben eine automatische Bewässerung erhalten, um auch während trockener Perioden bestmögliche Wachstumsbedingungen vorzufinden. Künftig soll es wesentlich schattiger in der Schleifgasse sein und die Straße zu einem Aufenthaltsort mit angenehmen Mikroklima für alle werden.
Im gesamten Straßenbereich wurde der Asphalt aufgebrochen und mit einer hellen Pflasterung versehen. Diese heizt sich bei direkter Sonneneinstrahlung nicht so stark auf und ermöglicht das Versickern von Regenwasser. Das entlastet einerseits die Kanalisation und führt durch die anschließende Verdunstung zu einem Kühlungseffekt. Insgesamt wurden so rund 3.000 Quadratmeter entsiegelt. Durch eine Niveauannäherung trennt ein nur drei Zentimeter hoher Randstein die Fahrbahn von den Gehwegen beziehungsweise Parkstreifen. Die Gehsteige beidseits der Schleifgasse wurden verbreitert und bieten viel Platz zum Flanieren. 9 neue Sitzgruppen mit Sesseln und Tischen laden zum Plaudern und Verweilen ein und ein Trinkhydrant sorgt für Erfrischung. 24 neue Fahrradabstellmöglichkeiten verbessern die Infrastruktur für Radfahrende.
In den Kreuzungsbereichen wurden Gehsteigvorziehungen zur Verkürzung der Querungslängen und zur Verbesserung der Sichtbeziehungen errichtet. Eine Fahrbahnanhebung am Kreuzungsplateau Schleifgasse/Weisselgasse sorgt künftig für zusätzliche Verkehrssicherheit. Ein neu gestalteter Plateaubereich samt Schutzweg bei der Angerer Straße verbessert die Querung für die Fußgänger*innen und bindet die Schleifgasse besser an die Fußgänger*innenzone Pius-Parsch-Platz an.
Die Maßnahmen, die nun umgesetzt wurden, kommen aus einer breit angelegten Bürger*innenbeteiligung. Anfang 2022 hat Bezirksvorsteher Georg Papai dafür die unweit im Schlingerhof situierte Gebietsbetreuung Stadterneuerung ins Boot geholt. Im Verlauf des Jahres haben die GB*-Expert*innen die Qualitäten des öffentlichen Raums in der Schleifgasse genau untersucht sowie Nutzungs- und Bewegungsmuster analysiert. Anrainer*innen und Gewerbetreibende bekamen durch per Post zugesandte Fragebögen, Informationsabenden und Straßenbefragungen Gelegenheit, ihre beste Version der Schleifgasse zu definieren.
Quelle: Stadt Wien