vonRedaktion Salzburg
JUNI 20, 2023
Wilder Wein an der Wienflussmauer, Baumpflanzungen und bunte Gräserbeete mit Lavendel & co an der Linken Wienzeile
Ein spannendes Pilotprojekt startet in Kürze in Wien-Mariahilf: Die Stadt begrünt auf einer Länge von fast 300 Metern die Mauer des Wienflusses, kurz „die Wien“ genannt. Diese ist im innerstädtischen Verlauf eine wichtige Hochwasserschutzeinrichtung und fließt auf rund 15 km in einem vertieften, von den Wienflussmauern begrenztem Flussbett.
„Von der Kennedy-Brücke stadteinwärts wird die Wien von steilen Mauern eng begrenzt. Eine Renaturierung wie in Abschnitten stadtauswärts ist hier leider nicht möglich. Dennoch wollen wir gerade auch im innerstädtischen Teil für mehr Begrünung sorgen, um damit das Mikroklima zu verbessern und in den Hitzemonaten für Kühlung zu sorgen. Die Begrünung der Mauer mit Kletterpflanzen ist außerdem natürlich auch eine optische Aufwertung“, so Gewässer-Stadträtin Ulli Sima.
Neben der Begrünung der Wienflussmauer mit Wildem Wein und anderen Kletterpflanzen werden auf der Linken Wienzeile entlang des historischen Geländers auf einer Länge von rund 270 m zwischen Nevillebrücke und Wackenroderbrücke Bäume und Gräserbeete errichtet. Künftig werden dort Blaue Katzenminze, Lavendel und Tulpen für bunte Farbtupfer zwischen den Bäumen sorgen. Bei den über 20 neuen Bäumen handelt es sich um Blaseneschen. Diese Baumart ist besonders hitzeresistent und robust und eignet sich daher gut für innerstädtische Begrünung.
Bezirksvorsteher Markus Rumelhart zeigt sich ebenfalls erfreut über das bevorstehende Pilotprojekt in seinem Bezirk. Im vergangenen Jahr erhielt diese Idee den Mariahilfer Klimapreis und wird nun in die Tat umgesetzt. Rumelhart betont: „Die Begrünung verhindert ein Aufheizen der Steinmauer. Somit bleibt die Luft aus dem Wienerwald kühl.“ Er ist überzeugt davon, dass die „Frischluftschneise“ im 6. Bezirk spürbar sein wird.
Begrünung im Einklang mit Hochwasser- und DenkmalschutzBegrünungsmaßnahmen im Wienflussbecken sind aus Platzgründen nur bedingt möglich und müssen mit dem Hochwasserschutz vereinbar sein. Auch der Denkmalschutz spielt eine Rolle, da das gesamte innerstädtische Wienflussbecken unter Denkmalschutz steht. Auch das Geländer links und rechts vom Wienflussbecken ist historisch interessant: Es wurde von Otto Wagner im Zuge der Stadtbahnerrichtung entworfen. Abgewickelt wird das Projekt von der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45), die die Begrünungsmaßnahmen nützt, um das historische Geländer in diesem Bereich instandzusetzen.
Zeitplan 2023:Mitte Juni bis Anfang Juli: Geländer entlang der Linken Wienzeile wird instandgesetzt
Juli und August: Grabungsarbeiten an der Linken Wienzeile und Errichtung eines Bewässerungssystems
Ende Okt. bis Ende Nov.: Vertikalbegrünung der Wienflussmauer, Bäume und Unterpflanzung an der Linke Wienzeilen werden gesetzt
Quelle: Stadt Wien