Kärnten: Slowenischer Botschafter Gerzina auf Antrittsbesuch

vonRedaktion Salzburg
MAI 04, 2022

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser: „Unser gemeinsames Bekenntnis zur Etablierung und zum Ausbau freundschaftlich-nachbarschaftlicher Beziehungen ist im Interesse der Bevölkerung und auch Basis für wirtschaftliche Zukunftsperspektiven.“

KLAGENFURT (LPD). Die gemeinsamen Bemühungen um eine Etablierung und ein Fortsetzen der Beziehungen zwischen Kärnten und Slowenien standen heute, Dienstag, im Mittelpunkt des freundschaftlichen Gesprächs zwischen Landeshauptmann Peter Kaiser und dem slowenischen Botschafter in Österreich, Aleksander Gerzina anlässlich dessen Antrittsbesuchs im Amt der Kärntner Landesregierung. Beide unterstrichen in ihren Worten das gute Verhältnis zwischen Österreich und Slowenien. Die Bedeutung aller Friedensbemühungen sei angesichts des Krieges in der Ukraine noch gewachsen. Weitere Gesprächsthemen waren ua Gedenkkultur, die frühkindliche Sprachförderung sowie die zweisprachige Gerichtsbarkeit.

„Unser gemeinsames Bekenntnis, die mittlerweile sehr guten Beziehungen auf allen Ebenen zwischen Kärnten und Slowenien nicht nur zu erhalten, sondern weiter zu vertiefen, ist die Basis um in Zukunft noch viele gemeinsame Verbesserungen und Erfolge sowohl für unsere Bevölkerungen als auch im Bereich von Bildung, Wirtschaft, Tourismus, Sport, Kultur zu erreichen“, so Kaiser.

Der Landeshauptmann verwies auch auf die heurige Gedenkfeier anlässlich der Vertreibung von 227 slowenischsprachigen Familien aus Kärnten durch die Nazis und informierte ua über Pläne für eine in Ferlach geplante Gedenkstätte.

Ebenso informierte Kaiser über eine in Ausarbeitung befindliche 15a-Vereinbarung zwischen dem Bund und den Bundesländern im Bereich der frühkindlichen Sprachförderung: „Durch die Erweiterung der 15a-Vereinbarung und die von uns angestrebte spezielle Förderung der Muttersprache im Elementarpädagogischen Bereich könnten wir zudem die Lücke im frühkindlichen Spracherwerb zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr schließen."

Was die Zukunft der zweisprachigen Gerichtsbarkeit betrifft sei man laut Kaiser auf einem guten Weg. Um seitens der Bundesregierung eine Lösung im Interesse der slowenischsprachigen Landsleute herbeizuführen, fordere er, Kaiser, „dass dafür jedenfalls Einvernehmen mit der Volksgruppe herzustellen sei“.

Er habe als Botschafter bereits an der Lösung der Ortstafelfrage in Kärnten mitgearbeitet und dabei immer das Miteinander im Blick gehabt, betonte Gerzina. Für Kärntens Bemühungen im Bereich der Sprachförderung bedankte er sich und betonte: „Die aktive Sprache definiert die Minderheit und daher ist uns die Förderung auch ein großes Anliegen.“ Den Volksgruppenorganisationen sei die klare Definition von zweisprachigen Kindergärten, Krippen und Krabbelstuben wichtig. Angestrebt wird eine gesetzliche Verankerung der Qualitätsmerkmale. Eine Reform der Volksgruppengerichtsbarkeit fände laut Gerzina Unterstützung von allen Organisationen.

Beim Gespräch anwesend waren von slowenischer Seite Generalkonsul Anton Novak und von Kärntner Seite Landesamtsdirektor Dieter Platzer sowie Protokoll-Leiterin Christiane Ogris.


Quelle: Land Kärnten

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