vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 07, 2020
LH Platter: „Betroffene Bürgerinnen und Bürger können sich auch bei aktuellem Wetterereignis auf Unterstützung des Landes verlassen“
Intensive Niederschläge, Muren- und Lawinenabgänge, Waldschäden sowie gesperrte Straßenabschnitte und Stromausfälle fordern seit Freitag, 4. Dezember 2020, die Einsatzkräfte in einigen Teilen Tirols. Vor allem der Bezirk Lienz ist betroffen. Aktuell hat sich die Wetterlage beruhigt, jedoch nähert sich bereits ein nächstes Wettertief, das erneut Niederschläge bringen soll. LH Günther Platter machte sich heute, Montagvormittag, bei einem Lokalaugenschein ein Bild von der Situation: „In Osttirol herrscht derzeit eine extreme Wettersituation, aber auch andere Bezirke in Tirol sind betroffen. Jetzt geht es darum, dass alle zusammenhelfen – von den Gemeinden und den Blaulichtorganisationen über das Bundesheer und die Polizei bis hin zu freiwilligen Helferinnen und Helfern. Auch die Tinetz ist aufgrund der unterbrochenen Stromversorgungen durchgehend im Einsatz. Ich möchte mich bei allen ganz herzlich für die Unterstützung bedanken. Wichtig ist, dass es keine Personenschäden gibt. Für alle Sachschäden gilt: Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf die Unterstützung des Landes verlassen.“ Mithilfe des Katastrophenfonds des Landes sollen private Elementarschäden – auch für Betriebe – bestmöglich abgefedert werden. Dabei wird analog zu früheren Ereignissen eine Beihilfe in der Höhe von 50 Prozent des geschätzten Schadens gewährt, wovon die Hälfte sofort ausbezahlt wird.
„Um der Bevölkerung eine schnellstmögliche Unterstützung bereitzustellen, haben wir heute beschlossen, notwendige Instandsetzungs- und Verbauungsmaßnahmen zur Bewältigung der Schäden, die durch das Niederschlagsereignis aufgetreten sind, rasch umzusetzen. Zudem stehen finanzielle Mittel aus dem Katastrophenfonds des Landes bereit“, so Finanzreferent LH Platter. Die Mittel des Katastrophenfonds sind unter anderem für die zusätzliche Finanzierung von Maßnahmen zur Beseitigung von außergewöhnlichen Schäden, die durch Hochwasser, Erdrutsch, Vermurung, Lawinen und Erdbeben entstehen, zu verwenden. LHStvin Ingrid Felipe betont: „Die Macht der Natur kann herausfordernd sein. Umso wichtiger sind in solchen Situationen dezentrale Versorgungsstrukturen und Unterstützungsleistungen der Baulichtorganisationen sowie des Österreichischen Bundesheers. Zahlreiche Menschen verrichten ihre Dienste im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung freiwillig. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Der Wert dieser Tätigkeit ist unbezahlbar – wir dürfen in Tirol zu Recht stolz darauf sein, dass unser Sicherheitsnetz vielfach auf freiwilligem Engagement beruht, das durch gesellschaftlichen Zusammenhalt, Miteinander und starkes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitmenschen geprägt ist.“
Aktuelle Information: Starkschneefall für Osttirol und Ötztaler Grenzkamm
Indes konnten die Straßensperren auf der B 111 im Bereich Tassenbach bis Kartitsch sowie auf der L 27 Nikolsdorferstraße aufgehoben werden. Laut der aktuellen Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wird es morgen, Dienstagmittag, wieder kräftig zu schneien beginnen – auch im Lienzer Becken. Am Mittwochnachmittag soll der Schneefall nachlassen. Die größten Neuschneemengen mit 40 bis 80 cm sind dabei im Pustertal samt Seitentälern, im Lienzer Becken, vor allem aber wieder im Lesachtal zu erwarten. Auch gegen Norden zu sowie am Ötztaler Grenzkamm ist mit Neuschneemengen bis zu 40 cm zu rechnen.
Quelle: Land Tirol