vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 06, 2024
Erneuerbare Energien und nachhaltige Nutzung von Weideflächen bilden bei Agri-PV-Projekt der Kelag Symbiose – Jährlicher Strombedarf von rund 620 Haushalten mit hier erzeugter Energie abgedeckt
KLAGENFURT/VÖLKERMARKT. In weniger als einem Jahr wurde die erste Agri-PV-Anlage der Kelag in Bleiburg, in der Nähe des Umspannwerks fertiggestellt. Auf einer Fläche von mehr als 9.000 Quadratmetern wird Strom aus Sonnenlicht erzeugt, gleichzeitig dient die Fläche als Weide für rund 30 Schafe. Der hier erzeugte Sonnenstrom deckt den jährlichen Bedarf von rund 600 Haushalten ab.
LHStv.in Gaby Schaunig hob bei der Eröffnung heute, Donnerstag, am Nachmittag hervor: „Für die Energiewende braucht es ein breites Maßnahmenbündel und viele kleine sowie größere Umsetzungsschritte. Agri-PV-Anlagen sind eine dieser Maßnahmen, sie bilden eine Symbiose aus erneuerbarer Energie und Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Flächen, die schwer zu bewirtschaften sind, werden auf diese Weise doppelt nachhaltig genutzt – in diesem Fall als Schafweide und Sonnenstrom-Erzeuger.“
Landtagsabgeordneter Hannes Mak unterstrich in Vertretung von Landesrat Sebastian Schuschnig wie wichtig es sei, gemeinsam und zielstrebig an solch innovativen Projekten zu arbeiten. Mit dem heuer beschlossenen neuen Kärntner Energiewendegesetz sei zudem die Basis für viele weitere nachhaltige Energie-Projekte gelegt worden, die in naher Zukunft umgesetzt werden könnten.
Rund 1,9 Millionen Euro investierte die KELAG in die Anlage, die über eine Leistung von 1,9 MWpeak verfügt und pro Jahr rund 2,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. „Unsere erste Agri-PV-Anlage kombiniert die nachhaltige Energieerzeugung mit landwirtschaftlicher Nutzung auf einer Fläche von zwei Hektar“, erklärte Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Auf der vorher wenig produktiven Fläche erzeugen wir nun grüne Energie und lassen gleichzeitig Schafe weiden. Durch die erhöhte Montage der PV-Module und den Verbiss-Schutz der Stromleitungen wird eine optimale Doppelnutzung der Fläche ermöglicht. Der erzeugte Strom wird direkt ins benachbarte Umspannwerk Bleiburg eingespeist und leistet so einen wertvollen Beitrag zur regionalen Energieversorgung.“
„Die Agri-PV-Anlage ist ein Schritt in Richtung Energiewende und ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität. Sie repräsentiert einen intelligenten Ausbau erneuerbarer Energien und ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Energiemixes aus Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft, um langfristig Unabhängigkeit zu erreichen. Eine nachhaltige Energieversorgung bedeutet Verantwortung für kommende Generationen, und genau dieser Verantwortung stellen wir uns mit Projekten wie diesem,“ sagte Kelag-Vorstand Danny Güthlein.
Stefan Visotschnig, Bürgermeister der Standortgemeinde Bleiburg, freute sich, dass „die Kelag diese innovative Agri-PV-Anlage bei uns in der Stadtgemeinde Bleiburg errichtet hat. In kürzester Zeit wurde dieses Projekt umgesetzt und in Betrieb genommen. Diese Anlage wird nun Ökostrom für ca. 600 Kärntner Haushalte liefern.“
Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber lobte die rasche Umsetzung des innovativen und nachhaltigen Ansatzes und hob mögliche Kooperationen mit der Landwirtschaftskammer Kärnten hervor. Es sei wichtig, die Bleiburger Anlage gewissermaßen „wissenschaftlich“ zu begleiten, den Boden regelmäßig zu beproben und beispielsweise zu erheben, welche Pflanzen hier wachsen würden und auch zu beobachten, wie es den Weideschafen gehe und sich diese entwickeln würden. So könne man nicht nur Daten und Erfahrungswerte sammeln, sondern auch die hier gewonnenen Erkenntnisse mit den Kärntner Landwirten teilen, um beispielsweise vorhandene Vorurteile abzubauen.
Quelle: Land Kärnten