vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 25, 2020
LHStv.in Prettner: Mit Sozialzentrum Wernberg gehen erste 24-Stunden-Betreuung für Mutter-Kind-Wohnen in Kärnten und erstes Tagesstätten-Zentrum für Menschen mit Hirnschädigungen im Süden Österreichs in Betrieb
Klagenfurt (LPD). „Es ist ein sozialpolitisches Statement, das hier auf dem Areal des Seniorenheims Wernberg realisiert werden konnte. Nach zwei Jahren penibler Vorarbeiten und zwei Jahren Bauzeit sind wir heute soweit: Unser Fünf-Säulen-Projekt startet, zwei Projekte davon sind Premieren – die 24-Stunden-Betreuung im Bereich des Mutter-Kind-Wohnens und das erste Tagesstätten-Zentrum für Menschen mit Hirnschädigungen im Süden Österreichs“, erklärte heute, Freitag, Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner bei der feierlichen Eröffnung.
Für das Mutter-Kind-Wohnen werden acht Kleinwohnungen für jeweils eine Frau mit einem Kind bis drei Kindern zur Verfügung stehen. „Ein Zuhause werden hier vor allem junge Mütter finden, die mit ihrem (neugeborenen) Kind überfordert sind und kein soziales Netzwerk haben. Aber auch von Gewalt bedrohte Frauen werden hier aufgenommen“, betonte Prettner.
Das Tagesstätten-Zentrum für Menschen mit Hirnschädigungen bietet zwölf Betroffenen Platz. Gemeint sind Menschen zum Beispiel mit Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutungen und -infarkten, Hirntumoren und postoperative Hirnschädigungen. Einer der (nach einem schweren Unfall) Betroffenen ist der künftige Bewohner Wolfgang Dolzer: „Ich bin so froh, dass ich hier leben kann und nicht in einem Altersheim, wo ich mit meinem Alter noch nicht hingehören würde“, sagte er bei der Eröffnung.
Abgerundet wird die Einrichtung durch zwei Wohnverbünde für je acht Bewohner: Zum einen für acht Menschen mit Behinderung und erhöhtem Pflegebedarf, zum anderen für acht Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen. Als Trägerverein fungiert die AVS. Für AVS-Vorsitzenden Valentin Blaschitz und Geschäftsführer Klaus Harter steht fest: „Mit dem Zentrum für Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen sind wir einen wirklich innovativen Weg gegangen, wir haben uns die modernsten Inputs geholt. Wir können hier alle Maßnahmen setzen, um den Betroffenen ein möglichstes selbständiges Leben zu ermöglichen. Wir können alle glücklich sein, ein solches Kompetenzzentrum in Kärnten zu haben.“
„Zusammen mit dem bereits bestehenden Seniorenheim sind es fünf Sozialeinrichtungen, die hier in Wernberg auf einem Areal vereint sind. Das ist sozialpolitische Zukunft“, betonten Prettner und SHV Villach-Geschäftsführer Manuel Müller unisono. „Es ist für uns ein historischer Tag, wir haben einen Meilenstein gesetzt“, so Müller.
Wie Prettner informierte, gehen mit diesem sozialpolitischen Vorzeigeprojekt rund 35 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze einher. Arbeitsplätze, die in Tagen der Corona-Krise quasi Gold wert seien. „In den vergangenen Jahren hat sich der Sozial- und Gesundheitsbereich in Kärnten zum fünftgrößten Arbeitgeber entwickelt. Zwischen 2000 und 2020 stieg in diesem Sektor die Zahl der Arbeitnehmer um rund 20 Prozent – Tendenz weiter steigend. Vor allem werde kaum einem anderen Sektor derart großes Wachstum konstatiert wie diesen beiden Bereichen. „Deshalb heißt es, nicht nur am Ball zu bleiben, sondern vorausschauende Schritte zu setzen“, sagte Prettner. „Und genau das haben wir mit dem Projekt in Wernberg einmal mehr getan. Als Sozialreferentin freue ich mich, dass wir vielen Menschen das schwere, das herausfordernde Leben erleichtern können.“
Quelle: Land Kärnten