vonOTS
MAI 06, 2024
Heute öffnet die Kapuzinergruft in Wien ihre Tore für ein besonderes Kunstwerk. Die Tiroler Sozialstiftung präsentiert dort eine Skulptur der Wiener Künstlerin Nicoleta Auersperg.
In Anspielung auf den Durchgang des Menschen vom irdischen Leben, über den Tod in das ewige Leben, trägt die Skulptur den Namen „Transitus“. Auf dem Kunstwerk sollen in Zukunft die Namen jener Menschen verewigt werden, die die Stiftung finanziell unterstützen. Die vom Kapuzinerorden gegründete Stiftung setzt sich für 250 Menschen mit Behinderungen und Kinder in Notlagen ein, um ihnen langfristig und dauerhaft ein gelingendes Leben zu ermöglichen. Die Kapuzinergruft in Wien, früher im Besitz der Familie Habsburg, gehört mittlerweile dem Kapuzinerorden, der sie als eine Art begehbare Zeitkapsel weiter hütet.
Gibt es eine Möglichkeit, tiefgehende und berührende Spuren zu hinterlassen? Ein Stück Himmel auf Erden schaffen und Menschen, die es nicht so leicht haben, glücklich zu machen? Diese Fragen stellt sich die Tiroler Sozialstiftung „Die Seraphiner“ seit ihrer Gründung im Jahr 2020 und verfolgt das primäre Ziel, Menschen mit Behinderungen und Kindern, die nicht zu Hause leben können, ein gutes Leben zu ermöglichen.
Ein Kunstwerk zu Ehren der Zustifter:innen“Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, denen es ein Bedürfnis ist, anderen zu helfen. Mit ihrem Testament und ihrer finanziellen Hilfe ermöglichen die Zustifter:innen Menschen mit intensiven Behinderungen und Kindern in Notlagen ein dauerhaft gelingendes Leben”, so Helmut Krieghofer, Vorstandsvorsitzender der Seraphiner Stiftung und ergänzt: “Wir haben uns überlegt, wie wir jenen Menschen danken können, die unsere Stiftung finanziell unterstützen. So ist die Idee für ein Kunstwerk entstanden, auf dem die Namen der Zustifter:innen verewigt werden. Bei der Ausschreibung des Kunstwerks war es uns wichtig, dass auch Menschen mit Behinderung in die künstlerische Umsetzung eingebunden werden.”
Im Februar 2023 entschied sich eine hochkarätig besetzte Jury für das Projekt der jungen Wiener Künstlerin Nicoleta Auersperg. Die Künstlerin, die unter anderem an der Universität für angewandte Kunst in Wien studierte, hat die Jury und den Vorstand der Seraphiner Stiftung überzeugt. „Basierend auf den Vorgaben der Stiftung wollte ich ein bogenförmiges Kunstwerk schaffen, das sich einerseits behutsam in den geschichtsträchtigen Raum der Kapuzinergruft einfügt und andererseits an die großzügigen Zustifter:innen erinnert. Die dort verewigten Namen stellen symbolisch das Gerüst des Transitus dar und tragen die Sozialstiftung. In der Lebenshilfe Landeck habe ich mit den Klient:innen Cheyenne Mangott, Simon Ladner, Reinhard Jochum, Ibrahim Barlas und dem Tischler Christian Wechner ein hochmotiviertes Team gefunden, das das geflochtene Grundgerüst, aus dem der Metallabguss entstanden ist, wesentlich mitgestaltet hat“, erklärt Auersperg.
Rund 250 Menschen mit Behinderungen werden in Axams und Innsbruck vom Verein „slw – Soziale Dienste der Kapuziner“ begleitet. Kristin Vavtar, Geschäftsführerin des slw, betont die wertvolle Hilfe der Stiftung für die Organisation: „Seit 134 Jahren begleitet das slw Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf im Alltag oder Kinder, die nicht zu Hause leben können. Wir sind sehr dankbar, dass uns die Seraphiner Stiftung in den kommenden Jahren hilft, individuelle Wohn- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Auch die Begleitung von Kindern mit seltenen Erkrankungen wird durch die Stiftung ermöglicht, indem sie die Anstellung von hochqualifizierten Fachkräften im slw finanziert. Dass sich die Stiftung dazu entschlossen hat, die Stifter:innen in Form eines Kunstwerks zu ehren, freut mich umso mehr.“
Die Wiener Starfotografin Inge Prader, die sich vor allem im Bereich der Mode-, Celebrity- und Werbefotografie einen Namen gemacht hat, konnte in der Vergangenheit viele wertvolle Erfahrungen im Portraitieren von Menschen mit Behinderungen sammeln, so auch bei der Gestaltung der Bilder für die Seraphiner Stiftung. „Für mich ist es immer wieder eine wundervolle Erfahrung, Menschen mit Behinderungen abzulichten und ihre Geschichte in Bildern festzuhalten. Es ist mir wichtig, die Persönlichkeit jedes Models herauszuarbeiten und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Egal ob schwerstbehindert oder „große" Stars, für mich gibt es keinen Unterschied - mein Anliegen ist es, ein authentisches und ungekünsteltes Abbild der Person zu erhalten“, so die Fotografin.
Quelle: OTS