Innsbruck: Spatenstich für Gedenkort Reichenau im Mai

vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 25, 2025

Finanzierung öffentlich-privat steht

Am 8. Mai 1945, dem „Tag der Befreiung“, endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Punktgenau 80 Jahre danach findet am 8. Mai 2025 der feierliche Spatenstich zum neuen „Gedenkort Reichenau“ statt, mit dem das Andenken an die Opfer des Lagerkomplexes Reichenau eine angemessene Würdigung bekommt. Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, Vizebürgermeister Georg Willi und der Leiter des Innsbrucker Stadtarchivs DDr. Lukas Morscher betonen die Wichtigkeit des Gedenkprojekts – und stellen die weiteren Schritte auf dem Weg zum neuen Gedenkort Reichenau vor.

„80 Jahre hat es gedauert, bis den Opfern des Nationalsozialismus, die im Lager Reichenau ermordet wurden und gelitten haben, würdig gedacht wird. Der beste Zeitpunkt für die Errichtung der Gedenkstätte wäre nach der Befreiung gewesen – der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt. Deshalb sorgen wir als Stadtregierung dafür, dass der Gedenkort Reichenau nun ordentlich umgesetzt wird. Das Projekt ist von breitem politischen Konsens getragen. Die Finanzierung konnte in den letzten Monaten von Seiten der Stadt Innsbruck mit Unterstützung zahlreicher Partner sichergestellt werden – vielen Dank an alle, die dazu beitragen, dass dieser Ort des Erinnerns und Gedenkens realisiert werden kann!“, betont Bürgermeister Johannes Anzengruber.

„Der neue Gedenkort Reichenau lädt zur Bildung, Einkehr und Auseinandersetzung ein. In diesem richtungsweisenden Gedenkprojekt werden neueste historische Erkenntnisse, zeitgemäße Ansprüche an Erinnerungskultur und innovative pädagogische Konzepte miteinander vereint – in einem würdigen Gedenkort für alle Menschen, die an diesem Ort inhaftiert waren und ermordet wurden. Der Imperativ des ‚Nie wieder‘ findet seinen Ausdruck in jeder Facette des Denkmals – und sollte gerade in der heutigen Zeit die Leitlinie sein, an der wir uns alle richten“, führt Vizebürgermeister Georg Willi aus.

„Durch den breit angelegten Aufarbeitungsprozess, der von namhaften Geschichtsforschenden durchgeführt wurde, liegen uns neue Erkenntnisse vor, die in das Gestaltungskonzept des Gedenkorts Reichenau miteingeflossen sind. Aber wir planen auch für die Zukunft – beispielsweise, wenn die Forschung weitere Namen von Menschen findet, die hier ermordet wurden. Durch die kürzlich erfolgte Öffnung wichtiger Archive haben wir heute noch mehr Möglichkeiten, umfassende Forschung dazu zu betreiben“, erklärt Stadtarchivar Lukas Morscher.

Gedenken neu gestalten
Der „Gedenkort Reichenau“ entsteht in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Lagerkomplexes: Direkt am Innufer werden 114 „Namenssteine“ errichtet, die aus Beton und Glasterrazzo gegossen werden und die Namen aller bekannten Opfer tragen. Ein offener Pavillon markiert den Beginn des Denkmals und bietet mit Sitzgelegenheiten sowie historischen Informationen Raum zur Reflexion, der von einer markanten Dachskulptur umrahmt wird.

Quelle: Stadt Innsbruck

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