vonRedaktion Salzburg
APRIL 13, 2024
LR Schneemann/LR Dorner: „Pflegestützpunkte garantieren gemeindenahes, service- und bedarfsorientiertes aber auch finanzierbares Pflegeangebot für die Bevölkerung“
Mit seinem neuen wohnortnahen Pflegemodell und der Einrichtung von 71 Pflegestützpunkten nimmt das Burgenland europaweit eine Vorreiterrolle ein. Heute, Freitag, erfolgte in Kobersdorf der Baustart für den ersten Pflegestützpunkt im Bezirk Oberpullendorf. Dieser soll als Hauptstützpunkt für die Region fungieren und wird von der So Wohnt Burgenland GmbH (SOWO), eine Tochtergesellschaft der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB), errichtet. Der Stützpunkt soll neben vier Betreuten Wohneinheiten auch ein umfassendes Angebot inklusive Tagesbetreuung für bis zu zwölf Personen sowie Pflege- und Sozialberatung umfassen und als Basis für die mobile Hauskrankenpflege dienen. Die Landesräte Leonhard Schneemann und Heinrich Dorner nahmen gemeinsam mit LIB-Geschäftsführer Gerald Goger, Bürgermeister Andreas Tremmel, SOWO-Geschäftsführerin Melanie Piskernik und den beteiligten Gewerken den Spatenstich vor.
„Mit dem Zukunftsplan Pflege sichern wir Pflege und Betreuung im Burgenland langfristig ab und bieten allen Menschen leistbare und qualitätsvolle Angebote für ein Altern in Würde, unabhängig vom Einkommen. Zusätzlich bleibt das System auf Jahre finanzierbar. Mit dem Modell der Pflegestützpunkte und der kompletten Neustrukturierung des Pflegeangebots hat das Burgenland den Anspruch, österreichweiter Vorreiter für die Pflege von morgen zu sein“, betonte Soziallandesrat Leonhard Schneemann beim Spatenstich. „Für uns steht die Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. Jeder, der Pflege oder Betreuung benötigt, soll diese auch bekommen können – gemeindenah und -integriert, service- und bedarfsorientiert.“
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner, der selbst aus der Region kommt, erklärte: „Mit dem Spatenstich für den Stützpunkt Kobersdorf wird nun der erste Pflegestützpunkt im Bezirk Oberpullendorf gebaut. Für den Bezirk ist die Errichtung dieses Pflegestützpunktes ein wichtiger Impuls und eine bedeutende Ergänzung im infrastrukturellen Ausbau, den das Land Burgenland gemeinsam mit der LIB im Rahmen der unterschiedlichsten Projekte unermüdlich vorantreibt. Denn nicht nur Mobilität oder leistbares Wohnen, sondern auch die wohnortnahe Versorgung im Alter bei Pflegebedarf ist ein entscheidendes Kriterium für die Attraktivität einer Region als Lebensraum. Das Modell der Pflegestützpunkte garantiert eine unkomplizierte Pflegeversorgung für alle Burgenländerinnen und Burgenländer.“
In der gesamten Region sind rund 1.660 Einwohner*innen über 65 Jahre alt und werden - falls sie aktuell noch keine Betreuung oder Pflege benötigen - diese früher oder später in Anspruch nehmen müssen. Aktuell werden in der Region rund 65 Personen von vier Trägern im Rahmen der mobilen Hauskrankenpflege versorgt.
Das Modell der Pflegestützpunkte sieht vor, dass pro Region ein Träger die gesamte nicht-stationäre Pflegeversorgung übernimmt, und spannt den Betreuungsbogen von der Hauskrankenpflege über Betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung bis hin zur Pflege- und Sozialberatung. Der Pflegestützpunkt in Kobersdorf wird als Hauptstützpunkt der Region fungieren, die die Gemeinden Kobersdorf, Weppersdorf, Lackenbach, Ritzing, Lackendorf und Unterfrauenhaid umfasst. Der Stützpunkt in Kobersdorf selbst wird neben Kobersdorf auch die Gemeinde Weppersdorf versorgen, ein weiterer Pflegestützpunkt wird in Lackenbach errichtet.
„Der Pflegestützpunkt in Kobersdorf kann schon in rund einem Jahr starten. Der Betreiber wird in den kommenden Wochen beziehungsweise Monaten im Zuge eines offiziellen Vergabeverfahrens neu ausgeschrieben“, so Schneemann.
Der Pflegestützpunkt in Kobersdorf wird vier Betreute Wohneinheiten für die Bevölkerung und eine Dienstwohnung für Betreuer*innen beinhalten. In der Tagesbetreuung können von morgens bis abends bis zu zwölf Personen gleichzeitig betreut werden - inklusive Mittagessen, einem regen Aktivitätenplan und Ruheräumlichkeiten. Außerdem wird das Gebäude als Stützpunkt der mobilen Hauskrankenpflege fungieren und die Pflege- und Sozialberatung für die Region beherbergen. Die einzelnen Trakte werden über einen eigenen Dorfplatz zusammengeführt.
Mit dem Pflegestützpunkt Kobersdorf wird das Pflegeangebot im Bezirk Oberpullendorf weiter ausgebaut. Im Bezirk Oberpullendorf sind aktuell 30 Personen im Anstellungsmodell für betreuende Angehörige bei der Pflegeservice Burgenland beschäftigt, 369 Klient*innen werden von der Hauskrankenpflege betreut und gepflegt. Zudem sind im Bezirk aktuell neun Pflegeheime mit 404 Pflegeplätzen im Bezirk in Betrieb. Davon befinden sich zwei in der Region rund um Kobersdorf: Das Pflegekompetenzzentrum Lackenbach mit 35 Plätzen und das Pflegekompetenzzentrum Weppersdorf mit 29 Plätzen.
Quelle: Land Burgenland