vonRedaktion International
MAI 19, 2022
Auftakt am 17. September mit Arthur Schnitzlers „Reigen“
„In Zeiten, die chronisch im Krisenmodus stecken, und vor dem Hintergrund des Wandels, der Veränderung und der Transformation der Gesellschaft kann das Theater dem Publikum sehr viel anbieten. Wir haben uns in der nächsten Saison das Überschreiten von nationalen, kulturellen und sprachlichen Grenzen vorgenommen und uns ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verschrieben, um Verbindendes vor Trennendes zu stellen“, sagte Marie Rötzer, die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich, bei der heutigen Vorstellung der Spielzeit 2022/2023 in St. Pölten.
Der Auftakt erfolgt am 17. September mit der Premiere von Arthur Schnitzlers „Reigen“ in einer Inszenierung von Franz-Xaver Mayr, einer Koproduktion mit den Salzkammergut Festwochen Gmunden. Am 30. September folgt in der Theaterwerkstatt mit „I want to go home“ eine szenische Lesung von Texten ukrainischer Autoren zum Krieg in ihrem Land. Zweite Premiere im Großen Haus ist die pandemiebedingt verschobene Dramatisierung von Elias Canettis Roman „Die Blendung“ in einer Inszenierung von Nikolaus Habjan am 15. Oktober. Am 2. Dezember gelangt dann Anton Tschechows „Drei Schwestern“ in einer Inszenierung von Kriszta Székely zur Premiere.
Ebenfalls aus der laufenden in die nächste Spielzeit verschoben wurde Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“ in der Regie von Anne Bader (27. Jänner). Gleichfalls Teil des „Transformationsbüros“ – zusammen mit vier Ilja-Trojanow-Abenden zum Thema „Der utopische Raum“, der Theatervermittlungsschiene „Reparatur oder Revolution“ u. a. – sind „Ein Apartment auf dem Uranus“ nach einer Essaysammlung von Paul B. Preciado und das Bürgertheater „Am Beispiel der Kohlrabi“. Als Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Bozen und Panev?žio teatras Menas aus Litauen ist ab 17. März mit Schauspielern aus drei Ländern „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes zu sehen. Ruth Brauer-Kvam wird „Pygmalion“ von George Bernard Shaw inszenieren (Premiere am 25. März).
Basierend auf dem beim „Stückefest“ am 10. Juni 2022 gekürten Text des Peter-Turrini-Dramatiker-Stipendiums wird am 6. Mai 2023 das Siegerstück zur Uraufführung gebracht. Eine Uraufführung ist auch Eva Menasses „Dunkelblum“ über ein wie „Rechnitz“ im Burgenland angesiedeltes Endphase-Verbrechen der NS-Zeit in der Regie von Sara Ostertag (25. Mai 2023). Für Kinder und Jugendliche stehen „Frederick, die Maus“ von Leo Lionni (für Kinder ab vier Jahren) in der Bühne im Hof, Johanna Spyris „Heidi“ in der Regie von Asl? K??lal (ab sechs Jahren) und Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ (ab zwölf Jahren), wiederum in der Bühne im Hof, auf dem Programm, wobei Stephanie van Batum den mittelalterlichen Stoff in die Gegenwart transferieren wird. Als „Klassenzimmerstück" tourt nächste Spielzeit Stefan Zweigs „Schachnovelle“ (Regie: Mechthild Harnischmacher) durch Niederösterreichs Schulen.
Unter den Gastspielen sind die zunächst aus der aktuellen Saison verschobenen Produktionen „Faust I“ von Johann Wolfgang Goethe des Schauspielhauses Zürich und „Der Geizige“ von Molière des Thalia Theaters Hamburg zu nennen. Mit „Red“ wird der dritte Teil der Trilogie „The Sorrows of Belgium“ des NTGent von Luk Perceval gezeigt; auch Nikolaus Habjans und Simon Meusburgers „F. Zawrel -Erbbiologisch und sozial minderwertig“ kommt wieder nach St. Pölten. Les Théâtres de la Ville de Luxembourg bringen am 21. und 22. April Julien Greens „Süden“ zur Österreich-Premiere.
Ergänzt wird das Programm u. a. durch Lesungen von Sunnyi Melles und Wolfram Koch, das Stadtlesefest „Blätterwirbel“ mit Paulus Hochgatterer u. a., Wiederaufnahmen von „Schwarzes Meer“ von Irina Kastrinidis in der Regie von Franz Castorf sowie Johann Nestroys „Talisman“ (Premiere am 20. Mai 2022) und das Vermittlungsprogramm mit seinen Theaterclubs, -labors und Schreibwerkstätten.
Abos sind ab sofort erhältlich, Einzelkarten ab 28. Juni. Nähere Informationen, das detaillierte Programm und Karten beim Landestheater Niederösterreich unter 02742/908080-600, e-mail karten@landestheater.net und www.landestheater.net.
Quelle: Land Niederösterreich