Spitzenforschung in Niederösterreich: Neue Wege in der Raumfahrt

vonRedaktion International
APRIL 04, 2024

Niederösterreich

LH-Stellvertreter Pernkopf: Blau-gelber Satellit CLIMB startet bald in den Orbit; 2,85 Millionen Euro für neue Weltraum-Triebwerke

Bei einem Mediengespräch im Innovation Lab in Wiener Neustadt stellte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf heute Forschungsprojekte aus der Raumfahrt vor und betonte: „Niederösterreich ist bei der Weltraumforschung führend mit dabei. Mittlerweile fliegt bei unzähligen Missionen modernes Knowhow aus Niederösterreich mit. Wiener Neustadt ist die Keimzelle, was die Ausbildung, die Forschung und die erfolgreichen Spin-Offs von Fachhochschule und Forschungsunternehmen betrifft. Diese Stadt hat einerseits eine lange Tradition in der klassischen Luftfahrt und andererseits eine große Zukunft in der Raumfahrt.“

Die Fachhochschule Wiener Neustadt beheimatet den ersten Weltraum-Studiengang Österreichs mit bisher über 120 Absolventinnen und Absolventen. „Die Studentinnen und Studenten entwickeln derzeit den Satelliten CLIMB. Die letzten für den Start fehlenden Finanzmittel, bis zu 100.000 Euro, werden wir jetzt zur Verfügung stellen. Damit kann im Jahr 2025 der blau-gelbe Satellit starten und Niederösterreich damit den Weltraum erobern“, gibt Pernkopf bekannt. Die FOTEC wiederum ist eine Forschungstochter der Fachhochschule Wiener Neustadt und bei internationalen Projekten führend beteiligt. Aktuell werden umweltfreundliche chemische Triebwerke und hybride Antriebssysteme für Satelliten entwickelt. Dieses Projekt „CP/EP Thruster Development“ wird vom Land Niederösterreich mit 2,85 Millionen Euro unterstützt. Pernkopf hielt fest: „Bei uns im Bundesland Niederösterreich wird das Raumfahrt-Triebwerk der Zukunft entwickelt und ganz Europa schaut gespannt auf die Ergebnisse der blau-gelben Wissenschaft.“ Niederösterreich beteilige sich an der Forschung für neue Satellitentechnologie, weil es gut für die Menschen sei, die tägliche Anwendungen wie Navi, Handy etc. nutzen und gut für die damit verbundenen hochwertigen Arbeitsplätze und die gesteigerte Wertschöpfung. Zum dritten sei es wichtig, dass sensible Technik auch in Europa und nicht nur in den USA und in China erforscht werde, so Pernkopf. Mittlerweile gibt es am Standort Wiener Neustadt etwa 20 Luft- und Raumfahrtunternehmen mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Dr. Carsten Schalremann, Studiengangleiter Aerospace Engineering an der Fachhochschule Wiener Neustadt, sagte: „Unsere Absolventinnen und Absolventen sind in ganz Europa begehrt und unter anderem bei Airbus und erfolgreichen Spin-Off Betrieben tätig. Studentinnen und Studenten erhalten hier die Möglichkeit, neben der theoretischen Ausbildung auch praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Absolventinnen und Absolventen werden hier in das ‚reale‘ Arbeitsleben integriert. Dank dem Land Niederösterreich können wir in wenigen Monaten unseren Satelliten CLIMB in den Orbit bringen.“

Dr. Bernhard Seifert, Head of Aerospace Engineering Department, FOTEC, meinte: „Die von FOTEC entwickelten elektrischen und chemischen Antriebssysteme erhöhen nicht nur die Mobilität und Langlebigkeit von Kleinsatelliten, sondern helfen auch, den Weltraumschrott aktiv zu reduzieren.“ Die chemischen Triebwerke, die international bei Satelliten im Einsatz seien, würden mit großen Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen verbunden sein. Die FOTOEC habe mit Unterstützung vom Land Niederösterreich begonnen, alternative Treibstoffe erfolgreich zu testen und zu entwickeln, so Seifert. Der vorläufige Prototyp, bei dem Wasserstoffperoxid als Treibstoff verwendet wird, ist einzigartig und vielversprechend für die Zukunft der Raumfahrt.

DI Johanna Fries, Projekt Managerin, FOTEC, führte aus: „Niederösterreichische Anwendungen finden Platz in zahlreichen Weltraum-Missionen.“

DI Dr. Andreas Merstallinger von der Aerospace & Advanced Composites Gesellschaft betonte: „Im Weltall müssen Materialien unter extremen Bedingungen standhalten. Nur so können Satelliten über 15 Jahre servicefrei alltägliche Services wie GPS, Sat-TV und Kommunikation leisten.“

Quelle: Land Niederösterreich

Mehr Nachrichten aus

Niederösterreich