vonRedaktion International
APRIL 10, 2022
Am 10. April vormittags stiegen 5 Österreicher mit Tourenschi in Mühlbach am Hochkönig im Bereich Birkar auf. Es handelte sich dabei um zwei Zweiergruppen und einen einzelnen Wintersportler, welche unabhängig voneinander unterwegs waren. Der einzelnen Wintersportler, ein 49-jähriger Pongauer, und eine Zweiergruppe, ein 61-jähriger und ein 66-jähriger Tennegauer, gingen in einem größeren Abstand vor der zweiten Zweiergruppe, einer 47-jährigen Wienerin und einem 50-jährigem Salzburger. Als sich die erste Gruppe etwa 50-Meter unterhalb des "Jausenstein" befand, löste sich oberhalb von ihnen eine Schneelawine. Die vorderen drei Wintersportler wurden mitgerissen, befanden sich teilweise unter den Schneemassen. Der 66-jährige wurde unbestimmten Grades verletzt. Sein Begleiter blieb unverletzt. Er verständigte den Notruf und begann mit der Suche nach dem Pongauer, da er diesen nicht wahrnehmen konnte.
Die Personen der zweiten Gruppe konnten den Airbag rechtzeitig auslösen. Sie wurden beide unbestimmten Grades verletzt konnten jedoch selbständig absteigen.
Da laut Anzeiger eine Person von den Scheemassen verschüttet wurde, wurde ein großer Einsatz eingeleitet, bei dem Rettungshubschrauber, Polizeihubschrauber, Bergrettung, Rettung und Alpinpolizei beteiligt waren. Es konnte festgestellt werden, dass der einzelne Wintersportler nicht unter den Schneemassen verschüttet wurde, jedoch befanden sich dieser und der Verletzte im Gefahrenbereich einer möglichen Nachlawine. Die Beiden Männer konnten durch die Einsatzkräfte in einen sicheren Bereich gebracht werden und wurden anschließend mit dem Hubschrauber geborgen. Alle fünf beteiligten Wintersportler waren gut ausgerüstet. Laut Lawinenlagebericht herrschte Warnstufe 2.
Update der Polizei:
Heute Vormittag um 10.36 Uhr wurde die Bergrettung über die Leitstelle des Roten Kreuz alarmiert: Eine Lawine hatte sich im sogenannten Birgkar (Mühlbach/Hochkönig) auf etwa 1800 Metern südseitig spontan gelöst. Zu dieser Zeit befanden sich fünf Skitourengeher in unabhängigen Gruppen im Aufstieg. Alle fünf Tourengeher wurden von der großen Gleitschneelawine erfasst bzw. teilverschüttet.
„Zuerst war die Situation sehr unklar“, sagt Einsatzleiter der Bergrettung Mühlbach, Wolfgang Haggenmüller, „ein Tourengeher galt als vermisst.“ Daher wurden die Bergrettungsortsstellen Mühlbach, Dienten und Bischofshofen alarmiert. Drei Hubschrauberteams (Alpin Heli6, Martin 1 und Libelle) versuchten bei schwierigen Wetterbedingungen – es herrschte starkes Schneetreiben mit extrem schlechten Sichtverhältnisse – zur Unfallstelle zu gelangen, was nicht möglich war. Mitglieder der Bergrettung bzw. zwei Hundeführer der Bergrettung und ein Hundeführer der Lawinen- und Vermisstenhundestaffel wurden in die Nähe des Unglücksortes geflogen und stiegen zu Fuß auf. „Die fünf Verschütteten konnten sich selbst bzw. gegenseitig aus dem Schnee befreien“, schildert Haggenmüller die vorerst völlig unklare Situation. Gegenüber den Einsatzkräften gab man allerdings noch eine weitere verschüttete Person in der Lawine an. Dieser Skitourengeher fuhr allerdings ins Tal und daher konnte erst viel später Entwarnung für die Einsatzkräfte gegeben werden. Aufgrund der hohen Lawinengefahr und der schlechten Witterung gelang es zuerst nicht, die Verletzten mit dem Hubschrauber zu bergen. Die Einsatzleitung der Alpinpolizei entschied, dass das Gelände für die Bergung auch für die Einsatzkräfte der Bergrettung zu gefährlich war. Daher mussten die Verletzten teilweise ein Stück selbst abfahren bzw. absteigen, da auch Skier verloren gegangen waren.
Schließlich gelang es einem Hubschrauberteam, eine kurze Wetterbesserung zu nützen und den letzten Verletzten aus dem lawinengefährlichen Gelände zu bergen. Er wurde ins Krankenhaus Schwarzach geflogen.
Insgesamt standen neben 24 Bergrettern aus Mühlbach, Dienten und Bischofshofen, drei Hundeführer, Alpinpolizei, drei Hubschrauberteams (Libelle, Alpin Heli 6 und Martin1), Freiwillige Feuerwehr samt eines Einsatzleiterfahrzeuges und Mitglieder des Roten Kreuz im Einsatz.
Die fünf Verschütteten stammen aus dem Pongau, aus dem Tennengau, aus Salzburg und aus Wien und sind im Alter zwischen 50 und 67 Jahren.
Quelle: LPD Salzburg, Bergrettung