Kärnten: Sprachen überwinden Grenzen, Sprachen verbinden

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 21, 2024

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser beim wissenschaftlichen Symposium des Kärntner Heimatdienstes: Kärnten liegt inmitten von Europa, umgeben von Sprachen – sie sind Identität, überwinden Grenzen und verbinden – nur wer kommuniziert, wird verstehen, Mehrsprachigkeit schon in Elementarpädagogik verankern

KLAGENFURT. Deutsch, Slowenisch, Italienisch, Karntnerisch, Windisch, Furlanisch sind die Sprachen, die Kärnten gesprochen werden bzw. das Land umgeben. Das wissenschaftliche Symposium des Kärntner Heimatdienstes befasste sich heute, Samstag, im Beisein von LH Peter Kaiser mit der Sprachkompetenz in und um Kärnten. Im Europahaus wurde mit politischen und wissenschaftlichen Vertretern diskutiert.

Dass Sprachkompetenzen, als Mehrsprachigkeit, ein Reichtum seien und die Veranstaltung dies als Feststellung darstelle zeige den Fortschritt und die positive Entwicklung in Kärnten in den letzten Jahren, vor allem in Bezug auf die Zweisprachigkeit des Landes, hielt der Landeshauptmann zu Beginn fest.

„Sprachen sind Identität, überwinden Grenzen und verbinden Menschen. Nur wer kommuniziert, wird auch verstehen. Dem liegt unser friedliches Miteinander zugrunde“, sagte Kaiser und hielt fest: „Wir unterstützen den Erhalt unserer zweiten Landessprache, des Slowenischen, durch eine möglichst lückenlose Sprachausbildung vom Kindergarten bis zum Erwachsenenalter auch aus Gründen des Erhalts unserer kulturellen Vielfalt – hier in Kärnten und in der Alpen-Adria-Region.“
Kärnten liege in Mitten einer Friedensregion, die bis 1918 Kriegsregion war. „Dass wir heute in Frieden über Grenzen hinweg leben, ist auch der Sprache als verbindendes Element zu verdanken. Aber jeder Polilog ist weiter zu entwickeln. Das Leben, Arbeiten und das Lernen am Schnittpunkt dreier Kulturen muss genutzt werden, auch in Hinblick auf die Sprache, daher wollen wir die mehrfache Sprachfähigkeit so früh wie möglich vermitteln. Es ist Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, wie wir es in Kärnten in den elementarpädagogischen Einrichtungen bereits tun“, verwies Kaiser.

Es sei aber von Nöten, auch die Pädagoginnen und Pädagogen dahingehend zu schulen, wie es auf der Pädak bereits geschehe.

Kaiser ging auch auf die Sprache als Werkzeug ein – politisch, in Wahlauseinandersetzungen der in der Welt der sozialen Medien. „Wir müssen uns auch immer im Bewusstsein halten, dass Sprache ein manipulatives Werkzeug sein kann, dass Sprache in ihrer Zugespitztheit bewusst eingesetzt wird, dass Instrumentalisierung möglich ist“, betonte Kaiser.
Bei uns in Kärnten gibt es noch rund 17.000pft, Menschen, die Slowenisch in allen Dialekten sprechen. Im Friaul sprechen heute noch 600.000 Menschen Furlan.

Begrüßt wurden die Gäste von KHD Obmann Andreas Mölzer, der auf das Motto der Veranstaltung hinwies: „Beim Reden kommen die Leute z’samm“. Moderiert wurde die Diskussion von Wendelin Mölzer, als Referenten und Diskutanten waren neben Landeshauptmann Peter Kaiser, EU-Abgeordnete Elisabeth Dieringer-Granza und der langjährige führende Slowenienvertreter Marjan Sturm, sowie die Psychologin Rotraut Perner, der Germanist Heinz-Dieter Pohl. Bürgermeister Christian Scheider wies in seinen Grußworten auf Mehrsprachigkeit als Notwendigkeit und als sichtbares Zeichen der Offenheit hin und dass Tradition, Weltoffenheit und Heimatverbundenheit eine Symbiose sei und das Werkzeug dazu die Sprache.

Das Ergebnis des Symposiums wird eine Buch-Publikation, die das Thema „Sprachkompetenz in und um Kärnten“ ausführlich beleuchtet. Zusätzlich gibt es eine Film-Dokumentation über das Symposium.


Quelle: Land Kärnten

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