Stadt Wien-Umweltschutz: Die Spatzen pfeifen's vom Dach!

vonRedaktion International
MÄRZ 20, 2022

Wien

Der Haussperling, ein geselliger Wiener

Am 20. März ist Weltspatzentag, ein guter Grund, den kleinen Piepmatz vor den Vorhang zu holen: Der Haussperling, in Wien auch als Spatz bekannt, ist ein Kulturfolger (er folgt den Menschen nach) und der klassische Wiener Singvogel. „Tschilp“ lautet sein Ruf, beinahe schon ein geflügeltes Wort: Fast sollte es in Wien tschilpen statt twittern heißen, wenn Neuigkeiten ausgetauscht werden. Diese pfeift der Spatz nach dem Volksmund nämlich vom Dach.

Spatzen wohnen nicht nur am, sondern auch gerne mit uns unter einem Dach, wo auch immer sich hinter Spalten und Ritzen geeignete Nistplätze finden. Das kann unter der Dachtraufe oder hinter einem Straßenschild sein. Spatzen sind Gewohnheitstiere und kehren alle Jahre zu Brutbeginn wieder an die gleichen Nistplätze zurück, meist im März. Hier liegt auch ihr Problem: Wenn Gebäude renoviert oder abgerissen werden, können die angestammten Kinderstuben verloren gehen. Da es sich beim Haussperling um ein nach dem Wiener Naturschutzgesetz geschütztes Tier handelt, ist es ratsam, schon vor geplanten baulichen Maßnahmen mit der Stadt Wien-Umweltschutz Kontakt aufzunehmen. So können Schutzmaßnahmen gleich mitgeplant und langwierige Verfahren oft vermieden werden.

Sie planen Arbeiten an Ihrem Haus, teilen dieses jedoch mit Spatzen oder anderen gebäudebrütenden Vögeln oder Fledermäusen? Falls ja, bitte die Stadt Wien-Umweltschutz kontaktieren. So findet sich bestimmt eine Lösung, die dem Naturschutzgesetz entspricht und den Tieren und den Hauseigentümer*innen zu Gute kommt – Naturerlebnis inbegriffen!

Die Hecke zwitschert, ist das ein Tonband oder echt?

Selbst schon erlebt: ein Spaziergang mitten in der Stadt, Gezwitscher aus einer unscheinbaren Hecke. Ist da irgendwo ein Tonband versteckt? Nein, eine Spatzenkolonie hat auf kleinstem Raum ein Zuhause gefunden. Würde nicht ab und zu ein Sperling aus dem Busch oder in diesen hinein stöbern, das Tonband wäre glaubhafter. Die Vogeleltern füttern ihren Nachwuchs vor allem mit Insekten. Die erwachsenen Vögel bevorzugen Körner und Samen – heimische Hecken mit Beeren, wie Liguster oder Berberitze, sind willkommen.

Sperlinge leben nahe am Menschen. Wir teilen einen Lebensraum, ein bisschen Natur in der Stadt. Der Mensch freut sich, der Spatz lebt in geduldeter Nachbarschaft. Der Spatz ist ein sogenannter Standvogel, er leistet uns das ganze Jahr über Gesellschaft. Er fliegt nicht in den Süden und freut sich über Futterspenden im winterlichen Vogelhäuschen und ist dort auch wenig wählerisch.

Spatzen sind gesellige Vögel, die sich gerne in der Gruppe unter ihresgleichen aufhalten und sich dabei auch Aufgaben aufteilen. So ist etwa eine Gruppe auf Futtersuche, eine andere hält Ausschau nach möglichen Bedrohungen.

Der „Dreckspatz“ braucht unseren Schutz

Sperlinge baden gerne im Sand, was dazu dient, Schädlinge vom Gefieder fernzuhalten. Diese Angewohnheit hat ihnen den Spitznamen „Dreckspatz“ eingebracht. Schädlinge sind aber das kleinere Problem urbaner Spatzen und anderer gebäudebrütender Tiere. Viel mehr setzt ihnen der Verlust des Lebensraumes, geeigneter Brutplätze und angrenzender Nahrungsquellen zu.

Um die Wiener Spatzen und andere Gebäudebrüter, darunter Mehlschwalben, Mauersegler, Dohlen und Fledermäuse, zu unterstützen, braucht es Information und Augenmerk: Sind an einem Gebäude Spatz & Co zu Hause und jedwede Arbeiten angedacht? Bitte umgehend die Stadt Wien-Umweltschutz informieren! Wir stehen beratend zur Seite und können mithelfen, die artenschutzrechtlichen Maßnahmen auch ohne langwierige Verfahren umzusetzen. Davon profitieren alle Beteiligten und die Wiener Artenvielfalt.

Den kostenlosen Folder zum Wiener Haussperling gibt es beim Folderservice der Stadt Wien–Umweltschutz unter 01 400 73420 oder hier zum Download: www.umweltschutz.wien.gv.at/naturschutz/pdf/sperlinge.pdf

Informationen, wie der Spatz und andere gebäudebrütende Arten in Wien unterstützt werden können, gibt es bei der Stadt Wien-Umweltschutz unter www.gebaeudebrueter.wien.gv.at.

Quelle: Stadt Wien

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