vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 21, 2022
In den nächsten Jahren sollen 2.500 Fachkräfte ausgebildet werden; Sechswöchige Imagekampagne angelaufen; Stipendienmodell in Höhe von 400 Euro monatlich
In Wien werden wie in vielen anderen Bundesländern dringend Elementarpädagog*innen gesucht. Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr präsentierte deshalb heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der MA 10 Stadt Wien – Kindergärten, Kurt Burger, und Susanna Haas, Pädagogische Leiterin der St. Nikolaus Stiftung, eine neue Ausbildungsoffensive. Diese soll durch mehrere Maßnahmen vor allem den Beruf der Kindergartenpädagogin bzw. des Kindergartenpädagogen weiter attraktivieren. Bis zum Jahr 2025 sollen dadurch 2.500 Fachkräfte in Ausbildung gebracht werden.
Wiederkehr zeigte sich zufrieden über den Schulterschluss zwischen städtischen und privaten Träger*innen sowie anderen relevanten Akteuren im elementaren Bildungsbereich. Denn der Kindergarten sei ein wichtiger Baustein im Leben und von großer Bedeutung für die Zukunft: „Im Kindergarten wird der Grundstein für den weiteren Bildungsweg gelegt. Er ist die erste Sprosse auf einer Chancenleiter.“ Darum seien weitere Maßnahmen notwendig, um einerseits die Qualität in den Einrichtungen weiter zu steigern, als auch langfristig den Schlüssel Fachkräfte-Kind zu verbessern. „Dafür brauchen wir mehr Personal“, so Wiederkehr deutlich.
Fünf Punkte-Plan
Aus diesem Grund wurde für die elementare Bildung ein Fünf-Punkte-Plan ausgearbeitet, mit dem Ziel zusätzliche Interessierte anzusprechen und für die Ausbildung begeistern zu können. In erster Linie soll eine Imagekampagne das Berufsbild im städtischen und privaten Bereich aufwerten, führte Christoph Wiederkehr aus. Außerdem sei vorgesehen, die Ausbildungsmöglichkeiten in Wien auszubauen. Die bafep21 als Bildungsanstalt für Elementarpädagogik leiste schon jetzt einen wichtigen Beitrag. Ihre Bedeutung werde langfristig noch weiter zunehmen. Der Standort in Floridsdorf soll laut Stadtrat Wiederkehr ausgebaut werden: „Damit sollen ab 2026 künftig bis zu 1.000 Personen zeitgemäße Ausbildungsplätze nutzen können.“
Als dritten Punkt hob Wiederkehr ein neues Ausbildungsgeld hervor, das – in Zusammenarbeit mit dem waff - erstmals auch für Elementarpädagog*innen in Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch genommen werden könne. „Damit stehen 400 Euro monatlich zusätzlich zur Verfügung“, sagte Wiederkehr. Weiteres soll der Quereinstieg in den Beruf der Kindergartenpädagogin bzw. des Kindergartenpädagogen forciert werden. Denn Menschen, die sich später für die Ausbildung und das Berufsfeld entscheiden, würden eher langfristig im Feld bleiben. „Quereinstieg ist ein Thema, das auch auf Bundesebene diskutiert werden muss“, appellierte Wiederkehr dabei für eine Änderung der allgemeinen Rahmenbedingungen. Um auch Fachkräften aus anderen Ländern zu ermöglichen, in Wien ihrem Ursprungsberuf zu arbeiten, läuft derzeit ein AMS mit ukrainischen Frauen. Hier liege laut Bildungsstadtrat Wiederkehr der Fokus darin, in einem dualen System gebündelt Deutschkurse und einen Einblick und Erfahrungen im österreichischen Bildungssystem zu ermöglichen in Form von Praktika in städtischen und privaten Kindergärten.
Quelle: Stadt Wien