Innsbruck: Stadt legt Statistik zu Energiedaten vor

vonRedaktion International
SEPTEMBER 29, 2023

Foto: K.Rudig

1.425 Wohngebäude sowie 246 Nicht-Wohngebäude analysiert

Die Stadt Innsbruck hat Energiedaten von 1.425 Wohngebäuden (11,5 Prozent des gesamten Wohngebäudebestandes in Innsbruck) und 246 Nicht-Wohngebäuden, für die Energieausweise vorliegen, aufbereitet und analysiert.

Darüber hinaus wurden auch die jeweiligen in den Gebäuden verwendeten Wärmebereitstellungssysteme (Kessel, Wärmepumpe usw.) sowie die Brennstoffart (Gas, Öl, Holz) untersucht.

„Was die vorliegenden Energiedaten einzigartig macht, ist die Verknüpfung mit den Daten aus dem Gebäude- und Wohnungsregister. Dadurch ergibt sich ein sehr umfassendes Bild über die Thematik“, fasst Bürgermeister Georg Willi den Benefit der Analyse zusammen.

Forschungsprojekt als Initialzündung

Im Zuge von „Enerspired Cities“ wurde im Jahr 2018 mithilfe der Universität Innsbruck unter der Führung von Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Streicher begonnen, eine Energiedatenbank für Innsbruck aufzubauen. Diese wurde auch nach Abschluss des Forschungsprojekts im Jahr 2020 vom Referat Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) weitergeführt und nunmehr vom Referat Statistik und Berichtswesen ausgewertet.

Hintergrund: Zahlen, Daten, Fakten

Die überbaute Grundfläche der untersuchten Gebäude entspricht mit rund 40 Hektar der Fläche des Stadtteils Dreiheiligen-Schlachthof. „Der Untersuchung liegen die Energieausweise von Bauvorhaben als auch von Bestandsgebäuden zugrunde“, erläutert der Referent des GWR, Manfred Hirsch. In der Untersuchungsmasse finden sich Wohngebäude aus allen Bauperioden, angefangen von ‚vor 1919‘ bis ins Jahr 2023. Die meisten Gebäude fallen in die Bauperiode 2011 bis 2020 (440). 48 Prozent der Gebäude weisen den Eigentümertyp ‚Privatperson(en)‘ auf, dahinter folgen mit 28 Prozent und 17 Prozent die Eigentümertypen ‚sonstiges Unternehmen‘ und ‚gemeinnützige Bauvereinigung‘. Der Amtsleiter für Stadtvermessung und Statistik, MMag. Dr. Mathias Behmann, merkt jedoch an: „Die untersuchten 1.425 Wohngebäude lassen einen Rückschluss auf den gesamten Innsbrucker Wohngebäudebestand nur eingeschränkt zu.“

Heizkessel weit verbreitet

Hinsichtlich der Wärmebereitstellungssysteme ist der Heizkessel am weitesten verbreitet. 47,6 Prozent der untersuchten Gebäude verwenden dieses Wärmebereitstellungssystem, wobei 89 „Kessel-Gebäude“ zusätzlich über eine thermische Solaranlage mit Beitrag zur Raumheizung verfügen. 22 Prozent der Gebäude werden mittels Nah- oder Fernwärme mit Raumwärme versorgt. Fernwärme kommt vor allem im Olympischen Dorf vor, Nahwärme ist in Pradl und Hötting West verbreitet. Mit dem „Zukunftssystem“ Wärmepumpe werden derzeit 18 Prozent der Gebäude beheizt, wobei die meisten davon ab dem Jahr 2015 errichtet wurden. Darüber hinaus kommt Raumheizgeräten (2,3 Prozent aller Gebäude) eine gewisse Bedeutung zu.

Erneuerbare Energie im Vormarsch

Der Anteil an erneuerbaren Energieträgern ist vor allem im Zuge des 2014 bis 2020 umgesetzten EU-Projekts „Sinfonia“ (Smart INitiative of cities Fully cOmmitted to iNvest In Advanced largescaled energy solutions) gestiegen. In der von „Sinfonia“-Sanierungen besonders betroffenen Bauperiode 1971 bis 1980 liegt er bei 59,5 Prozent. Bei den Gebäuden mit Baujahr 2021 und später liegt der Anteil der erneuerbaren Energieträger (Fernwärme, Wärmepumpe, Holz, Strom, Solar) bei 86,5 Prozent. Insgesamt liegt das Verhältnis zwischen „fossil“ und „erneuerbar“ bei 56,9 Prozent zu 37,3 Prozent (5,8 Prozent unbekannt).

72 Gebäude mit Energieklasse A++

Zudem hat eine Analyse der Energieausweise ergeben, dass 50,7 Prozent der untersuchten Gebäude Energieklasse B aufweisen und somit über einen Heizwärmebedarf zwischen 25 und 50 kWh pro Quadratmeter und Jahr verfügen. 72 Gebäude erreichen mit der Energieklasse A++ (weniger als 10 kWh pro Quadratmeter und Jahr) den „Passivhaus-Standard“.

Insgesamt emittieren die 1.425 untersuchten Gebäude pro Jahr rund 27.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Der Mittelwert aller Gebäude der Bauperiode „2021 und später“ liegt bei lediglich 8,4 Tonnen CO2-Äquivalenten, während ein durchschnittliches Gebäude der Bauperiode „1981 bis 1990“ auf 34,2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr kommt. Mehr als zwei Drittel der untersuchten Gebäude (67,5 Prozent) weisen einen Gesamtenergieeffizienz-Faktor von <1 auf und schneiden in Sachen Energieeffizienz somit besser ab, als das Referenzgebäude aus dem Jahr 2007. KR

Weitere Infos unter: https://www.innsbruck.gv.at/quartalsblatt

Quelle: Stadt Innsbruck

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