vonRedaktion International
FEBRUAR 17, 2021
Wiederverwertung zu Ausbildungszwecken für Bildhauerei
Im Zuge von geplanten Sanierungsarbeiten der Volksschule Pradl-Ost, welche im März starten und die nächsten zwei Jahre andauern werden, müssen auch die dort befindlichen Steinskulpturen aus dem Freigelände entfernt werden. Unter den 19 Steinskulpturen befanden sich auch vier Steinrohlinge, welche nun der Abteilung für Objekt Design der Innsbrucker HTL Bau und Design von der Stadt Innsbruck kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Der Garten der Siegmairschule wurde seit 1986 dem Tiroler Steinbildhauersymposium, geleitet von Prof. Erich Keber (1926-2016), über Jahrzehnte bis Mitte der 2000er-Jahre in den Sommermonaten für künstlerisches Schaffen bereitgestellt. „Die Steinrohlinge wurden nach dem letzten dort stattfindenden Symposium nicht mehr gebraucht und finden nun zu Ausbildungszwecken eine sinnvolle Wiederverwertung. So können sich die Schülerinnen und Schüler der Lehranstalt im Bereich der Steinbildhauerei weiterbilden“, freut sich Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.
Die über zwei Meter großen Steine wurden den TeilnehmerInnen des Symposiums von der Stadt zur Nutzung kostenlos zur Verfügung gestellt und bestanden hauptsächlich aus Krastaler Marmor sowie Französischem und Würzburger Muschelkalk.
Tiroler Steinbildhauersymposium
Auf Initiative von Prof. Erich Keber wurde 1981 das „Erste Tiroler Steinbildhauersymposium“ ins Leben gerufen, das die Weiterbildung und Förderung junger KünstlerInnen zum Ziel hatte. Anfänglich am Grillhof in Vill, fand es ab 1986 im Garten der Siegmairschule statt. Etliche der dabei entstandenen Skulpturen wurden im Freigelände der Schule in einem öffentlich zugänglichen Skulpturenpark aufgestellt. Prof. Keber leitete mehr als 25 Jahre mit Unterstützung von Land Tirol und Stadt Innsbruck die Bildhauersymposien und schuf damit gleichzeitig ein Plädoyer für die monumentale Freiplastik. Die jährlich stattfindenden Symposien besuchten sowohl professionelle BildhauerInnen als auch SchülerInnen von einschlägigen Fachschulen aus Nord- und Südtirol, Salzburg, Oberösterreich, Slowenien und Liechtenstein. Die Auseinandersetzung mit dem Stein, das Kennenlernen des Materials und der eigenen Maßverhältnisse zählen zu den wichtigsten Inhalten.
Mehrfach ausgezeichnet
Neben vielen anderen Wettbewerbspreisen wurde der in Meran geborene Akademische Bildhauer im Jahr 1959 mit dem Kunstförderpreis der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. Für sein lebenslanges künstlerisches Wirken und seine Bereicherung der Innsbrucker Kulturlandschaft wurde ihm 1999 das Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck verliehen.
Quelle: Stadt Innsbruck