vonRedaktion Salzburg
JUNI 24, 2021
Direktor Sedlak: „Die Auswahl der Prüfungsfelder wird sich weiterhin und verstärkt nach dem Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger richten“
Erstmals in seiner Funktion als Direktor des Stadtrechnungshofes präsentierte Mag. Werner Sedlak, MA am Mittwoch dem Wiener Gemeinderat den jährlichen Tätigkeitsbericht und nutze die Gelegenheit, seinem Vorgänger, Dr. Peter Pollak, ebenso wie seinen MitarbeiterInnen sowie den Mitgliedern des Stadtrechnungshof-Ausschusses und geprüften Einrichtungen seinen Dank für die qualitäts- wie vertrauensvolle Zusammenarbeit auszusprechen.
Kontrolle machte auch vor der Pandemie nicht Halt – ein Rückblick
Wie sollte ein Rückblick auf das Jahr 2020 beginnen, ohne auf Corona einzugehen, eröffnete Sedlak seine Rede. „Gar nicht“, so der Direktor strich jedoch lobend hervor, dass sich selbst in dieser außergewöhnlichen Zeit die PrüferInnen ebenso wie die geprüften Einrichtungen sehr rasch auf die neuen Gegebenheiten eingestellt haben. Durch ein hohes Maß an Flexibilität sowie unter Zuhilfenahme moderner Kommunikationsmöglichkeiten wie Videokonferenzen oder auch Cloud-Lösungen konnte der Stadtrechnungshof seine Kontrolltätigkeit mehr oder minder nahtlos unter geänderten Vorzeichen auf hohem Niveau weiterführen. „Wenngleich“, unterstrich der Redner, „wir etwa in sensiblen Bereichen wie etwa dem Gesundheits- und Pflegebereich Veränderungen in unserem Prüfprogramm vornehmen mussten.“
In diesem Zusammenhang zeigte sich Sedlak überzeugt davon, dass der Digitalisierungsschub noch kein Ende gefunden habe, was für den Stadtrechnungshof bedeute, dass „auch wir uns in diesem Bereich weiterentwickeln werden.“
Mit Blick auf den Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres erklärte der Stadtrechnungshofdirektor zusammenfassend, dass im vergangenen Jahr rund 119 Prüfungen durchgeführt wurden und „auch wenn es Lustigeres gibt, als von uns geprüft zu werden, doch zeigen die 92,5 Prozent an umgesetzten Empfehlungen, dass die geprüften Einrichtungen unsere Arbeit als Unterstützung und Verbesserungsmöglichkeiten erkannt haben“.
„100 Jahre Kontrolle für die Menschen in Wien“ – der Film.
Trotz der Pandemie bot das Jahr 2020 auch Erfreuliches, zumal die Kontrolleinrichtung auf Hundert Jahre zurückblicken konnte. Auch wenn die geplanten Feierlichkeiten nicht stattfinden konnten, haben es sich die MitarbeiterInnen nicht nehmen lassen – unentgeltlich und in ihrer Freizeit – einen Kurzfilm über die Geschichte der traditionsreichen Prüfeinrichtung zu produzieren, der sich auf der Internetseite www.stadtrechnungshof.wien.at findet.
„Bei der Gelegenheit darf ich als Literaturtipp auf die Prüfberichte verweisen, die seit 2001 als Volltextversion auf der Homepage des Stadtrechnungshofes abrufbar sind“, so Sedlak augenzwinkernd und ergänzte „in Kürze sind diese auch in barrierefreier Version verfügbar.“
Prüfungen orientieren sich an den Bedürfnissen der BürgerInnen – ein Ausblick.
Auch der Zukunft des Wiener Stadtrechnungshofes widmete der Direktor eine Frage: „Was bleibt als Ausblick?“ und hob hervor, dass die Auswahl der Prüfungsfelder weiterhin und verstärkt nach dem Nutzen für Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet sein werden.
So wie bislang sei die entscheidende Frage, was die Prüfung eines bestimmten Bereiches der Stadt Wien und den Menschen bringe. Unter diesem Gesichtspunkt sollten sowohl Gebarungsprüfungen, die auf Ordnungsmäßigkeit, Richtigkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit gerichtet sind, als auch Sicherheitsprüfungen, die die Sicherheit des Lebens oder der Gesundheit von Menschen im Blick haben, stets hinterfragt respektive umgesetzt werden. „Den Bereich Sicherheit betone ich deshalb“, erklärte Sedlak, „weil es in Österreich außer dem Wiener Stadtrechnungshof kein anderes Kontrollamt, Stadtrechnungshof oder Landesrechnungshof gibt – auch nicht den Bundesrechnungshof – der in unmittelbaren Lebensbereichen mit dem Fokus auf die Sicherheit Einrichtungen unabhängig prüft.“
Abschließend nahm Sedlak Bezug auf seine Vorredner und meinte „alles, was dazu beiträgt, die Unabhängigkeit und Transparenz des Stadtrechnungshofes zu stärken ist zu begrüßen“ und weiter: „Um die hohe Qualität der Prüfungen weiterhin zu gewährleisten, muss jegliche Erweiterung des Aufgabengebietes mit einer Anpassung der Ressourcen einhergehen.“
Weiterführende Informationen Filmische Zeitreise: „100 Jahre Kontrolle für die Menschen in Wien“
Was machen MitarbeiterInnen des Wiener Stadtrechnungshofes in ihrer Freizeit? Vieles. Und einige von ihnen machten sich Gedanken darüber, wie man das 100 Jahr-Jubiläum des Wiener Stadtrechnungshofes - vormals Kontrollamt - auch in Zeiten von Corona würdig begehen und die Aufgaben der Einrichtung auf anschauliche Weise vermitteln kann. Und so entstand ein Animationsfilm, der den Vergleich mit anderen cineastischen Werken nicht zu scheuen braucht; abrufbar unter: www.stadtrechnungshof.wien.at
Quelle: Stadt Wien