vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 13, 2024
große Verdienste um Frauen wie Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbruch, Familienrechtsreform, erstes Frauenhaus oder Bundes-Gleichbehandlungsgesetz
Die große Ikone der österreichischen Frauenpolitik Johanna Dohnal würde morgen am 14. Februar ihren 85. Geburtstag feiern. Johanna Dohnal hat dabei Bahnbrechendes für die Frauen in Österreich erreicht. So ist ihr unter anderem die Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate gelungen, sie hat eine Familienrechtsreform erkämpft, das erste Frauenhaus wurde auf ihr Betreiben hin geschaffen und sie ist für den „Sechsstunden-Tag“ eingetreten, um Halbe-halbe zwischen Männern und Frauen zu ermöglichen. Bewusstseinsbildung für Ungleichheiten, eine eigene Existenzabsicherung und die Sichtbarkeit von Frauen waren Dohnal stets ein großes Anliegen. 1993 wurde das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz für den öffentlichen Dienst beschlossen.
Dazu Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Die Arbeit von Johanna Dohnal kann auch aus heutiger Sicht nicht hoch genug geschätzt werden, sie prägte mit ihrem Tun Generationen von Frauen. Gerade in einer Zeit, in der wir einen konservativen Backlash erleben, ist es umso wichtiger, sich an die Errungenschaften von Johanna Dohnal zu erinnern und weiterzukämpfen und uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln. Die Geschlechtergerechtigkeit wurde noch immer nicht erreicht und steckt in unendlich vielen (großen und kleinen) Dingen des Alltags – von der Ungerechtigkeit der Frauenpensionen bis zur Ausgestaltung der Kinderbekleidung (Einhorn versus Superheld)“.
Der Österreichische Städtebund wird demnächst seinen zweiten Gleichstellungsindex publizieren – heuer gemeinsam mit der Arbeiterkammer und der TU Wien. Damit gibt es erstmals ein Zahlenwerk, wie es um Gleichberechtigung von Frauen in österreichischen Städten und Gemeinden steht.
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weniger: „Unser Index liefert die Zahlen für den Status Quo in Österreich – auf der kommunalen Ebene. Es wird ein Wert für jede einzelne Stadt, für jede einzelne Gemeinde ermittelt, da auch jede einzelne Ebene Verantwortung hat. Die Ableitung für unsere Städte und Gemeinden muss sein, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich Frauen alle erdenklichen Möglichkeiten geben, damit sie ihr Leben frei, unabhängig und selbstbestimmt leben können“.
Zu aktuellen Medienberichten, dass Frauen als Bürgermeisterinnen weniger sichtbar sind, sagt Weninger: „Das ist ein klarer Auftrag für uns, das Bewusstsein zu schärfen; das Bürgermeisterinnen-Amt für Frauen attraktiver zu gestalten und Frauen zu stärken; dazu gehören auch bessere Karenz- und Pensionsregelungen.“
Quelle: Stadt Wien