Niederösterreich: Stärkster Rückgang bei Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 01, 2022

Niederösterreich

LR Eichtinger/LGF Hergovich: Arbeitslosenquote mit 7,3 Prozent so niedrig wie zuletzt im Februar 2008

Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich ist auch Ende Februar stabil und erholt sich vergleichsweise besser als in vielen anderen Bundesländern. Noch sind keine Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt spürbar. Vor dem Hintergrund der gegenseitig verhängten Sanktionen ist jedoch eine Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung zu erwarten. Im Februar liegt die Beschäftigung mit einem Plus von 2,9 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert und bereits um 3,7 Prozent (abs. 22.500) über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Die Arbeitslosigkeit ist in allen wichtigen Branchen weiterhin rückläufig und die niederösterreichischen Unternehmen suchen vermehrt nach Arbeitskräften und Lehrlingen.

„Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich liegt Ende Februar 2022 mit 7,3 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2008 und um 1,6 Prozent-Punkte unter dem Vorkrisenniveau. Niedriger war die Arbeitslosenquote in Niederösterreich zuletzt im Februar 1990 mit 6,9 Prozent. Niederösterreich ist somit nach wie vor der ‚Jobmotor‘ am österreichischen Arbeitsmarkt“, geben Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer AMS NÖ, bekannt.

Ende Februar 2022 waren insgesamt 50.022 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Minus von 26,9 Prozent im Vergleich zu Februar 2021 und ein Minus von 16,8 Prozent im Vergleich zum Februar 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, sind in Niederösterreich gegenüber Februar 2021 mit 59.460 um 18.188 oder 23,4 Prozent weniger Personen beim AMS gemeldet.

„Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um -39 Prozent zurückgegangen. Das ist insbesondere Folge der gezielten Maßnahmen und Projekte zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen, die wir in Niederösterreich gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS und SMS erfolgreich gesetzt haben“, sagt Landesrat Eichtinger und weiter: „Die Zahl der offenen gemeldeten Stellen zeigt deutlich, dass die Nachfrage seitens der Wirtschaft groß ist – daher ist es wichtig, gezielt in jeden Menschen zu investieren und ihn arbeitsmarktfit zu machen.“

„Bei der Langzeitarbeitslosigkeit konnte der Bestand seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 unter das Vorkrisenniveau vom Februar 2019 gesenkt werden. Damit ist Niederösterreich das Bundesland mit dem stärksten Rückgang (-8 Prozent). Mit knapp 9.400 Personen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen aber immer noch sehr hoch, daher bleibt auch in diesem Jahr der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit das wichtigste Ziel des AMS NÖ“, analysiert Hergovich.

Der niederösterreichische Wirtschaftsmotor brummt und nach wie vor suchen Niederösterreichs Betriebe deutlich mehr Arbeitskräfte als im Vorjahr. Allein im Monat Februar wurden den 22 AMS-Geschäftsstellen 8.346 offene Stellen gemeldet, ein Plus von 35,3 Prozent (abs. +2.175) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt liegt der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit 18.830 um 72,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungstätigkeit durch die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich konnten im Februar 6.205 offene Stellen mit geeigneten Arbeitssuchenden besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 42,8 Prozent.

Sowohl Frauen (-15,7 Prozent bzw. -3.888 gegenüber Februar 2019) als auch Männer (-17,6 Prozent bzw. 6.194), Jugendliche (-24,1 Prozent bzw. -1.318), Personen im Haupterwerbsalter (-19,4 Prozent bzw. -6.213) und auch der Großteil der älteren Arbeitskräfte ab 50 (-11,3 Prozent bzw. -2.551) profitieren vom deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Lediglich bei Personen im Alter ab 60 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Februar 2019 um 510 oder 16 Prozent. Der Rückgang gegenüber dem Vorkrisenniveau betrifft aber auch alle maßgeblichen niederösterreichischen Branchen. Im Handel (-1.663) und vor allem im Baubereich (-1.590) fällt die Arbeitslosigkeit durch die gute Auslastung der Betriebe viel geringer aus, als noch vor der Krise. Der drittstärkste Rückgang gegenüber Februar 2019 ergibt sich zurzeit im Bereich Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt -1.172) sowie der Warenproduktion (-1.076). Selbst im niederösterreichischen Gast- und Hotelleriegewerbe liegt Ende Februar 2022 die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um -1.019 unter dem vergleichbaren Wert von 2019 (-20,1 Prozent).

Quelle: Land Niederösterreich

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