vonOTS
APRIL 17, 2024
Am 20. April 2004 startete das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien die erste psychosomatische Tagesklinik in der Bundeshauptstadt und baute damit seine spezialisierte Vorreiterrolle in der Behandlung von psychosomatischen Krankheitsbildern weiter aus.
Der Bedarf an psychosomatischen Therapieangeboten wächst ungebrochen: Bereits vor mehr als dreißig Jahren reagierte das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien auf die Not der Zeit und gründete 1993 ein Department für Psychosomatik, besonders spezialisiert auf Essstörungen und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Eine Pionierarbeit der heutigen Fachklinik, denn außerhalb der Psychiatrie gab es keine Versorgung für diese Betroffenen in Österreich. 2004 wurde mit der Tagesklinik ein weiterer Meilenstein gesetzt, um dem Versorgungsbedarf der Patient*innen bestmöglich nachzukommen. „Die enge Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche wird immer noch zu häufig unterschätzt.“
, betont Primaria Dr. Larisa Dzirlo, Leiterin der III. Medizinische Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik.
Zahlen & Fakten
Die Tagesklinik ist eine eigene Behandlungsform, die eine intensive Therapie unter Beibehaltung und besonderer Berücksichtigung des sozialen Bezugfeldes ermöglicht. Über acht Wochen erfolgt das Programm montags bis freitags nach einem strukturierten Tagesablauf von 8.30 bis 15 Uhr in einer geschlossenen Gruppe von etwa acht Patient*innen. Das multiprofessionelle Therapiekonzept beinhaltet medizinische internistische und psychiatrische Behandlung, verschiedene Psychotherapieformen, Psychoedukation, Kreativitätsförderung, physiotherapeutische Einheiten und diätologische Betreuung. Nach der Entlassung ist für die meisten Patient*innen eine weiterführende Psychotherapie sinnvoll. In den zwei Jahrzehnten der Tagesklinik wurden insgesamt um die 1.000 Patient*innen mit psychosomatischen Krankheitsbildern medizinisch betreut. Darüber hinaus werden mittlerweile jährlich über 760 stationäre Behandlungen verzeichnet. Die*der*durchschnittliche Patient*in ist um die 45 Jahre jung, rund drei Viertel sind weiblich.
Zu den Krankheitsbildern
Psychosoziale Faktoren wie akuter oder chronischer Stress, Depression, Angst und Mangel an sozialer Unterstützung sind mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko und ungünstigeren Krankheitsverlauf verknüpft. Zu den häufigsten Erkrankungen, die in der III. Medizinischen Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik behandelt werden, zählen neben Essstörungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), funktionellen gastrointestinalen Störungen und Stoffwechselerkrankungen auch Depressionen, Angststörungen und somatoforme Störungen. Die Anamnese erfolgt dabei immer ganzheitlich. In die Therapien bringt ein multiprofessionelles Team von Spezialist*innen aus den Bereichen Innere Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie, Psychologie, klinische Psychologie, diplomierte Krankenpflege, Physiotherapie, Diätologie, Sozialarbeit und Seelsorge seine langjährige Expertise ein. Seit 2018 steht die Abteilung unter der Leitung von Primaria Dr. Larisa Dzirlo, MSc, Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Ärztin für Psychosomatische Medizin, und Psychotherapeutin. „Psychosomatische Beschwerden und Erkrankungen werden in der Gesellschaft leider oft missverstanden und sind mit Vorurteilen behaftet, dabei handelt es sich hierbei um ernstzunehmende Krankheitsbilder, die weder tabuisiert noch schambehaftet sein sollten.“
, plädiert Primaria Dzirlo für einen aufgeklärten Umgang mit dem Thema.
Aktuelle Behandlungsangebote
Im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien werden für Betroffene mit psychosomatischen Erkrankungen derzeit zwei stationäre Therapien mit einer Aufenthaltsdauer von drei bzw. bei Bedarf acht Wochen sowie eine ganztägige ambulante achtwöchige Therapie in der Tagesklinik angeboten. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach tagesklinischen Behandlungen, wurde 2015 das Angebot erweitert: Im Rahmen der Coping School steht Personen mit Adipositas einmal pro Woche ein flexibles Behandlungsprogramm über zehn Wochen zur Verfügung. Für alle Angebote gilt: Die Aufnahme erfolgt erst nach einem ambulanten Erstgespräch und Volljährigkeit sowie Freiwilligkeit werden vorausgesetzt. Alle Therapieprogramme werden von den Krankenkassen übernommen. In der Abteilung gibt es vier Ambulanzen: die Psychosomatik Ambulanz, die Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Reizdarm Ambulanz, die konservative Adipositas Ambulanz und die Diabetes Ambulanz. Neben der Betreuung in der Fachklinik steht mit sowhat, dem Kompetenzzentrum für Menschen mit Essstörungen, das seit 2017 zur Vinzenz Gruppe Service gehört, den Betroffenen eine weitere spezialisierte Ambulanz zur Verfügung.
Kontakt zu den Ambulanzen
Telefonisch von Montag bis Donnerstag zwischen 8.00 und 12.00 Uhr unter +43 1 599 88–3200 oder online rund um die Uhr unter www.bhswien.at/terminanfrage.
Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien
Das Krankenhaus ist ein Akutspital Mitten in Wien. Die Schwerpunkte liegen im gesamten Verdauungstrakt, Urologie, Onkologie und Psychosomatik. Das Darmkrebs-, das Adipositas- und das Beckenbodenzentrum bieten ein breites und fächerübergreifendes Therapieangebot.
Die Finanzierung der gemeinnützigen Angebote unserer Klinik erfolgt aus Mitteln des Wiener Gesundheitsfonds. Weitere Informationen auf www.bhswien.at
Vinzenz Gruppe: Gesundheit kommt von Herzen
Im Sinne unserer christlichen Gründer*innen setzen wir uns gemeinsam für ein Gesundheitswesen in Österreich ein, in dem kompetente Medizin und Pflege von Herzen kommen. Gemeinnützigkeit ist unser Prinzip. Unsere Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser, Wohnangebote für Menschen mit Betreuungswunsch, Rehabilitationseinrichtungen und Präventionsangebote stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung. www.vinzenzgruppe.at
Quelle: OTS