vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 19, 2023
Erfolgreiches Pilotprojekt „Regionales Gleichstellungsmanagement“ soll auf alle steirischen Regionen ausgerollt werden
Graz (18. September 2023).- Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist zentral für die soziale Gerechtigkeit. Um die Gleichstellung in der Steiermark voranzutreiben und den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen, wurde im Jahr 2021 die steirische Gleichstellungsstrategie beschlossen. Die „Gleichstellung in den Regionen“ ist darin als ein wesentliches Handlungsfeld beschrieben. Schließlich finden sich Fragen der Gleichstellung in sämtlichen regionalpolitischen Feldern – von Mobilität, Gesundheit, Infrastruktur, Bildungs- und Berufsangebote bis hin zu Wohnraum.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern wirkt sich unmittelbar auf die Lebensqualität vor Ort und damit die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit der Steirischen Regionen aus. Um diese voranzutreiben, ist die Verankerung eines regionalen Gleichstellungsmanagements (RGM) in die Strukturen der jeweiligen Regionalmanagements vorgesehen. Landesrätin Juliane Bogner-Strauß hat 2022 mit der A6 ? Fachabteilung Gesellschaft und zwei steirischen Regionalmanagements ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um diese österreichweit einzigartige und neue Struktur zu erproben. Parallel dazu wurde das Konzept für die Ausrollung des RGMs in den weiteren Steirischen Regionen erstellt.
Die Pilotregionen Liezen und Oststeiermark wurden während des Pilotprozesses durch die A6 ? Fachabteilung Gesellschaft und zwei Fachleute begleitet. In jeder Region wurde Gleichstellungsmanagerinnen oder -manager eingesetzt, die auf Basis von Bedarfsanalysen passende Maßnahmen für die jeweilige Region erarbeiteten. Durch die Verankerung des RGM im Regionalmanagement wurde in beiden Pilotregionen sichergestellt, dass das Thema Gleichstellungsmanagement als Querschnittsmaterie verstanden und in allen Bereichen mitbedacht wird.
Aus dem Pilotprojekt:In der Oststeiermark wurden etwa im Bereich Wirtschaft Verbesserungspotenziale sichtbar. In enger Zusammenarbeit mit dem Metall & Technik-Cluster Oststeiermark wird das Projekt „Annas Garage“ ab Jänner 2024 nun in der Region umgesetzt. Das Projekt bringt junge Menschen – insbesondere Mädchen und Frauen – niederschwellig in Kontakt mit Unternehmen aus der Metall- und Technikbranche. Indem sie gemeinsam mit Mitarbeitenden an konkreten Problemstellungen des jeweiligen Betriebs arbeiten, können die jungen Menschen Interessen und Potenziale entdecken.
Nach der erfolgreichen Pilotphase sehen Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß und die beiden für die Landes- und Regionalentwicklung verantwortlichen Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Ursula Lackner den Weg bereitet, das Projekt „Regionales Gleichstellungsmanagement“ gemeinsam mit der Regionalpolitik und den steirischen Regionalmanagements bis Ende 2025 auf alle Regionen auszurollen. Die drei Landesrätinnen präsentierten heute (18.09.2023) gemeinsam mit Fachabteilungsleiterin Alexandra Nagl und Daniela Adler (Geschäftsführerin Regionalentwicklung Oststeiermark) im Medienzentrum Steiermark die Zwischenergebnisse und die weitere Vorgehensweise.
StatementsLandesrätin Juliane Bogner-Strauß betont: „Auf einer Veranstaltung zu geteilter Care-Arbeit fiel der immer wieder gültige Satz: ‚Wir haben kein Verständnisproblem, wir haben ein Tun-Problem‘. Um die Gleichstellung voranzubringen sind Faktoren wie Mobilität, Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung auf regionaler Ebene entscheidend. Daran aus Perspektive der Gleichstellung zu arbeiten wird nicht nur ein entscheidender Faktor für die Regionalentwicklung, sondern ein wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft insgesamt werden.“
Landesrätin Ursula Lackner ergänzt: „Jede Region hat unterschiedliche Schwerpunkte und Stärken. Diese müssen wir so nützen und ausbauen, dass die Steirerinnen und Steirer aus den Regionen in ihren Regionen gut leben und arbeiten können. Die Chancengleichheit unabhängig vom Geschlecht ist dafür ein fundamentaler Baustein. Zugleich hat jeder Mensch individuelle Potenziale, Talente und Begabungen. Wenn jemand in seiner Heimatregion seine Interessen und Stärken nützen und ausbauen kann, so bringt das nicht nur sie und ihn persönlich weiter, sondern es profitieren auch die Regionen und die Gesellschaft insgesamt.“
Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl unterstreicht: „Wir arbeiten an einer lebenswerten Steiermark mit guten Zukunftschancen für alle Steirerinnen und Steirern – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Alter und ihrem Wohnort. Dazu braucht es neben der Landesebene auch entsprechendes Engagement in den Regionen. Die Etablierung eines regionalen Gleichstellungsmanagements ist dafür ein wichtiges Instrument, das wir seitens des Regionalressorts daher gerne unterstützen.“
„Wir sehen seit Jahren an den Erfolgen der regionalen Strukturen im Bereich Jugendmanagement und Bildungs- und Berufsorientierung, welchen Mehrwert und welche Wirkung die Verbindung von Regionalentwicklung und gesellschaftsrelevanten Themen hat. Es ist unser Auftrag und Anliegen zugleich, die Gleichstellung auf verschiedenen Ebenen in der Steiermark zu forcieren. 170 weitere Jahre bis zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich können wir alle – Gesellschaft, Land, Regionen und Kommunen – uns einfach nicht leisten“, erklärt Fachabteilungsleiterin Alexandra Nagl.
„Fehlen die Perspektiven am Land, wandern Menschen ab. Deshalb setzen wir auf Chancengleichheit, um vor allem in den peripheren Regionen in der Oststeiermark dem entgegenzuwirken. Die Förderung von Chancengleichheit steigert nicht nur die regionale Wirtschaft und Produktivität, sondern schließt auch die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern und vieles mehr. Wir sind überzeugt, dass dies ein wichtiges Puzzlestück zur nachhaltigen Entwicklung und Zukunftssicherung unserer Region Oststeiermark ist“, sagt Daniela Adler aus Perspektive der Regionalentwicklung Oststeiermark.
Quelle: Land Steiermark