Steiermark: Steirisches Lassingtal als „Wildnisgebiet“ anerkannt

vonRedaktion International
AUGUST 20, 2021

Foto: Land Steiermark/Streibl

Foto: Oliver Wolf

Höchste Schutzgebietskategorie für einzigartiges Naturjuwel

Graz (19. August 2021).- Nachdem es im März diesen Jahres nach langen Verhandlungen gelungen war, das Wildnisgebiet „Dürrenstein-Lassingtal" auf Schiene zu bringen, ist das Projekt nun offiziell abgeschlossen: Die Zertifizierung durch die Weltnaturschutzunion IUCN liegt vor. Damit trägt das einzigartige Gebiet nun offiziell den Titel „Wildnisgebiet" - die höchstmögliche Schutzgebietskategorie. Für die steirische Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner ein „Meilenstein für den Naturschutz".

Das Gebiet im Norden der Steiermark rund um den weitgehend unregulierten Lassingbach in den Gemeinden Landl und Wildalpen umfasst etwa 3500 Hektar unberührte Natur, die seit 1. August unter Schutz gestellt worden sind. Durch den Zusammenschluss mit dem direkt angrenzenden, ebenso großen Wildnisgebiet Dürrenstein (Niederösterreich) entsteht ein europaweit einmaliges Schutzgebiet mit dem größten noch vorhandenen Urwald des Alpenbogens. Für die steirische Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner ein echter Meilenstein: „Jahrelang wurde verhandelt, jetzt ist es uns gelungen: Wir haben unser steirisches Wildnisgebiet! Ein echtes Vermächtnis, dass wir den kommenden Generationen hinterlassen".

Das Lassingtal - wild und unbändigDer Lassingbach ist ein weitgehend unregulierter Alpenfluss von europäischer Bedeutung. Seine ausgedehnten Schotterflächen und einmalige Begleitvegetation wurden unter besonderen Schutz gestellt. Dieser Umstand ist bedeutend, weil der Urwald „Rothwald" in den Lassingbach entwässert und sich entlang von Bächen und Flüssen wichtige Migrationswege für verschiedene Organismen finden. Auch die teilweise lange ungenützten, wenig erschlossenen Hangwälder entlang des Lassingbaches bieten wegen ihrer Naturnähe großes Potential für den Naturschutz. Mit der Ausweitung kann also ein weitläufiges und artenreiches Ökosystem umfassend geschützt werden.

Entwicklungsschub für die RegionDas neue Wildnisgebiet ist aber nicht nur ein wichtiger Schritt im Naturschutz, sondern für die positive Weiterentwicklung der gesamten Region. Um Besucherinnen und Besuchern die Einzigartigkeit des Wildnisgebietes und dessen Bedeutung für den Naturschutz näherzubringen, wird am Rande des Gebietes viel Neues entstehen. Einige der Leuchtturmprojekte ab dem Jahr 2022:

Informationszentrum Fachwerk mit Bewirtschaftung, BesucherInnen- und OutdoorprogrammThemenwege mit Informations- und Erlebnisstationen wie ein NaturbadeplatzAusbau der Gästeinformation sowie der Steiganlage in der Wasserlochklamm PalfauVernetzung des Wanderwegs zwischen Fachwerk und WasserlochklammErweiterung des touristischen Jahresprogramms inklusive Winterangebote in der RegionOutdoor-Shuttle für WassersportlerInnen, RadfahrerInnen und WanderInnen zwischen Landl und Wildalpen in der Sommersaison

Statements:

Ursula Lackner, Naturschutzlandesrätin Steiermark: „Jetzt es ist offiziell: Wir haben ein steirisches Wildnisgebiet. Das ist ein echter Meilenstein für den Naturschutz, denn gemeinsam haben wir es geschafft, dass wir dieses Naturjuwel auch für kommende Generationen erhalten können. Ich danke allen Partnerinnen und Partnern, die am Projekt mitgewirkt haben."

Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste: „Als größter Wald- und Grundbesitzer im Lassingtal freuen wir uns sehr über die nun erfolgte Zertifizierung durch die Weltnaturschutzorganisation und den damit offiziellen Titel „Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal"! Damit können wir nun gemeinsam diesen europaweit einzigartigen Schritt für die Natur und die gesamte Region setzen."

Christoph Leditznig, Wildnisgebietsverwaltung Dürrenstein-Lassingtal: „Ganz Europa schaut auf diese Naturschutzleistung des Landes Steiermark. Im dicht besiedelten Mitteleuropa ein IUCN-anerkanntes Wildnisgebiet mit einer Gesamtfläche von 7.000 ha zu etablieren ist eine Großtat für den Natur- und Klimaschutz, die über die Landesgrenzen hinauswirken wird."

Quelle: Land Steiermark

Mehr Nachrichten aus

Steiermark